Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens

Titel: Das Spiel Der Götter 13. Im Sturm Des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
Vom Netzwerk:
»Nass.«
     
    »Ich habe schon immer gesagt, dass Städte gefährlich sind«, sagte der Schnelle Ben und klopfte sich den Gipsstaub von den Kleidern. Das einstürzende Gebäude hätte sie beinahe alle beide erschlagen, und der Magier zitterte immer noch - nicht, weil es so knapp gewesen war, sondern wegen der entsetzlichen Zauberei, die den Morgenhimmel erleuchtet hatte - eine alles verschlingende, überaus hungrige Zauberei. Er war sich alles andere als sicher, dass er dieser Energie hätte widerstehen können, wenn sie nach ihm gegriffen hätte.
    »Was war das überhaupt, im Namen des Vermummten?«, wollte Igel wissen.
    »Alles was ich weiß, ist, dass es alt war. Und bösartig.«
    »Was glaubst du, kriegen wir davon noch mehr zu sehen?«
    Der Schnelle Ben zuckte die Schultern. »Ich hoffe nicht.«
    Sie gingen weiter, durch von Trümmern übersäte Straßen, und ringsum hörten sie die Schreie der Verwundeten, sahen Gestalten erschüttert und verständnislos herumstolpern, während Rauch und Staub im Sonnenlicht schwebten.
    Plötzlich hob Igel eine Hand. »Hör mal.«
    Der Schnelle Ben tat wie ihm geheißen.
    Und von irgendwo weiter vorn - in der Nähe des Ewigen Domizils - hörten sie die Echos von … »Das sind Fetzer!«
    »Oh ja, Ben, oh ja. Komm schon, sehen wir zu, dass wir sie finden!«
    »Warte - Augenblick mal, Sappeur - was …«
    »Das ist die Vierzehnte, du dickschädeliger Schwachkopf!«
    Sie fingen an zu laufen.
    »Wenn ich Cotillion das nächste Mal sehe«, zischte der Schnelle Ben, »erdrossele ich ihn mit seinem eigenen Seil.«
     
    Knapp zwanzig Meilen weiter nördlich glitt ein knochenweißer Drache mit grellroten Augen am Morgenhimmel dahin. Seine Schwingen ächzten, seine Muskeln schwollen an und ab, und der Wind streifte zischend an Schuppen entlang, umwehte entblößte Fänge, die die Länge von Kurzschwertern hatten.
    Und so kehrte er nach Letheras zurück, nach all dieser Zeit.
    Hannan Mosag war gewarnt worden. Der Verkrüppelte Gott war gewarnt worden. Und doch hatte keiner der beiden auf Silchas Ruin gehört. Nein, stattdessen hatten sie sich mit Sukul Ankhadu und Sheltatha Lore verschworen, und möglicherweise auch noch mit Menandore. Hatten sich verschworen, um sich ihm in den Weg zu stellen, sich ihm zu widersetzen und ihn daran zu hindern zu tun, was er tun musste.
    Darüber hinaus hatte das letheriische Imperium sie über einen übertriebenen Zeitraum hinweg gejagt, und nur aus Langmut hatte Silchas Ruin diese Beleidigung unbeachtet gelassen. Um der Freisprecherin und der anderen willen.
    Aber jetzt, jetzt hatte er nicht mehr vor, irgendetwas unbeachtet zu lassen.
    Weder ein Imperium noch eine Stadt oder einen Ceda aus dem Volk der Tiste Edur oder einen verrückten Imperator.
    Er war der Bruder von Anomander und Andarist, und er war immer für den kältesten der drei gehalten worden, für den grausamsten, und so flog Silchas Ruin nun dahin, ein weißes Ungeheuer, das vorhatte zu töten.
    Weiß wie Knochen, die Augen rot wie der Tod.
     
    Das Schwert hinter sich herziehend taumelte Rhulad Sengar. Sein Schweiß floss in Strömen, troff ihm aus den verfilzten Haaren. Er hatte wieder und wieder zugeschlagen und nicht ein einziges Mal das Netz der Verteidigung durchbrochen, das der Herausforderer mit seinem Steinschwert wob. Nun standen sie sechs Schritte voneinander entfernt, und der aufgewühlte Sand zwischen ihnen war mit Klümpchen übersät, die von dem glitzernden, zu Boden tropfenden Öl stammten, das die Münzen zum Glänzen brachte.
    Genauso stumm wie alle anderen Zeugen schaute Samar Dev zu und fragte sich, wie das alles enden würde, wie das alles enden konnte. So lange Karsa sich weigerte, selbst anzugreifen …
    Und dann hob der Toblakai sein Schwert und schritt voran.
    Genau auf den Imperator zu.
    So einfach also.
    Rhulad richtete sich mit einem plötzlichen Lächeln auf und hob seine Waffe, um sich zu verteidigen.
    Das Feuersteinschwert schwang herum - ein ungeschickter Hieb, doch mit solcher Kraft geführt, dass Rhulad, als er die Klinge parierte, von der Wucht des Aufpralls gezwungen wurde, eine seiner Hände um den Griff zu lockern, so dass die stählerne Klinge zur Seite zuckte. Und plötzlich schien das verfluchte Schwert einen eigenen Willen zu entwickeln, denn es sprang mit der Spitze voran förmlich auf Karsa zu und riss den aufschreienden Imperator mit sich.
    Und die Klinge grub sich in Karsas linken Oberschenkel, glitt durch Haut und Muskeln, verfehlte nur knapp

Weitere Kostenlose Bücher