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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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gut fünfzig Schritt entfernt, legte der Drache seine Flügel an und faltete sie zusammen, während seine Hinterbeine sich nach unten auf den Boden senkten.
    Ein verwaschener Wirbel hüllte das Tier ein, und einen Augenblick später kam Menandore aus dem würzig riechenden Tumult geschritten.
    Sheltatha Lore und Sukul Ankhadu warteten schweigend, und ihre Gesichter waren ausdruckslos, während Menandore näher kam und schließlich fünf Schritt von ihnen entfernt stehen blieb. Der Blick ihrer lodernden Augen wanderte von einer Schwester zur anderen und wieder zurück. »Sind wir uns also immer noch einig?«, fragte sie.
    »Welch glorreicher Augenblick«, bemerkte Sheltatha Lore.
    Menandore runzelte die Stirn. »Es muss sein. Zumindest sollten wir in dieser Angelegenheit einvernehmlich sein. Ich kann nicht allein stehen, kann die Seele von Scabandari nicht bewachen. Der Finnest darf nicht in seine Hände fallen.«
    Ein kurzes Luftholen von Sukul. »Dann ist er also in der Nähe?«
    »Oh ja. Ich habe die Augen von einem gestohlen, der mit ihm reist. Wieder und wieder. In eben diesem Augenblick nähern sie sich dem letzten Tor, schauen auf seine Wunde und stehen vor dem zerrissenen Kadaver dieser närrischen Imass, dieser Knochenwerferin, die dachte, sie könnte es mit ihrer eigenen Seele versiegeln.« Menandore grinste höhnisch. »Stellt euch nur vor, welche Unverfrorenheit darin liegt. Starvald Demelain. Die eigentlichen Kammern von K’ruls Herz! Wusste sie denn nicht, wie ihn das geschwächt hat? Wie es alles geschwächt hat?«
    »Also töten wir drei Silchas Ruin«, sagte Sheltatha Lore. »Und dann die Imass.«
    »Mein Sohn hat sich entschlossen, sich in dieser letzten Sache gegen uns zu wenden«, sagte Menandore. »Aber die Imass haben ihre Nützlichkeit überlebt. Wir werden Rud verwunden, wenn wir müssen, aber wir werden ihn nicht töten. Einverstanden? Ich will euer Wort, was das angeht. Erneut. Hier und jetzt, Schwestern.«
    »Einverstanden«, sagte Sheltatha Lore.
    »Ja«, sagte Sukul Ankhadu, »obwohl es die Dinge wahrscheinlich etwas erschweren wird.«
    »Damit müssen wir leben«, sagte Menandore und drehte sich um. »Es ist so weit.«
    »Schon?«
    »Ein paar armselige Sterbliche wollen sich uns in den Weg stellen - die müssen wir zuerst zerschmettern. Und Silchas Ruin hat Verbündete. Unser Tagewerk beginnt jetzt, Schwestern.«
    Mit diesen Worten begann sie auf die Hügel zuzuschreiten und verwandelte sich in ihre Drachengestalt.
    Hinter ihr wechselten Sheltatha Lore und Sukul Ankhadu einen Blick und entfernten sich dann ein paar Schritte voneinander, um sich den Platz zu geben, den sie brauchten.
    Um sich in Drachen zu verwandeln.
    Dämmer, Duster und diejenige, die als Dippel bekannt war. Ein Drache in Gold und Weiß. Einer fleckig braun und halb verwest. Der letzte getüpfelt, weder Licht noch Dunkel, sondern das unbehagliche Wechselspiel zwischen beiden. Wechselgänger mit dem Blut Tiams, der Mutter. Mit gewaltigen Schwingen und Schlangenhälsen, mit Krallen und Schuppen, das Blut von Eleint.
    Sie erhoben sich auf Böen aus reiner Zauberei in die Luft. Menandore führte die Keilformation an. Zu ihrer Linken Sheltatha Lore. Zu ihrer Rechten Sukul Ankhadu.
    Die Hügel vor ihnen sanken nach unten, als sie ihre gewaltigen Körper immer höher schwangen.
    Sie ließen den Bergrücken hinter sich, den alten Rand einer alten Küste, und die Sonne fing sich in glänzenden Schuppen, erblühte durch die Haut von Schwingen, während unter ihnen drei Schatten über Gräser und Felsen rasten - Schatten, die kleine Säugetiere in Deckung hasten, die Vögel kreischend auffliegen und die Hasen erstarren ließen.
    Bestien jagten am Himmel, und nichts auf dem Boden war vor ihnen sicher.
     
    Eine flache Landschaft, von buckligen Erhebungen übersät - tote Drachen, so grässlich wie aufgebrochene Hügelgräber, aus denen Knochen ragten, umgeben von Gespinsten aus vertrockneter Haut und Sehnen. Die Flügel gebrochen wie die Wrackteile gestrandeter Schiffe. Hälse, die verdreht am Boden lagen, Köpfe, deren Haut geschrumpft, zurückgewichen war und so leere Augenhöhlen und Höhlungen unter den Backenknochen den Blicken preisgab. Mit grauem Staub überzogene Fänge, gebleckt wie in ewigem Trotz.
    Seren Pedac hatte nicht geglaubt, dass es einst so viele Drachen gegeben hatte. Um die Wahrheit zu sagen, hatte sie noch nicht einmal geglaubt, dass diese Kreaturen überhaupt existiert hatten, abgesehen von denen, die ihren

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