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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Tag der Schlacht, was jede Menge Chaos bedeutete - und damit viele Gelegenheiten, sich des Kadavers zu entledigen.
    Allerdings war er ein bisschen besorgt. Es war nie gut, in der Nacht vor einer Schlacht nicht zu schlafen. Aber seine Instinkte waren immer wach, als könnte er das Heranschleichen eines Meuchelmörders riechen, als könnte er in ihre Gedanken schlüpfen. Gewiss war sein unheimliches Gefühl für den richtigen Zeitpunkt ein Beweis für seine Begabung - ein paar Herzschläge später, und er wäre zu spät gekommen …
    Gelegentlich allerdings versagten Instinkte auch mal.
    Die beiden Gestalten, die plötzlich aus der Dunkelheit auf ihn zugestürmt kamen, erwischten Gaskaral Traum vollkommen überraschend. Ein Schreck, der gesegneterweise nur sehr kurzlebig war, wie sich herausstellte. Dem Assassinen zu seiner Rechten warf Gaskaral den Leichnam entgegen. Und da er keine Zeit hatte, sein Messer zu ziehen, rempelte er den anderen Meuchelmörder einfach an. Schlug den Dolch beiseite, der auf seine Kehle zielte, packte den Kopf des Mannes mit beiden Händen und ruckte einmal kräftig.
    So kräftig, dass die Beine des Assassinen herumschlenkerten, als sein Genick brach.
    Der andere Mörder war von dem Leichnam zu Boden geworfen worden und rollte sich gerade herum, ging in die Hocke und blickte auf - als er Bekanntschaft mit Gaskarais Stiefel machte. Der ihn hart unter dem Kinn traf. Die Wucht des Tritts riss den Mann hoch, schleuderte ihn durch die Luft, mit ausgebreiteten Armen und einem Kopf, der nicht mehr mit dem Rückgrat verbunden war. Der Assassine war tot, bevor er wieder auf dem Boden aufkam.
    Gaskaral Traum blickte sich um. Niemand war zu sehen. Er gestattete sich einen Augenblick, sich über sich selbst zu ärgern. Natürlich hatten sie bemerkt, dass jemand ihnen ins Handwerk pfuschte. Also war einer reingegangen, während die anderen beiden als Rückendeckung im Hintergrund blieben, um zu sehen, wer ihr unbekannter Jäger war. Und dann würden sie sich auf die übliche Weise um besagten Jäger kümmern.
    »Ach, tatsächlich? Einen Scheiß haben sie.«
    Er musterte die drei Leichen noch einmal. Verdammt, es würde ganz schön voll im Zelt werden.
     
    Die Sonne wollte sich durch nichts daran hindern lassen, ihren einzigartigen Blick auf die Schlacht von Q’uson Tapi werfen zu können, und so brannte sie, schon kurz nachdem sie aufgegangen war, die Wolken weg und trieb Hitzespeere in den Boden, bis die Luft dampfte. Brohl Handar, der überraschend erfrischt aufgewacht war, stand vor seinem Zelt und beobachtete seine Arapay, die ihre Rüstungen und Waffen bereit machten. Die plötzliche, ungelinderte Feuchtigkeit machte Eisen glitschig und Speerschäfte ölig, und schon jetzt war der Boden trügerisch - er fürchtete, dass der Meeresgrund ein einziger Alptraum werden würde.
    Am Abend zuvor hatten er und seine Truppe die Vorbereitungen der Ahl beobachtet, und Brohl Handar verstand nur zu gut, welchen Vorteil Rotmaske seinen Kriegern durch einen festen Stand zu verschaffen versuchte, aber der Aufseher vermutete, dass diese Bemühungen letzten Endes fruchtlos sein würden. Es würde nicht lange dauern, und Zeltstoffe und Fellplanen würden genauso schlammig und schlüpfrig werden wie der Boden darunter. Beim ersten Ansturm würde es allerdings wahrscheinlich einen spürbaren Unterschied bedeuten … aber der würde nicht ausreichen.
    Hoffe ich.
    Ein letheriischer Soldat kam auf ihn zu - ein ungewöhnlich großer Mann, den er schon früher gesehen hatte -, mit einem freundlichen Lächeln auf dem harmlosen, merkwürdig sanften Gesicht. »Die Sonne ist überaus willkommen, Aufseher, nicht wahr? Ich überbringe die Einladung der Atri-Preda, Euch zu ihr zu begeben - seid versichert, dass Ihr genügend Zeit haben werdet, um zu Euren Soldaten zurückzukehren und sie in die Schlacht zu führen.«
    »Na schön. Dann lass uns gehen.«
    Die verschiedenen Kompanien nahmen am Rande des Meeresgrunds gegenüber den Ahl ihre Positionen ein. Brohl sah, dass die Lanzenreiter aus Blaurose abgesessen waren; sie wirkten ein bisschen verloren mit den Schilden und Speeren, die ganz frisch an sie ausgegeben worden waren. Es waren nicht einmal mehr tausend Mann übrig, und der Aufseher sah, dass sie als Hilfstruppen eingesetzt und nur dann in den Kampf geschickt werden würden, wenn die Dinge schlecht liefen. »Nun, das ist jetzt aber ein armseliger Haufen«, sagte er zu seinem Begleiter und nickte in Richtung des

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