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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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waren das Leichen, die er da drinnen sah? Gestalten, die sich inmitten von Rauchwolken bewegten? Waffen?
    Was war das für ein Geräusch auf der anderen Seite des Tores?
    »Fetzer!«, rief Totstink hinter ihm. »Keneb ist drin! Er hält das Tor!«
    Keneb? Wer, im Namen des Vermummten, war Keneb?
    »Reitet!«, schrie Balsam. »Sie sind hinter uns! Reitet nach Aren!«
    Masan Gilanis sich hebender und senkender Hintern sauste in den Schatten des Tores.
    Gurgelschlitzer schrie auf, und ja, das war das gleiche Geräusch, wie wenn die Katze unter das Wagenrad gerät und alles rausspritzt, und es war nicht seine Schuld, denn er hatte ihr gar keinen richtigen Tritt verpasst. »Sie ist einfach da rausgesprungen, Mama! Oh, ich hasse Städte! Lasst uns nach Hause gehen - reitet! Durch das Loch da vorne! Wie wird es genannt? Das große unechte Kragloch!«
    Sie tauchten in die Düsternis ein, und die Hufe des Pferdes rutschten plötzlich weg, das ganze Tier schwenkte unter ihm herum. Aufprall. Hüfte gegen Rumpf, und Balsam wurde abgeworfen, streckte die Arme aus, schlang sie fest um sanftes, nachgiebiges, vollkommenes Fleisch - und Masan Gilani, die von ihm auf seinem Sturzflug mitgerissen und aus dem Sattel gezogen wurde, schrie auf. Sie landeten hart auf den Pflastersteinen, und Balsams Kopf prallte so heftig auf, dass sein Helm - den er dabei verlor - eine Delle bekam. Ihr Gewicht presste ihn köstlicherweise für einen kurzen, wunderbaren Moment flach auf den Boden, ehe sie sich von ihm herunterrollte.
    Pferde stolperten, Hufe klapperten viel zu nah auf Pflastersteine. Soldaten kamen angerannt, zogen sie zur Seite.
    Balsam starrte nach oben, in ein vertrautes Gesicht. »Thom Tissy, du bist nicht tot?«
    Das hässliche Gesicht spaltete sich zu einem Krötengrinsen - unten ‘ne Kröte, obendrauf ein Ziegelstein, oh, dann lächeln sie breit, und wie -, und dann versetzte ihm eine schwielige Hand einen kräftigen Klaps. »Du bist auch dabei, Balsam? Schön, dass du gekommen bist - wir kriegen hier ein bisschen Druck -, sieht aus, als wäre die ganze verdammte Stadtgarnison hier und versucht, das Tor zurückzuerobern.«
    »Die Garnison? Was denkt Blistig sich eigentlich? Wir sind doch auf seiner Seite! Zeig mir die berühmten Tanzmädchen von Aren, Tissy, schließlich bin ich extra hergekommen, um sie zu sehen, und vielleicht nicht nur zu sehen, was?«
    Thom Tissy zog Balsam auf die Beine, setzte ihm seinen verbeulten Helm wieder auf und packte ihn dann an den Schultern, um ihn herumzudrehen.
    Und da war Keneb, und da, gleich dahinter, waren Barrikaden aus irgendwelchen Trümmern, und dort hockten Soldaten und luden Armbrüste nach, während andere auf letheriische Soldaten einhackten, die durchzubrechen versuchten. Irgendwo weiter rechts explodierte ein Fetzer in der Mündung einer Gasse, wo sich der Feind für den nächsten Ansturm versammelt hatte. Menschen schrien.
    Faust Keneb trat an Balsam heran. »Wo ist der Rest, Sergeant?«
    »Faust?«
    »Die Mandata und die Armee!«
    »In den Transportschiffen, Faust, wo sonst? War der schlimmste Sturm, den ich jemals gesehen habe, und jetzt treiben die Schiffe alle kieloben …«
    Hinter Balsam sagte Totstink: »Faust, sie müssten unterwegs sein.«
    »Masan Gilani soll sich wieder auf ihr Pferd schwingen«, sagte Keneb, und Balsam wollte den Mann küssen, »und es ist mir egal, ob sie das Tier zuschanden reitet, aber ich will, dass sie die Mandata erreicht - sie müssen sich beeilen. Sie müssen ihre Reiterei vorausschicken.«
    »Ja, Faust.«
    »Uns gehen allmählich die Moranth-Munition und die Armbrustbolzen aus, und mit jedem verdammren Atemzug sammeln sich mehr Letherii, und wenn sie einen vernünftigen Anführer finden, werden wir das Tor nicht halten können.«
    Sprach die Faust mit ihm? Balsam war sich nicht sicher. Aber er wollte sich umdrehen und zusehen, wie Masan Gilani mit gespreizten Beinen auf den Pferderücken sprang, oh ja, das wollte er, aber die Hände auf seinen Schultern ließen ihn nicht, und irgendjemand quengelte ihm ins Ohr …
    »Hör mit diesem Geräusch auf, Sergeant«, sagte Keneb.
    Irgendjemand ritt durch das Tor zurück nach draußen, und was dachten die wohl, wo sie hingehen? Hier gab es einen Kampf! »Freunde der Tanzmädchen«, flüsterte er und griff nach seinem Schwert.
    »Korporal«, sagte Keneb. »Führe deinen Sergeanten zu der Barrikade da links. Du auch, Gurgelschlitzer.«
    »Es wird ihm gleich wieder besser gehen, Faust«, sagte

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