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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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»Eres’al«, hatte der Schnelle Ben geflüstert und war dabei ein bisschen blass um die Nase geworden. »Die Erste Sprache.«
    Kein Wunder, dass man eine Gänsehaut bekam und schwache Erinnerungen im Hinterkopf zum Leben erwachten - als wäre das leise Gemurmel seiner Mutter zum Leben erwacht, während er sich ein paar Tage nach seiner Geburt an ihrer Titte festgesaugt und dümmlich in ihr verschwommenes Gesicht hinaufgeschaut hatte. Ein Lied, das dafür sorgen konnte, dass ein erwachsener Mann sich schrecklich verletzlich fühlte, das ihm die Knie weich werden ließ und eine Sehnsucht nach Trost in ihm weckte.
    Igel murmelte lautlos etwas vor sich hin und zupfte den Schnellen Ben am Ärmel.
    Der Magier verstand ihn nur zu gut, und sie standen auf und zogen sich vom Herdfeuer und den versammelten Imass zurück. Hinaus in die Dunkelheit unter einem Sprühnebel glitzernder Sterne, hinauf in das Durcheinander aus umgestürzten Felsblöcken, weg von den schützenden Felsen der Klippe.
    Igel fand einen flachen Stein, der die Größe eines Ruderboots hatte und sich am Fuß einer Geröllhalde befand. Er setzte sich darauf. Der Schnelle Ben stand ein paar Schritte entfernt, bückte sich, um eine Handvoll Kieselsteine aufzuheben, und begann dann auf und ab zu schreiten, während er seine Sammlung untersuchte - mehr nach Gefühl als nach Augenschein -, und die, die er nicht brauchen konnte, wegwarf. Sie ditschten und klickerten durch die Düsternis. »Also, Igel.«
    »Was?«
    »Wie geht’s Fiedler zur Zeit?«
    »Es ist nicht so, als würde ich ihm auf der Schulter hocken oder so was.«
    »Igel.«
    »Ja, ja, schon gut, ich schnappe gelegentlich was auf. Einen Hauch, ein Echo. Er ist immer noch am Leben, das zumindest kann ich sagen.«
    Der Schnelle Ben blieb stehen. »Hast du irgendeine Ahnung, was die Mandata vorhat?«
    »Wer? Nein, warum sollte ich - ich bin ihr nie begegnet. Du bist derjenige, der Vermutungen anstellen sollte, Magier. Immerhin hat sie dir Fesseln angelegt und dich zum Hohemagier gemacht. Ich, ich bin nur eine Ewigkeit - zumindest ist es mir so vorgekommen - in nichts als det Asche der Toten rumgewandert. Zumindest bis wir diesen Ort hier gefunden haben, und er ist nicht mal annähernd so weit von der Unterwelt entfernt, wie du vielleicht glaubst.«
    »Sag mir nicht, was ich glaube, Sappeur. Ich weiß, was ich glaube, und es ist nicht das, was du glaubst.«
    »Nun ja, jetzt klingst du aber wieder mal ziemlich nervös, Ben. Rast das kleine Herz jetzt so richtig?«
    »Sie hat sie nach Lether geführt - ins Imperium der Tiste Edur -, nachdem sie es geschafft hat, sie aus dem Hafen von Malaz rauszuziehen. Nun, Cotillion sagt, sie hätte es geschafft, obwohl ich im schlimmsten aller möglichen Momente verschwunden bin. Klar, es hat ein paar üble Verluste gegeben. Wie Kalam. Und T’amber. Mich. Also … Lether. Wo sie ihre mickrige Armee einem Imperium entgegenwirft, das einen halben Kontinent - oder zumindest nicht viel weniger - umfasst. Und warum? Nun, vielleicht, weil sie im Namen des malazanischen Imperiums und jedes anderen Königreichs oder Volkes, das von den umherstreifenden Flotten zerhackt worden ist, Rache nehmen will. Aber vielleicht ist das überhaupt nicht der Grund, denn - machen wir uns nichts vor - als Beweggrund klingt es … nun ja, wahnsinnig. Und ich glaube nicht, dass die Mandata wahnsinnig ist. Also - was bleibt übrig?«
    »Tut mir leid, aber war das tatsächlich eine Frage? An mich?«
    »Natürlich nicht, Igel. Es war rhetorisch gemeint.«
    »Das ist eine Erleichterung. Dann mach mal weiter.«
    »Es scheint mir wahrscheinlicher, dass sie sich dem Verkrüppelten Gott entgegenstellen will.«
    »Oh, tatsächlich? Was hat dieses letheriische Imperium mit dem Verkrüppelten Gott zu tun?«
    »Eine ganze Menge.«
    »Was bedeutet, dass Fiedler und ich wieder dabei sind, den gleichen verdammten Krieg zu kämpfen.«
    »Als wenn du das nicht schon längst gewusst hättest, Igel - und nein, schau nicht so unschuldig drein. Es ist nicht dunkel genug, und das weißt du, und deshalb ist dieser Blick für mich gedacht, und er ist eine verdammte Lüge, also lass es bleiben.«
    »Autsch, die Nerven des Magiers melden sich wieder!«
    »Deshalb habe ich dich immer am allerwenigsten leiden können, Igel.«
    »Ich kann mich erinnern, dass du dich mal über eine Rekrutin namens Leida zu Tode erschreckt hast, weil sie von einem Gott besessen war. Und jetzt bist du hier und arbeitest für diesen Gott. Schon

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