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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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gefunden? Wie außergewöhnlich. Und die Grauen Schwerter sind ihnen gefolgt .«
    »Nichts von alledem ist von Bedeutung, Hoher Alchemist.«
    »Von Bedeutung wofür?«
    »Für dein Unbehagen natürlich. Du schleuderst deinem armen durchnässten Gast Frage um Frage entgegen, um dich abzulenken.«
    Schartekes letzter Besuch lag Monate zurück, und Baruk war mit einem gewissen Bedauern zu der Überzeugung gelangt, dass seine herzliche Beziehung zum Sohn der Dunkelheit sich dem Ende zuneigte, und zwar nicht aufgrund irgendeiner Meinungsverschiedenheit, sondern einfach nur aufgrund der chronischen Langeweile der Tiste Andii. Es hieß, die ständige Düsternis in Schwarz-Korall würde sehr gut zu den Bewohnern der Stadt passen, sowohl den Andii wie den Menschen.
    »Scharteke, übermittle deinem Herrn bitte meinen aufrichtigsten Dank für dieses Geschenk. Es war höchst unerwartet und großzügig. Aber wenn es nicht zu dreist ist, würde ich ihm gerne die Frage stellen, ob er noch einmal über die offizielle Anfrage des Rates hinsichtlich der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen unseren beiden Städten nachdenken mag. Delegierte warten nur auf die Einladung deines Herrn, und es wurde bereits ein angemessener Standort für den Bau einer Botschaft vorbereitet – gar nicht weit von hier, übrigens.«
    »Das Anwesen, das vom unrühmlichen Absturz eines dämonischen Vielwandlers zerschmettert wurde«, sagte Scharteke und machte eine Pause, um zu lachen, ehe sie ein weiteres Stück vom Teller aufspießte. »Aah, das ist Gemüse! Widerlich!«
    »In der Tat, Scharteke, genau dieses Anwesen. Wie ich gesagt habe, nicht weit von hier.«
    »Mein Herr denkt über besagte Anfrage nach, und ich vermute, dass er das auch noch ein Weilchen tun wird.«
    »Wie lange noch?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Die Matriarchin der Großen Raben, die sich über den Teller beugte, neigte den Kopf und betrachtete Baruk mehrere Herzschläge lang.
    Baruk fühlte sich auf unbestimmte Weise krank und wandte den Blick ab. »Dann habe ich also Grund, mir … Sorgen zu machen.«
    »Der Herr fragt: Wann wird es beginnen?«
    Der Hohe Alchemist beäugte den Stapel locker zusammengerollter Pergamentrollen, die ebenfalls ein Geschenk von Anomander waren, und nickte. Doch er antwortete nicht.
    »Der Herr fragt: Wünschst du Unterstützung?«
    Baruk zuckte zusammen.
    Doch Scharteke machte unbarmherzig weiter. »Der Herr fragt: Wäre besagte Unterstützung dir mehr dienlich, wenn sie heimlich und nicht offiziell gewährt würde?«
    Bei den Göttern hienieden.
    »Der Herr fragt: Soll die süße Scharteke die Nacht hier als Baruks Gast verbringen, um auf Antworten auf diese Fragen zu warten?«
    Ein Klappern am Fenster. Baruk stand rasch auf und ging hin.
    »Ein Dämon!«, rief Scharteke und spreizte ihre gewaltigen Schwingen zur Hälfte.
    »Das ist einer von meinen«, sagte Baruk, während er den eisernen Rahmen entriegelte und dann zurücktrat, als Chillbais unbeholfen ins Blickfeld geklettert kam; er ächzte, als er sich durch die Öffnung schob. »Meister Baruk!«, kreischte er. »Raus! Raus! Raus!«
    Einen Augenblick zuvor hatte Baruk sich krank gefühlt. Jetzt spürte er eine Kälte in seinem Innern, die ihm durch Mark und Bein ging. Langsam schloss er das Fenster, dann sah er den Großen Raben an. »Scharteke, es hat angefangen.«
    Der Dämon sah sie und entblößte nadelspitze Fänge, als er zischte: »Groteske Monstrosität!«
    Scharteke machte zustoßende Bewegungen mit ihrem Schnabel. »Aufgedunsene Kröte!«
    »Seid still, alle beide«, schnappte Baruk. »Scharteke, du wirst in der Tat heute Nacht als mein Gast hierbleiben. Chillbais, such dir einen Platz zum Ausruhen. Ich habe noch mehr für dich zu tun, und ich werde dich rufen, wenn es so weit ist.«
    Der plumpe Dämon streckte Scharteke eine gespaltene Zunge heraus, während er zur Feuerstelle watschelte. Er trat auf die glühenden Kohlen und kletterte dann den Schornstein hinauf. Schwarze Rußwolken sanken nach unten, quollen aus dem Kamin.
    Scharteke hustete. »Deine Diener haben ziemlich schlechte Manieren, Hoher Alchemist.«
    Aber Baruk hörte ihr nicht zu. Raus.
    Raus!
    Dieses eine Wort hallte in seinen Gedanken wider, so laut wie eine Tempelglocke, und es übertönte alles andere, obwohl er ein rasch dahinschwindendes Echo wahrnahm …
    »… den unerschütterlichen Verbündeten, gebrochen und mit Blut im Gesicht …«

Kapitel Zwei
    Anomander pflegte Lügen weder zu erzählen noch zu

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