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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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nennst du bescheiden?«
    »Nein, ich habe das klitzeklein genannt. Teuerste Partner, habt ihr bisher auch nur irgendeinen von denen gefunden, die auf der Liste stehen?«
    Unglückliches Schweigen antwortete ihm, obwohl Flamm noch immer reichlich verwirrt aussah.
    »Es gibt niemanden in Darujhistan«, sagte Kruppe, und dabei schwoll seine Brust dermaßen an, dass die beiden Knöpfe seiner Weste ernsthaft in Gefahr gerieten, »den Kruppe nicht finden kann.« Er lehnte sich zurück, und die tapferen Knöpfe strahlten über ihren Sieg.
    Geschrei, ein Tumult an der Tür, und dann rief Mira Kruppes Namen.
    Überrascht stand Kruppe auf, doch er konnte nicht über die Köpfe all dieser absonderlich großen Stammgäste hinwegsehen – wie ärgerlich –, und daher ging er um seinen Tisch herum und drängte sich knurrend und keuchend zur Theke durch, auf die Irilta einen blutüberströmten Murillio gerade mehr oder weniger hinaufzog und dabei Krüge und Kelche zur Seite wischte.
    Gute Güte . Kruppe fing einen Blick von Mira auf, bemerkte die Furcht und Sorge in ihren Augen. »Mira, geh sofort zu Coll.«
    Sie nickte, blass, wie sie war.
    Die Menge teilte sich vor ihr. Denn, wie die Gadrobi zu sagen pflegten, selbst ein Betrunkener erkennt einen Narren, und betrunken oder nicht, niemand war närrisch genug, dieser Frau in die Quere zu kommen.
    Tippas Schwert lag auf dem Tisch, seine Spitze war mit allmählich trocknendem Blut verschmiert. Fahrig hatte sein Kurzschwert dazugelegt, dessen Klinge viel schlimmer aussah. Zusammen waren sie stumme Zeugen der Tagesordnung dieses kurzentschlossen anberaumten Treffens.
    Blauperl saß am einen Ende des langen Tischs und behandelte seine Kopfschmerzen mit einem Krug Bier; Blend stand an der Tür, lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen. Fäustel saß links von Blauperl auf einem Stuhl, und seine ganze Nervosität steckte in einem seiner Beine, dessen Oberschenkel und Knie hibbelig zuckten, während er es mit verschlossenem Gesicht tunlichst vermied, irgendeinem Blick von den Anwesenden zu begegnen. Unweit des schäbigen Wandteppichs, der aus der Zeit stammte, als dieser Ort noch ein Tempel gewesen war, stand Duiker, einst ein Imperialer Historiker, jetzt ein gebrochener alter Mann.
    Tasächlich war Tippa einigermaßen überrascht, dass er die Einladung angenommen hatte, sich zu ihnen zu gesellen. Vielleicht flackerten in der Asche von Duikers Seele gelegentlich immer noch ein paar Überreste ehemaliger Neugier auf, auch wenn er mehr an der verblassten Szene auf dem Wandteppich interessiert zu sein schien – ein Geschwader fliegender Drachen, die sich einem Tempel näherten, der dem, in dem sie sich befanden, nicht unähnlich war.
    Niemand schien bereit, als Erste oder Erster etwas zu sagen. Typisch. Die Aufgabe blieb immer an ihr hängen, wie Kletten, nachdem man durch ein Gebüsch gekrochen war. »Die Assassinen-Gilde hat einen Kontrakt angenommen«, sagte sie absichtlich schroff. »Die Zielobjekte? Zumindest ich, Fahrig und Blauperl. Wahrscheinlicher wir alle.« Sie machte eine Pause, wartete auf eine Entgegnung. Nichts. »Fahrig, haben wir irgendwelche Angebote für diesen Ort abgelehnt?«
    »Tippa«, sagte der Falari im gleichen Tonfall, »es hat nie irgendjemand ein Angebot für diesen Ort gemacht.«
    »Schön«, antwortete sie. »Hat dann irgendjemand ein Gerücht aufgeschnappt, dass der alte K’rul-Kult wieder auferstanden ist? Gibt es irgendwo in der Stadt einen Hohepriester, der den alten Tempel zurückhaben will?«
    Blauperl schnaubte.
    »Und was willst du uns damit sagen?«, fragte Tippa und starrte ihn düster an.
    »Nichts«, murmelte der napanesische Magier. »Ich hab’ nichts in der Art gehört, Tippa. Tja, wenn Ganoes Paran jemals von dort zurückkommt, wohin auch immer er gegangen ist, könnten wir eine zuverlässige Antwort bekommen. Trotzdem – ich glaube nicht, dass es irgendeinen Kult gibt, der hier wieder einziehen will.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Fahrig. »Kannst du sie riechen oder sowas?«
    »Oh, jetzt nicht«, sagte Blauperl bedauernd. »Heute Nacht keine Fragen mehr. Dieses Mockra hat alles in meinem Schädel zu Brei zermantscht. Ich hasse Mockra.«
    »Es sind die Geister«, sagte Fäustel mit seiner merkwürdigen, sanften Stimme. Er sah Blauperl an. »Stimmt’s? Sie flüstern nichts, was sie nicht schon geflüstert hätten, seit wir hier eingezogen sind. Nur das übliche Stöhnen und das Betteln um Blut.« Er richtete den Blick auf

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