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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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ihre Ärsche beschützt hatte. Und schon bald darauf tanzte etwas weniger als Gemunkel durch jeden Soldaten, und sie sah, dass Waffen gezogen wurden, Riemen festgezurrt und Helme zurechtgerückt wurden, und schließlich sagte sie: »Na schön, Herzchen - hol mich der Vermummte, wie ich es hasse, das zu sagen -, scheint so, als hättest du den richtigen Riecher gehabt…«
    »Lass es mich einfach beweisen …«
    »Du kriegst meine Beine nie auseinander, Herzchen. Warum kapierst du das eigentlich nicht?«
    »Was für eine jämmerliche Haltung«, beklagte sich der Sappeur der Zehnten, während er seine Armbrust lud. »Tja, Kusswo, die hatte …«
    »Die Schnauze so voll von deinen Annäherungsversuchen, Herzchen, dass sie hingegangen ist und sich selbst in die Luft gejagt hat - und dabei noch ihre Schwester mitgenommen hat. Und jetzt hocke ich hier und wollte, ich hätte mit ihnen in dem Boot gesessen.« Mit diesen Worten stand sie auf und begab sich zu Nep Nut hinüber.
    Der alte dalhonesische Magier richtete ein gelbes Auge auf sie und sah sie blinzelnd an - und riss beide Augen weit auf, als er die Fetzer entdeckte, die sie in den Händen hatte. »Wech damit, Tittenfrau!«
    »Entspann dich«, sagte sie, »wir ziehen in den Kampf. Hast du noch irgendwas in deinem Schilfkörbchen?«
    »Was meinste?«
    »Majisches Zeugs, Nep, majisches Zeugs - kommt von den Bleckers in Männern. Jede Frau weiß das.« Sie winkte.
    »Du frosselnde Tittenfrau, du! Tus wech von mir!«
    »Ich tu hier gar nichts weg, Nep, bis du mir nicht diese beiden Fetzer gesegnet hast.«
    »Die Tonkugeln segnen? Bisse verrückt, Tittenfrau? Lesses Mal, als ich das gemacht hab …«
    »Sind sie hochgegangen, ja, schon klar. Sinter und Kusswo. Es hat sie in Stücke gerissen, aber sauber und schnell, richtig? Hör zu, es ist meine einzige Möglichkeit, Herzchens Annäherungsversuchen zu entgehen.
    Nein, ernsthaft, ich möchte ‘nen gesegneten Fluch oder nen verfluchten Segen. Bitte, Nep …«
    »Tu’s wech von mir!«
     
    Reliko, der sogar noch eine halbe Handbreit kleiner als sein Sergeant war - und laut Zahnis Einschätzung damit der kleinste Schwere Infanterist in der Geschichte des malazanischen Imperiums -, richtete sich grummelnd auf und zog sein Kurzschwert, während er seinen Schild herumschwang und in Position brachte. Er warf einen Blick auf Voll Leer. »Ist mal wieder so weit.«
    Der übergroße Seti-Krieger, der immer noch auf einem Kissen aus feuchtem Moos saß, schaute auf. »Häh?«
    »Ein neuer Kampf.«
    »Wo?«
    »Wir, Voll. Erinnerst du dich an Y’Ghatan?«
    »Nein.«
    »Nun, es wird nicht so sein wie in Y’Ghatan. Eher so wie gestern, nur schlimmer. Erinnerst du dich an gestern?«
    Voll Leer starrte ihn noch einen Moment länger an, dann lachte er sein langsames ha, ha, ha und sagte: »Gestern! Ich erinnere mich an gestern!«
    »Dann heb dein Schwert auf, und wisch den Schlamm ab, Voll. Und nimm deinen Schild - nein, nicht meinen, deinen, den auf deinem Rücken. Ja, hol ihn vor. So ist’s recht - nein, das Schwert in die andere Hand. So, perfekt. Bist du fertig?«
    »Wen soll ich töten?«
    »Das werde ich dir gleich zeigen.«
    »Gut.«
    »Ich glaube, Seti sollten sich niemals mit Bhederin paaren.«
    »Was?«
    »Das war ein Witz, Voll.«
    »Oh. Ha ha ha! Ha.«
    »Komm, wir gehen zu Umblick - er wird an der Spitze sein.«
    »Umblick ist an der Spitze?«
    »Bei diesen Sachen ist er immer an der Spitze, Voll.«
    »Oh. Gut.«
    »Ziehtzuerst und Seicht sind in unserem Rücken, richtig? Genau wie gestern.«
    »Richtig. Reliko, was war gestern?«
     
    Streifen Mull trat dicht zu Neller, und beide betrachteten ihren Korporal Pravalak Rim, der gerade Ziehtzuerst und Seicht zu den anderen Schweren schickte.
    Die beiden Soldaten unterhielten sich auf Dal-Honesisch, ihrer Muttersprache. »Gebrochenes Herz«, sagte Streifen.
    »Gebrochener als nur gebrochen«, stimmte Neiler ihm zu.
    »Kusswo war so reizend.«
    »Reizender als reizend.«
    »Wie Badan sagt, genau.«
    »Wie er sagt, ja.«
    »Und das ist eben so, das sagt er.«
    »Das weiß ich, Striff, das brauchst du mir nicht zu erzählen. Du glaubst, Letheras wird wie Y’Ghatan sein? In Y’Ghatan haben wir überhaupt nichts getan. Und«, fügte Neiler plötzlich hinzu, als wäre ihr gerade etwas eingefallen, »hier haben wir auch noch nichts getan, oder? Bis jetzt noch nicht, zumindest. Wenn es allerdings so wird, wie in Y’Ghatan …«
    »Wir sind noch nicht mal da«, sagte Streifen Mull.

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