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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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nach dem etwas auf den Steinfußboden fiel.
    Sie tappten rasch den Korridor entlang, Taralack Veed vorneweg.
    Auf der Schwelle der Tür zum Übungshof lag ein zerknautschter Haufen - die Wache. Vom Hof dahinter drang ein überraschter Ruf, wieder Kampfgeräusche, und dann hörten sie, wie sich das äußere Tor öffnete.
    Taralack Veed eilte in die Dunkelheit hinaus. Sein Mund war trocken. Sein Herz pochte heftig. Der Rangälteste Beurteiler hatte gesagt, dass Icarium nicht warten würde. Dass Icarium ein Gott war und niemand einen Gott zurückhalten konnte, wenn er sich aufmachte zu tun, was er tun wollte. Sie werden feststellen, dass er weg ist. Werden sie die Stadt absuchen? Nein, sie trauen sich ja nicht einmal, das Palasttor zu entriegeln. Icarium? Lebensstehler, was hast du vor?
    Wirst du zurückehren, um dem Imperator und seinem verfluchten Schwert entgegenzutreten?
    Der Mönch hatte Taralack gesagt, dass er bereit sein und heute Nacht nicht schlafen sollte. Und das ist der Grund.
    Sie erreichten das Tor, traten über die Körper von zwei Wachen hinweg und schoben sich nach draußen.
    Und sahen ihn vierzig Schritt weiter reglos mitten auf der Straße stehen. Vier Gestalten näherten sich ihm, Keulen in den Händen schwingend. Als sie noch zehn Schritte von ihm entfernt waren, blieben sie stehen und begannen, wieder zurückzuweichen. Und dann wirbelten sie herum und rannten davon. Einer der Knüppel fiel polternd auf die Pflastersteine.
    Icarium starrte in den Nachthimmel hinauf.
    Irgendwo im Norden brannten drei Gebäude, und auf den Bäuchen der brodelnden Rauchwolken über ihnen spiegelte sich ein grellroter Schimmer. In der Ferne ertönten Schreie. Keuchend zog Taralack Veed seinen Säbel. Schläger und Mörder mochten vor Icarium davonlaufen, aber das war keine Gewähr dafür, dass sie es auch bei ihm und dem Mönch tun würden.
    Icarium senkte den Blick, schaute sich kurz um, als würde er erst jetzt bemerken, wo er sich befand. Er blieb noch einen Moment stehen und setzte sich dann in Bewegung.
    Der Gral und der Cabalhii folgten ihm lautlos.
     
    Samar Dev leckte sich die trockenen Lippen. Er lag auf seinem Bett, schlief anscheinend. Wenn die Dämmerung anbrach, würde er sein Feuersteinschwert nehmen, seine Rüstung anlegen und umgeben von letheriischen Soldaten zur Imperialen Arena marschieren. Und er würde allein hinaus auf den Sand schreiten, während die paar hundert Zuschauer auf den Marmorbänken ein halbherziges Gejohle und Pfeifkonzert anstimmen würden. Es würde niemanden geben, der Wetten annahm, keine hektisch und laut herausgebrüllten Quoten. Weil dieses Spiel immer auf die gleiche Weise endete. Und jetzt - interessierte es überhaupt noch jemanden?
    Vor ihrem geistigen Auge sah sie ihn in die Mitte der Arena schreiten. Würde er den Imperator anblicken? Rhulad Sengar genau beobachten, wenn er aus dem fernen Tor auftauchte? Die Leichtigkeit seiner Schritte, die instinktiven Bewegungen, die das Schwert in seinen Händen machte, Muster, die flüsternd von all dem erzählten, was Knochen und Muskeln gelernt hatten und zu tun gewöhnt waren?
    Nein, er wird genauso sein wie immer. Er wird Karsa Orlong sein. Er wird dem Imperator nicht einmal einen Blick zuwerfen, bis Rhulad näher kommt, bis die beiden anfangen.
    Nicht übertrieben selbstbewusst. Nicht gleichgültig. Nicht einmal herablassend. Was diesen Toblakai-Krieger anging, so gab es keine einfachen Erklärungen. Er würde bei sich selbst sein, voll und ganz bei sich selbst, bis es Zeit war …zu bezeugen.
    Aber nichts davon würde diese Geschichte hier zu einem guten Ende bringen können, wie Samar Dev wusste. Weder Karsa Orlongs Fähigkeiten, noch die alles überschwemmende, kaskadierende Flut seines Willens; nicht einmal die Heerschar der Geister, die in dem Messer gefangen waren, das sie nun in der Hand hielt, oder jene anderen, die dem Toblakai in seinem Schatten folgten - die Seelen der Erschlagenen, unbedeutende Wüstengottheiten und alte Dämonen des Sandes und der Felsen - Geister, die sehr wohl hervorbrechen und sich mit all ihrer Macht um ihren Meisterkämpfer-Gott winden mochten (und war er das tatsächlich? Ein Gott? Sie wusste es nicht). Nichts davon würde am Ende eine Rolle spielen.
    Töte Rhulad Sengar. Töte ihn drei Mal. Töte ihn ein Dutzend Mal. Am Ende wird er derjenige sein, der steht, mit blutigem Schwert, und dann wird Icarium kommen - der Allerletzte.
    Und alles wird von neuem beginnen.
    Karsa Orlong würde

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