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Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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nickte.
     
    »Stell dir vor«, sagte Pinosel mit einem schweren Seufzer, »ein Name in der alten Sprache. Oh je, da hat der aber nen ziemlich weiten Weg hinter sich.«
    »Hast du deiner Trunkenheit ein Ende gemacht, mein Keksmampferchen?«
    Sie bewegte sich, stand auf, beugte sich nach unten und zupfte an ihrem Mann. »Komm schon.«
    »Aber wir müssen hier warten - wir müssen den Namen benutzen und ihn wegschicken!«
    »Wir haben Zeit. Komm, lass uns rüber zur Wurmgesichtgasse gehen und uns da oben hinhocken. Dann können wir uns noch ‘nen Krug teilen un’ dem alten Edur dabei zusehen, wie er rangekrochen kommt wie die Schildkröte aus dem Abgrund.«
    Ursto schnaubte. »Komisch, dass dieser Mythos sich nicht gehalten hat.«
     
    Ein dunklerer, kälterer Schatten glitt über Hannan Mosag hinweg, und er hielt in seinen Anstrengungen inne. Er war fast da, ja - und dort, in der Mündung der Gasse, sah er zwei Gestalten aneinandergelehnt dasitzen. Ein Krug wanderte zwischen ihnen hin und her.
    Dreckige Betrunkene, aber vielleicht doch auch höchst angemessene Zeugen - des Untergangs dieses widerlichen Imperiums. Und außerdem waren sie die Ersten, die sterben würden. Auch das passte bestens.
    Er wollte sich noch näher heranschieben, doch da packte eine große Hand seinen Umhang, knapp unter dem Kragen, und er wurde hochgehoben.
    Zischend suchte er nach seiner Macht…
    Hannan Mosag wurde langsam umgedreht und starrte schließlich in ein unmenschliches Gesicht. Graugrüne, wie Leder wirkende Haut. Glänzende Hauer, die aus den Mundwinkeln ragten. Augen mit senkrechten Pupillen, die ihn ausdruckslos anblickten.
    Die beiden Betrunkenen hinter ihm lachten.
    Der Hexenkönig, der vor der riesigen Dämonin in der Luft baumelte, griff nach der Zauberei von Kurald Emurlahn, um diese Kreatur ins Vergessen zu schleudern. Und spürte, wie die Macht in seinem Innern aufwallte …
    Doch jetzt packte ihn die andere Hand an der Kehle.
    Und drückte zu.
    Knorpelgewebe zerbröselte wie Eierschalen. Wirbel knirschten, verbogen sich, zerbrachen aneinander. Schmerz explodierte, erfüllte Hannan Mosags Schädel mit weißem Feuer.
    Während plötzlich die Sonne sein Gesicht in ihr helles, unerbittliches Licht tauchte.
    Schwester Dämmer - du heißt mich willkommen …
    Aber er starrte in die Augen der Dämonin und sah immer noch nichts. Die Augen einer Echse, die Augen einer Schlange.
    Würde sie ihm überhaupt nichts gewähren?
    Das Feuer in seinem Schädel loderte nach außen, blendete ihn, dann zog es sich mit einem sanften, rasch abebbenden Brausen wieder zusammen, und ihm folgte Dunkelheit.
    Aber von alledem sahen Hannan Mosags Augen nichts.
    Die Sonne schien voll auf sein totes Gesicht, hob jede Verformung, jeden beschädigten Knochen hervor, und die nichts sehenden Augen, die in dieses Licht starrten, waren leer.
    So leer wie die Augen der Jaghut.
     
    Ursto und Pinosel sahen, wie die Jaghut den erbärmlichen, geschundenen Körper beiseitewarf.
    Dann blickte sie sie an. »Mein Ritual ist gebrochen.«
    Pinosel lachte durch die Nase, was einen ziemlich ekligen Ausbruch zur Folge hatte. Und so war sie die nächsten Augenblicke erst einmal damit beschäftigt, sich zu säubern.
    Ursto warf ihr einen angeekelten Blick zu und nickte dann der Jaghut-Zauberin zu. »Oh, sie haben alle daran gearbeitet, das hinzukriegen. Mosag, Menandore, Sukul Ankhadu, Blabla …« Er wedelte mit einer Hand. »Aber wir sind ja hier, mein Herzblatt. Wir haben seinen Namen, verstehst du.«
    Die Jaghut legte den Kopf leicht schräg. »Dann werde ich also nicht gebraucht.«
    »Nun, das ist wohl wahr. Es sei denn, du willst was trinken?« Er nahm Pinosel den Krug aus der Hand und hob ihn in die Höhe.
    Die Jaghut starrte ihn einen, vielleicht auch zwei Herzschläge lang an. »Ein erfreuliches Angebot. Danke schön«, sagte sie.
     
    Die verdammte Sonne war aufgegangen, aber auf dieser Seite lag die Stadtmauer noch im Schatten. Abgesehen von dem weit offenstehenden Tor, wie Balsam sah.
    Voraus tat Masan Gilani schon wieder das Undenkbare - stellte sich in den Steigbügeln auf, beugte sich vor und trieb ihr Pferd in den Galopp.
    Direkt hinter Balsam stöhnte Gurgelschlitzer wie ein Welpe unter einem Ziegelstein. Balsam schüttelte den Kopf. Noch ein kranker Gedanke, der plötzlich in seinen Kopf hineinplatzte wie eine zerquetschte Zecke. Wo kamen die bloß alle her? Und warum war das Tor da vorne offen, und warum ritten sie alle so schnell direkt darauf zu?
    Und

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