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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Kruppe sich zurück.
    Die Menge war in dieser Nacht im Phoenix ziemlich lärmig, weil mehr und mehr Betrunkene nach einem ergötzlichen Streifzug durch die staubigen, schmutzigen Straßen wieder hereingestolpert kamen. Kruppe fühlte sich ihnen allen gegenüber großmütig, wie es zu seiner von Natur aus großmütigen Natur passte.
    Flamm warf die Würfel und starrte dann das halbe Dutzend geätzte Knochenstücke an, als würden sie sein Verhängnis verkünden.
    Und genau das taten sie. Kruppe beugte sich wieder nach vorn. »Oho, die Gerade Straße zeigt sich, und seht nur, wie diese sechs Söldner auf das Schlachtfeld marschieren! Wie sie links und rechts alles niederhauen! Ein Wurf mit den Würfeln, und das Universum wandelt sich! Merkt euch diese grimmige Lektion, Kruppes teure Kameraden. Wenn die Münze enthüllt wird, wie lange dauert es dann, bis eine Hand nach ihr greift?«
    Es gab in der Konterrunde praktisch keinen Wurf, der die beiden unglücklichen Könige und ihre beiden gleichermaßen unglücklichen Spieler Flamm und Leff jetzt noch retten konnte. Schnaubend wischte Leff mit einem Arm über das Spielfeld und verstreute ringsum Spielfiguren. Während er das tat, schloss er seine Hand um die Münze und hätte sie auch in seinen Hosenbund gestopft, wenn Kruppe nicht den Kopf geschüttelt und die pummelige Hand nach ihr ausgestreckt hätte.
    Leise vor sich hinfluchend ließ Leff die Münze in die Hand fallen.
    »Sieg dem Spielverderber«, sagte Kruppe lächelnd. »Doch was den armen Flamm und den armen Leff betrifft, ist diese einzelne Münze bedauerlicherweise nur ein Bruchteil der Reichtümer, die jetzt dem triumphierenden Kruppe gehören. Zwei Räte von jedem, ja?«
    »Das ist der Wochensold für eine Woche, die noch gar nicht angefangen hat«, sagte Leff. »Wir werden dir etwas schuldig bleiben müssen, Freund.«
    »Welch unerhörter, wirklich noch nie dagewesener Fall! Kruppe versteht allerdings, inwiefern solche Umschwünge einen vollkommen überraschen können, was auf vollkommene Weise einen Sinn ergibt, da es ja Umschwünge sind. Dementsprechend und in Anbetracht der Notwendigkeit einer Woche edler Arbeit ist Kruppe froh darüber, den Zeitpunkt für die Zahlung der besagten Summe auf heute in genau einer Woche festzulegen.«
    Ächzend lehnte Flamm sich zurück. »Die Liste, Leff. Wir sind wieder bei der verdammten Liste.«
    »Der Schuldner sind viele«, sagte Kruppe seufzend. »Und begierig jene, die Wiedergutmachung fordern – so begierig, dass sie eine schreckliche Liste zusammenstellen und für eine Verminderung der Namen darauf jenen, die das Einsammeln der Außenstände übernehmen, großzügig ihre Schulden erlassen, ja?«
    Die beiden Männer starrten ihn an. Flamms Gesichtsausdruck legte nahe, dass er gerade einen kräftigen Schlag gegen den Kopf bekommen hatte und seine Gedanken erst einmal wieder sortieren musste. Leff machte einfach nur ein finsteres Gesicht. »Ja, gewiss, diese Liste, Kruppe. Wir haben den Auftrag angenommen, weil wir seit Bocs plötzlichem … Abgang nichts mehr zu tun hatten. Und jetzt sieht es aus, als könnten am Schluss unsere eigenen Namen draufstehen!«
    »Unsinn! Oder vielmehr dann nicht, legt Kruppe sorgfältig dar, wenn solch eine Drohung als Ergebnis irgendwelcher zukünftiger Zahlungsverzögerungen hinsichtlich Geldern dräut, die Kruppe gehören. Listen dieser Art sind in der Tat verderblich und wahrscheinlich widersinnig, und Kruppe findet ihre Existenz an sich verwerflich. Ein weiser Ratschlag ist, sich im Hinblick auf diese Sachen ein bisschen zu entspannen. Es sei denn, natürlich, man stellt fest, dass die Frist rasch abläuft und man nichts als Fusseln in der Börse hat. Ein weiterer Ratschlag: Erringt einen Sieg auf der Liste, streicht die gebührende Belohnung ein, zahlt unverzüglich an Kruppe zurück und begleicht so die bescheidene Schuld. Die andere Möglichkeit bedeutet leider, dass wir mit einer vollkommen anderen Lösung fortfahren.«
    Leff leckte sich die Lippen. »Was für eine Lösung wäre das denn?«
    »Nun ja, Kruppes bescheidene Unterstützung im Hinblick auf besagte Liste natürlich. Für einen klitzekleinen prozentualen Anteil.«
    »Für einen Anteil würdest du uns helfen, die zur Strecke zu bringen, die auf der Liste stehen?«
    »Dies zu tun, wäre in Anbetracht der Schulden, die ihr beiden bei ihm habt, in Kruppes allergrößtem Interesse.«
    »Wie hoch ist der Prozentsatz?«
    »Nun ja, dreiundreißig natürlich.«
    »Und das

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