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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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sanft über die Schwellung an seiner linken Wange. Das Miststück hatte ihn geschlagen, alles nur, um das Geld zurückzustehlen. Nun ja, sie würde eines Tages bezahlen, ja das würde sie.
    Eines Tages, ja, da würde er erwachsen sein. Und dann … nehmt euch in Acht!
    Ein einst berühmter Duellant hatte sterben müssen, bis die Leute endlich angefangen hatten, Gorlas Vidikas wie einen Erwachsenen zu behandeln, aber jetzt war er in der Tat ein Mann, ein gefürchteter Mann, ein Mitglied des Rates. Er war wohlhabend, aber noch nicht stinkreich, obwohl das nur eine Frage der Zeit war.
    Überall auf der Welt verehrten Narren irgendwelche Götter und Göttinnen. Dabei war Geld das Einzige, das es wert war, verehrt zu werden, denn Geld zu verehren bedeutete zuzusehen, wie es mehr wurde – mehr und immer mehr –, und alles, was er sich nahm, nahm er von jemand anderem, und an dieser Stelle fand die echte Eroberung statt. Tag für Tag, Geschäft für Geschäft, und diese Spiele zu gewinnen, war der Beweis für wahren Glauben und Verehrung, und oh, wie wunderbar befriedigend es war.
    Narren ließen Münzen in Sammelkörbe fallen. Die Reichen leerten diese Körbe, und dies war die wirkliche Spaltung der Menschheit. Sogar mehr als das: Die Reichen entschieden, wie viele Münzen die Narren erübrigen mussten, und wie konnte man das nicht als Macht bewerten? Welche Seite war vorzuziehen? Als wenn diese Frage überhaupt je gestellt werden müsste.
    Geld verschaffte Macht, wie ein Gott, der die Frommen segnete, doch sowohl von Macht als auch von Wohlstand konnte man nie genug haben. Was die Opfer anging, tja, auch von denen konnte man nie genug haben. Schließlich brauchte man irgendjemanden, der die Straßen des Adelsviertels sauber machte. Man brauchte irgendjemanden, der die Wäsche, das Bettzeug und so weiter wusch. Man brauchte irgendjemanden, der die verdammten Sachen überhaupt erst mal machte! Und man brauchte irgendjemanden, der in den Kriegen kämpfte, wenn die Reichen beschlossen, dass sie immer noch mehr von dem wollten, was da draußen war – was auch immer es sein mochte.
    Gorlas Vidikas – in Wohlstand hineingeboren und Erbe eines Titels – empfand sein Leben als gut. Aber es könnte immer noch besser sein, und die Stufen zur Verbesserung waren ziemlich einfach.
    »Liebling«, sagte er zu seiner Frau, als sie vom Tisch aufstand, um auszugehen, »ich muss eine Reise machen, und ich werde erst morgen oder vielleicht auch noch einen Tag später zurückkehren.«
    Sie verharrte, sah auf abwesende Weise zu, wie die Diener herantraten und das Geschirr des späten Frühstücks wegräumten – schwielige Hände, die wie federlose Vögel in ihr Blickfeld schossen –, und sagte: »Ach?«
    »Ja, man hat mich mit der Oberaufsicht über einen außerhalb der Stadt gelegenen Betrieb betraut, und ich muss die Arbeiten in Augenschein nehmen. Danach muss ich mit dem Schiff zum Gredfallan-Anhängsel, um einen Vertrag unter Dach und Fach zu bringen.«
    »Also gut, Mann.«
    »Im Voraus hat es nicht den geringsten Hinweis auf das alles gegeben«, fügte Gorlas hinzu, »und leider hatte ich Shardan und Hanut eingeladen, heute Abend mit uns zu essen.« Er machte eine Pause und lächelte sie an. »Ich überlasse sie deinen fähigen Händen – bitte übermittle ihnen mein Bedauern.«
    Sie starrte auf eine irgendwie beunruhigende Weise auf ihn herunter. »Du wünschst, dass ich heute Abend deine beiden Freunde bewirte?«
    »Natürlich.«
    »Ich verstehe.«
    Und vielleicht tat sie das tatsächlich – aber beschimpfte sie ihn etwa? Nein. Und war da jetzt vielleicht ein Hauch erregter Röte auf ihren Wangen? Aber sie drehte sich um, so dass er sich nicht sicher sein konnte. Und dann ging sie mit bewundernswert schwingenden Hüften, wie es für sie typisch war, aus dem Zimmer. Und somit war getan … was getan war.
    Er stand auf und winkte seinem Diener. »Mach die Kutsche fertig. Ich werde unverzüglich aufbrechen.«
    Eifrig nickend eilte der Mann davon.
    Man brauchte jemanden, der die Pferde striegelte, das Zaumzeug überprüfte, sich darum kümmerte, dass die Kutsche sauber gemacht wurde und dass die Bremsen in Ordnung waren. Man brauchte jemanden, der dafür sorgte, dass sich alles, was Gorlas benötigte, in den Reisekisten befand. Und wie es der Zufall wollte, brauchte man auch für andere Dinge jemanden. Wie etwa die Beine breitzumachen, als Belohnung für in der Vergangenheit erwiesene Gefälligkeiten und als zukünftige

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