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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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gedrungenen, klobigen Turm. Und diese Sphäre - wenn sich ein Azath-Haus hier befindet, wandert diese Sphäre nicht mehr, verblasst auch nicht mehr. Sie ist verwurzelt, und daher wird sie bestehen bleiben.«
    Hinter ihr sagte Ulshun Pral: »Gothos hat gesagt, eines Tages würde Silchas Ruin kommen, um den Finnest zu fordern. Gothos fand das … lustig. Jaghuts«, fuhr er nach einer kurzen Pause fort, »sind merkwürdig.«
    »Um seine Freiheit zu gewinnen«, fügte Kilava Onass hinzu, »hat Silchas Ruin mit einem Azath einen Handel abgeschlossen - mit einem Azath, der im Sterben lag. Und jetzt hat er getan, was von ihm verlangt worden war. Und der Azath ist wiedergeboren.«
    »Dann … hätten wir gar nicht kämpfen müssen.«
    Kilava machte ein finsteres Gesicht. »Traue niemals einem Tiste Andii.« Ihre leuchtenden Augen wandten sich kurz von ihm ab. »Anscheinend hat es da noch andere … Streitpunkte gegeben.«
    Aber Onrack war noch nicht bereit, darüber nachzudenken. Er starrte weiterhin zu Kilava hoch. »Dann warst du das also, in jener Nacht, in der Dunkelheit.«
    Ihr Gesichtsausdruck wurde noch finsterer. »Warst du immer so dumm? Ich kann mich nicht erinnern - bei den Geistern, meine Panik wächst. Natürlich war ich das. Du hast mich an den Stein gebunden, mit deinen Augen und deinen Händen. Mit deiner Liebe, Onrack. Dein Begehren war verboten, und es hat so viele verwundet. Aber mich nicht. Ich wusste nur, dass ich antworten musste. Ich musste mein Herz sprechen lassen.« Sie legte ihm eine Hand auf die Brust. »So wie deines jetzt spricht. Du bist Fleisch und Blut, Onrack. Das Ritual hat auf deine Seele verzichtet. Sag mir, was suchst du?«
    Er blickte ihr in die Augen. »Ich habe es gefunden«, sagte er.
    Jeder Knochen in seinem Körper schmerzte, als er sich zwang aufzustehen. Sogleich wurde sein Blick dorthin gezogen, wo er Trull Sengar zuletzt gesehen hatte; und eine wachsende Angst wurde beiseitegewischt, als er seinen Freund erblickte.
    Trull Sengar, du bist genauso schwer zu töten wie ich.
    Einen Augenblick später sah er die Tränen im Gesicht seines Freundes, und es schien, als würde es an diesem Tag schließlich doch noch Kummer geben.
     
    An der Mündung eines Felsspalts nicht sehr weit entfernt, auf einer kleinen Lichtung, stand Rud Elalle inmitten eines Blutbads. Wo eine der Schwestern seiner Mutter gestorben war. Wo drei Imass gestorben waren.
    Und irgendwo weiter draußen, das wusste er tief in seinem Innern, würde er den Leichnam seiner Mutter finden.
    Er stand auf blutgetränkter Erde und fragte sich, was in seiner eigenen Seele gestorben war.
    Einige Zeit später, viel später, würde er das Wort finden, das es beschrieb.
    Unschuld.
     
    Der Schnelle Ben humpelte immer noch wie ein alter Mann, was Igel grenzenlos erheiterte. »Da hast du’s«, sagte er, als sie unterwegs zu der Höhle und dem Tunnel waren, die zu den Toren von Starvald Demelain führten, »genauso wirst du in zwanzig Jahren aussehen. Abstoßend und lahm. Puhlst mit einer purpurnen Zunge an wackligen Zähnen rum und murmelst irgendwelche Verse vor dich hin …«
    »Sprich ruhig weiter, Sappeur, und du wirst bald alles über wackelige Zähne erfahren. Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen überrascht, dass es dir nicht ein paar ausgeschlagen hat, als der Knochen dich getroffen hat. Bei den Göttern hienieden, das war wahrscheinlich das Lustigste, was ich je gesehen habe.«
    Igel hob eine Hand und betastete behutsam die große Beule auf seiner Stirn. »Also, wir haben heute unsere Aufgabe erledigt. Was glaubst du, wie es den anderen ergangen ist?«
    »Das werden wir schon bald herausfinden«, antwortete der Magier. »Eines ist da allerdings noch.«
    »Was?«
    »In dieser verdammten Sphäre wächst jetzt ein Azath-Haus.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Oh, eine ganze Menge. Als Erstes ist dieser Ort jetzt wirklich. Und er wird fortbestehen. Die Imass werden weiterleben.«
    Igel grunzte. »Rud Elalle wird erfreut sein. Und Onrack auch, nehme ich an.«
    »Ja. Und hier ist noch etwas, das aber, wie ich glaube, nicht allen gefallen wird. In dem Azath-Haus wird es einen Turm geben, und in dem Turm sind alle Tore.«
    »Also?«
    Der Schnelle Ben seufzte. »Du verdammter Idiot. Die Tore von Starvald Demelain.«
    »Und?«
    »Nur dies. Schattenthron und Cotillion. Denen es gefällt, die Azath zu benutzen, wann immer es ihnen passt. Jetzt haben sie einen Weg hinein gefunden. Nicht nur in diese Sphäre.«
    »Nach Starvald Demelain?

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