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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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das bei mir auch nicht mehr.«
    »Wir vergeuden in der Tat Zeit«, sagte Clip, der einmal mehr unbeeindruckt wirkte; er drehte sich um und ging auf das riesige Tor zu. Silchas Ruin folgte ihm, und Seren sah, dass die Weiße Krähe die Hände auf die Griffe seiner Schwerter gelegt hatte.
    »Gefahr voraus«, verkündete Forcht, und ja, verdammt sollte er sein, er begab sich dann von seiner Position direkt rechts hinter Seren an eine Stelle direkt vor ihr. Und zog sein Schwert.
    Udinaas beobachtete das alles und grunzte wegwerfend; dann drehte er sich halb um und sagte: »Silchas Ruin hat sich seinen Verfolgungswahn verdient, Forcht. Aber selbst das bedeutet nicht, dass wir kurz davor sind, in eine Drachengrube zu springen.« Er lächelte freudlos. »Nicht, dass Drachen in Gruben leben würden.«
    Als er den beiden Tiste Andii folgte, rannte Kessel zu ihm, um seine Hand zu nehmen. Anfangs reagierte Udinaas, als hätte er sich an ihrer Berührung verbrannt, aber dann schwand sein Widerwille.
    Clip erreichte die Schwelle, machte einen Schritt nach vorn und verschwand. Einen Augenblick später tat Silchas Ruin es ihm nach.
    Weder Udinaas noch Kessel zögerten.
    Als Forcht Sengar die gleiche Stelle erreichte, blieb er stehen und sah sie an. »Woran denkt Ihr, Freisprecherin?«, fragte er.
    »Glaubt Ihr, ich würde Euch einfach alle im Stich lassen, Forcht? Würde zusehen, wie Ihr hindurchtretet, und mich unter der Annahme, ihr könntet nicht zurück, einfach umdrehen und diese sinnlose Straße zurückgehen - eine Straße, die ich wahrscheinlich niemals mehr verlassen würde? Habe ich diese Wahl denn überhaupt noch?«
    »Ihr habt in allem die Wahl, Freisprecherin.«
    »Ihr auch, würde ich sagen. Außer natürlich dort, wo Ihr willentlich auf sie verzichtet habt.«
    »Ja.«
    »Ihr gebt das so leichthin zu.«
    »Vielleicht sieht es nur so aus?«
    »Forcht, wenn irgendjemand hier und jetzt umkehren sollte, dann seid Ihr das.«
    »Wir sind nah dran, Freisprecherin. Wir sind vielleicht nur ein paar Schritte von Scabandaris Finnest entfernt. Wie könnt Ihr da annehmen, dass ich an so etwas auch nur denken würde?«
    »Vielleicht irgendein dickköpfiger Faden des Selbsterhaltungstriebs in Euch. Bei mir irgendein letzter Rest des Glaubens daran, dass Ihr tatsächlich ein Gehirn besitzt - eines, das vernünftig denken kann, heißt das. Forcht Sengar, Ihr werdet wahrscheinlich sterben … wenn Ihr durch dieses Tor schreitet.«
    Er zuckte die Schultern. »Vielleicht werde ich das, und sei es nur, um Udinaas’ Erwartungen zu bestätigen.«
    »Udinaas’?«
    Ein schwaches Lächeln. »Der Held versagt bei der Suche.«
    »Oh. Und das würde sich als ausreichend befriedigend erweisen?«
    »Ich vermute, das bleibt abzuwarten. Und jetzt - wollt Ihr mir folgen?«
    »Natürlich.«
    »Dann gebt Ihr also freiwillig diese Entscheidungsfreiheit auf?«
    Als Antwort legte sie ihm eine Hand auf die Brust und stieß ihn Schritt um Schritt in das Tor. Jeglicher Widerstand verschwand, als er hindurchging, und Seren stolperte vorwärts, nur um gegen die breite, muskulöse Brust des Edur zu prallen.
    Er hielt sie fest, ehe sie fallen konnte.
    Und sie erblickte die höchst unerwartete Aussicht, die sich ihnen allen bot. Schwarze vulkanische Asche unter einem gewaltigen Himmel, der beinahe genauso schwarz war - und das trotz der mindestens drei Sonnen, die an ihm glühten. Und auf dieser rauen Ebene, die sich nach allen Seiten in entsetzlicher Weite erstreckte, gab es Drachen.
    Hingekauert und reglos. Dutzende. Hunderte.
    Sie hörte Kessels wütendes Flüstern: »Udinaas! Sie sind alle tot!«
    Clip, der zwanzig Schritt vor ihnen stand, drehte sich nun zu ihnen um. Die Kette spannte sich, und er verbeugte sich. »Willkommen, meine teuren Gefährten, in Starvald Demelain.«

Kapitel zehn
     
    Die Schatten liegen auf dem Feld wie die Toten
    Der nächtlichen Schlacht, während die Sonne ihr Banner
    In die taufeuchte Luft reckt
     
    Die Kinder erheben sich wie Blumen auf Stängeln
    Um Lieder ohne Worte zu singen, die wir vor langer Zeit
    Aufgegeben haben
    Und die Bienen tanzen mit großer Sorgfalt
     
    Du könntest diese Szene mit einem Segen berühren
    Während du das Gewicht der Waffe in deiner Hand spürst
    Und über das schaust, was vor dir liegt
     
    Und unter der Sonne einen weiteren Tag voller Blut versprichst
    Ohne Titel
    Toc Anaster
     
    G askaral Traum war der erste Soldat in Atri-Preda Bivatts Armee, der an diesem Morgen ein Leben nahm. Er war ein

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