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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Es macht keinen Spaß, ein Kadaver zu sein, das könnt ihr mir glauben.«
    »Das erklärt die Fingernägel«, sagte Blend.
    Fahrig sah sie stirnrunzelnd an.
    Die Schankmaid, die gerade eben am anderen Tisch gewesen war, kam zu ihnen und brachte einen großen Tonkrug. »Wein«, sagte sie. »Mit Grüßen von den dreien da drüben.«
    Tippa schnaubte. »Oh, das ist schlau. Und jetzt wollen sie sehen, ob wir etwas davon trinken. Schaff das Mädchen wieder her, Blend. Spendier ihnen eine Flasche weißen Aprikosennektar. Als ob wir uns revanchieren wollten.«
    Blend verdrehte die Augen. »Das könnte ziemlich teuer werden«, sagte sie, als sie aufstand.
    »Ich werde nichts trinken, was ich nicht selbst bezahlt habe«, sagte Fahrig. »Wir hätten Blauperl mitnehmen sollen. Er hätte die Sache ausschnüffeln können. Oder Fäustel. Die haben Gifte, die sind so geheim, dass sie nach nichts schmecken und nach nichts riechen – ja, der eine Tropfen, der dich umbringt, fühlt sich nicht mal feucht an. Nein, es reicht schon, wenn man ihn nur anschaut !«
    »Was im Namen des Vermummten quatschst du da eigentlich die ganze Zeit, Fahrig?«
    »Du hast gehört, was ich gesagt habe, Tip …«
    »Dann schenk mir ein bisschen was von dem Wein ein. Wollen doch mal sehen, ob sie Geschmack haben.«
    »Ich werde diesen Krug nicht anfassen, da könnte irgendein Pulver dran …«
    »Nur wenn das Schankmädel eingeweiht war. Falls nicht und tatsächlich irgendein Pulver dran ist, müsste sie tot sein, stimmt’s?«
    »Sie macht auf mich nicht den gesündesten Eindruck.«
    »Du würdest auch ziemlich schlimm aussehen, wenn du all die Bläschen hättest, die sie im Gesicht und am Hals hat.«
    »Ein paar Gifte der Daru erzeugen knotige Beulen …«
    »Bei den Göttern hienieden, Fahrig!« Tippa streckte einen Arm aus und griff nach dem Krug, füllte ihren Becher. Trank einen Schluck von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit. »Da. Gar nicht so übel. Es freut mich allerdings, dass ich sagen kann, dass wir Besseres in unserem Keller haben.«
    Fahrig musterte sie mit leicht hervorquellenden Augen.
    Blend kam zurück, ließ sich lässig auf ihren Stuhl sinken. »Ist unterwegs«, sagte sie. »Wie ist der Wein, Tippa?«
    »Geht so. Willst du welchen?«
    »Dieses ganze Hin und Her hat mich reichlich durstig gemacht, also füll mir den Becher, Liebling.«
    »Ihr seid beide selbstmörderisch«, sagte Fahrig.
    »Wir sind nicht diejenigen, die sich feuchtkalt fühlen, oder?«
    »Es gibt Gifte«, sagte Tippa, »die töten die Person, die neben derjenigen sitzt, die sie zu sich genommen hat.«
    Der ehemalige Sergeant wich auf seinem Stuhl zurück. »Verdammt – ich habe davon gehört –, du hast mich umgebracht!«
    »Nur die Ruhe«, mischte Blend sich ein. »Sie hat sich einen Spaß erlaubt, Fahrig. Ehrlich. Stimmt’s, Tippa?«
    »Nun …«
    »Sag es ihm schnell, Tippa, sonst kriegst du noch sein Messer in die Kehle.«
    »Ja, klar, eine Stichelei. Ein Scherz. Eine kleine Frotzelei, nichts weiter. Davon mal abgesehen – wenn du von Natur aus feuchtkalt bist, bist du sowieso immun.«
    »Du musst mich für einen Idioten halten, Tippa. Ihr alle beide!« Als sich keinerlei Widerspruch regte, schnaubte der Falari und nahm Blend den Krug aus der Hand, hob ihn trotzig an den Mund und trank den darin noch verbliebenen Inhalt in langen Zügen, wobei sein übergroßer Adamsapfel auf und ab hüpfte, als würde er versuchen, einen Korken zu schlucken.
    »Er ist ein furchtloser Idiot«, sagte Blend kopfschüttelnd.
    Fahrig saugte einen Augenblicken an den Enden seines Schnurrbarts und knallte den leeren Krug dann auf die Tischplatte. Er rülpste.
    Sie sahen zu, wie die Schankmaid die Flasche mit dem weißen Aprikosennektar an den anderen Tisch brachte. Es entspann sich ein kurzes Gespräch, woraufhin die Schankmaid ruckartig den von Knubbeln übersäten Kopf zurückwarf und davonstürzte. Die angenehm mollige Frau und der Mekhar schenkten sich beide eine ordentliche Portion Likör ein. Nachdem sie den Malazanern aufreizend zugeprostet hatten, tranken sie.
    »Seht euch das an«, sagte Blend lächelnd, »was für hübsche Grünschattierungen.«
    Die Frau war schon auf den Beinen, kam zu ihnen herüber.
    Fahrig legte eine Hand ans Heft seines Kurzschwerts.
    Auf Malazanisch – einem Malazanisch, wie es im Reich der Sieben Städte durchsetzt mit dem dortigen Akzent gesprochen wurde – und mit einem finsteren Stirnrunzeln sagte die Frau: »Habt ihr versucht, uns umzubringen

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