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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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die Schwerter vor ihm auf dem Tisch. »Blut, das hier vergossen wird, heißt das. Zeug, das von draußen reingebracht wird, zählt nicht. Glücklicherweise.«
    »Dann versuch, dich nicht zu schneiden, wenn du dich rasierst, Fahrig«, sagte Blend.
    »Da unten ist doch dieser merkwürdige Fetzen«, sagte Tippa. Sie sah Fäustel stirnrunzelnd an. »Willst du damit sagen, dass der die verdammten Geister die ganze Zeit genährt hat?«
    Der Heiler zuckte die Schultern. »Niemals genug, um etwas zu bewirken.«
    »Wir brauchen einen Nekromanten«, verkündete Blauperl.
    »Wir schweifen ab«, sagte Tippa. »Worum wir uns Sorgen machen müssen, ist der verdammte Kontrakt. Wir müssen rausfinden, wer dahintersteckt. Wir finden raus, wer es ist, schmeißen ihm einen Knaller ins Schlafzimmerfenster, und das war’s dann. Also«, fuhr sie fort und sah die anderen an, »müssen wir uns einen Angriffsplan einfallen lassen. Für den Anfang brauchen wir Informationen. Lasst mich dazu ein paar Ideen hören.«
    Noch mehr Schweigen.
    Blend machte einen Schritt von der Tür weg. »Es kommt jemand«, sagte sie.
    Jetzt konnten sie alle die Schritte hören, die die Treppe heraufkamen, gefolgt von geflüsterten Protesten.
    Fahrig griff nach seinem Schwert, und Blauperl richtete sich langsam auf. Tippa konnte das plötzliche Erwachen von Magie riechen. Sie hob eine Hand. »Wartet, um des Vermummten willen.«
    Die Tür wurde aufgestoßen.
    Und ein großer, gut gekleideter Mann kam herein, er war etwas außer Atem; seine hellblauen Augen richteten sich auf ein Gesicht nach dem anderen, bis sie aufleuchteten, als er Fäustel sah. Der sogleich aufstand.
    »Ratsherr Coll. Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Ich brauche Eure Hilfe«, sagte der adlige Daru, und Tippa konnte die Verzweiflung in seiner Stimme hören. »Hoch-Denul. Ich brauche Euch, jetzt gleich.«
    Bevor Fäustel antworten konnte, trat Tippa vor. »Ratsherr Coll, seid Ihr allein gekommen?«
    Der Mann runzelte die Stirn. Dann machte er eine vage Geste. »Mit einer bescheidenen Eskorte. Zwei Wachen.« Erst jetzt bemerkte er das Schwert auf dem Tisch. »Was ist hier geschehen?«
    »Ich nehme Blauperl mit, Tippa«, sagte Fäustel.
    »Es gefällt mir nicht …«
    Aber der Heiler schnitt ihr das Wort ab. »Wir brauchen Informationen, oder? Coll kann uns helfen. Außerdem werden sie für den Anfang kaum mehr als einen Clan auf uns angesetzt haben, und um den habt ihr euch gekümmert. Die Gilde muss sich erholen, muss die Lage neu überdenken – wir haben mindestens einen Tag Zeit gewonnen.«
    Tippa sah den Ratsherrn an. Auch wenn Coll vielleicht nicht ganz erfassen konnte, was hier gerade vorging, hatte er inzwischen genug mitbekommen, um es erraten zu können. Seufzend sagte sie: »Sieht aus, als gäbe es irgendjemanden, der uns tot sehen will. Könnte also sein, dass Ihr vielleicht ausgerechnet jetzt lieber nichts mit uns zu tun haben wollt …«
    Aber Coll schüttelte den Kopf, richtete den Blick erneut auf Fäustel. »Heiler, bitte.«
    Fäustel nickte dem finster dreinblickenden Blauperl zu. »Geht voran, Ratsherr. Wir begleiten Euch.«
    »… stieß auf Osserick, den unerschütterlichen Verbündeten, gebrochen und mit Blut im Gesicht, niedergeschlagen und besinnungslos daliegend. Und Anomander Rake fiel auf die Knie und rief die Tausend Götter an, die auf Osserick herabblickten und das Blut in seinem Gesicht sahen. Voller Erbarmen weckten sie ihn auf, und so erhob er sich und stand wieder.
    Und auch Anomander Rake stand, und sie blickten einander an, das Licht die Dunkelheit und die Dunkelheit das Licht.
    Nun erwachte Wut in Anomander. ›Wo ist Draconnus?‹, verlangte er von seinem unerschütterlichen Verbündeten zu wissen. Denn als Anomander weggegangen war, hatte der üble Tyrann Draconnus, der Schlächter der Eleint, bewusstlos und mit Blut im Gesicht dagelegen, niedergestreckt von Anomanders eigener Hand. Osserick, der die Aufgabe übernommen hatte, Draconnus zu bewachen, fiel auf die Knie und rief die Tausend Götter an, bat um ihr Erbarmen im Angesicht von Anomanders Zorn. ›Ich wurde besiegt!‹, rief Osserick als Antwort. ›Wurde nichtsahnend von Schwester Bosheit überrascht! Oh, die Tausend Götter hatten sich abgewandt, und so wurde ich bewusstlos geschlagen, und sieh nur, da ist Blut in meinem Gesicht!‹
    ›Eines Tages‹, schwor Anomander, und er war wie die Dunkelheit eines schrecklichen Sturms, und Osserick verzagte wie eine Sonne hinter einer Wolke, ›wird dieses

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