Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens
Bei den Göttern hienieden, Ben! Haben wir deswegen das alles gerade getan? Hat das dich hierhergefiihrt?«
»Kein Grund herumzuschreien, Sappeur. Als das Haus gepflanzt wurde, waren wir nicht einmal dabei. Oder? Aber weißt du, richtig Sorgen macht mir die Frage, was die beiden hinterhältigen Bastarde wissen oder zu wissen scheinen. Verstehst du, was ich meine?«
»Oh, möge der Vermummte dir in die Stiefel pissen, Ben Adaephon Delat.«
»Hast du deine ganze Ausrüstung bei dir, Igel? Gut. Denn wenn wir zu den Toren kommen, werden wir durch eines davon hindurchgehen.«
»Tatsächlich?«
»Tatsächlich.« Der Magier grinste den Sappeur an. »Fid ist einfach nicht mehr der Alte, seit du nicht mehr da bist.«
Silchas Ruin stand inmitten einiger uralter Fundamente - irgendein Überbleibsel der Forkrul Assail, das auf seinem langen Weg die Bergflanke hinunter war - und hob den Blick zum blauen Himmel jenseits der hoch aufragenden Bäume.
Er hatte den Schwur erfüllt, den er dem Azath geleistet hatte.
Und Scabandaris Seele eine Gnadenfrist gewährt, die Blutauge nicht verdiente.
Rache war, wie er sehr genau wusste, ein vergifteter Triumph.
Eine Aufgabe blieb noch. Eine kleine, die nichts weiter als seiner Neigung dienen sollte, ein unerhörtes Ungleichgewicht zu beseitigen. Er wusste nicht viel über den Verkrüppelten Gott. Aber das bisschen, das er wusste, gefiel Silchas Ruin nicht.
Dementsprechend breitete er nun die Arme aus. Und nahm seine Drachengestalt an.
Er schoss himmelwärts, und die Zweige, die er mit den Schultern beiseitestieß, wurden von den Bäumen weggerissen. In der klaren Bergluft drehte ein Paar Kondore weit im Westen in plötzlichem Entsetzen ab. Aber die Richtung, für die Silchas Ruin sich entschied, war nicht Westen.
Sondern Süden.
Zu einer Stadt namens Letheras.
Und dieses Mal wollte er wirklich Blut vergießen.
Kapitel zwölf
Wenn dies unsere letzten Tage wären
Wenn alle, deren Augen nach innen blicken können
Aus unserem Gesichtskreis verschwunden wären
Wer würde dann noch bleiben, um zu trauern?
Während wir unsere Köpfe hängen lassen
Heimgesucht vom Fehlschlag unseres Ehrgeizes
Augen sehen und sind gleichgültig
Augen sehen, und sie sind gefühllos
Der steinerne Blick der Statuen
Die den vollendeten Platz bewachen
Ist als warm gehauen
Eine Geschichte sanfter Unterwerfung
Und allein die Kreaturen, die in unsere Münder
Hinein- und wieder heraustanzen
Hören den Wind heulen
Mit seiner hohlen, geheiligten Stimme
So in diesen, unseren letzten Tagen
Ist das Ende von dem, was wir sehen innen
Wo alles begann und nie wieder beginnt
Einen Augenblick Aufschub, dann kommt die Dunkelheit
Der Tanz ohne Zeugen
Fisher kel Tath
S chnabels Grabhügel nahm seinen Anfang mit ein paar Knochen, die in die Asche und zu dem verkohlten, zersplitterten Skelett geworfen wurden, die alles waren, was von dem jungen Magier übrig geblieben war. Binnen kurzem gesellten sich andere Gegenstände dazu. Schnallen, Schließen, Fetische, Münzen, zerbrochene Waffen. Zu dem Zeitpunkt, als Faust Keneb bereit war, den Befehl zum Aufbruch zu geben, war der Hügel beinahe mannshoch. Hauptmann Faradan Sort hatte Buddl um einen Segen gebeten, doch der Magier hatte den Kopf geschüttelt und erklärt, dass der ganze Todesstreifen, der von Schnabels Zauberei umschlossen worden war, magisch tot war. Wahrscheinlich für immer. Daraufhin hatte Hauptmann Sort sich abgewandt, aber Keneb war, als hätte er gehört, wie sie etwas gesagt hatte: »Dann ist also keine Kerze mehr übriggeblieben.«
Als die Seesoldaten sich in Richtung Letheras in Bewegung setzten, konnten sie das Donnern von Explosionen aus dem Süden hören, wo die Mandata mit dem Rest der Knochenjäger gelandet war und jetzt die letheriischen Armeen angriff. Dieser Donner, das wusste Keneb, hatte nichts mit Zauberei zu tun.
Er hätte seine Truppen in jene Schlacht führen sollen, um die letheriische Nachhut zu zerschlagen und sich dann Tavore und der Hauptstreitmacht anzuschließen. Aber Keneb war sich mit Hauptmann Sort und Fiedler und Gesler einig. Er und seine verdammten Seesoldaten hatten sich dies verdient - hatten sich das Recht verdient, die Ersten zu sein, die die Hauptstadt dieses Imperiums angriffen.
»Könnte sein, dass da noch eine Armee auf den Wällen wartet«, hatte Sergeant Thom Tissy gesagt und das für ihn typische missbilligende Gesicht gemacht - was ihn aussehen ließ, als hätte er
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