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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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das?«
    »Vegiss sie, habe ich gesagt.«
    Schulterzuckend trat sie einen Schritt zurück.
    Iskaral Pustl drängte sich in den Tempel.
    Sordiko Skrupel schlug die Tür zu und schloss sie ab. »Nun, du behauptest, ein Hohepriester zu sein. Wo kommst du her?«
    »Aus dem Reich der Sieben Städte, aus dem geheimen Kloster.«
    »Welchem Kloster?«
    »Aus demjenigen, das ein Geheimnis ist, natürlich. Du brauchst es nicht zu wissen, und ich brauche es dir nicht zu sagen. Begleite mich zu meinen Gemächern, ich bin erschöpft. Und ich habe Hunger. Ich möchte ein siebengängiges Abendessen, dazu reichlich teuren, passenden leckeren Wein und anziehende Dienerinnen, die wild darauf sind, meiner entzückten Laune nachzukommen.«
    »Ich kann mir leider keine einzige Dienerin hier vorstellen, die deine Laune – wie du es wunderlich nennst – anfassen würde. Was den Rest angeht, so soll man nicht sagen, ich wäre nachlässig darin, Truchsesskameraden jede Aufmerksamkeit zu gewähren, die einem Gast meines Tempels gebührt.«
    »Ach ja, dein Tempel?« Iskaral Pustl kicherte. »Nicht mehr lange, aber sag jetzt nichts. Lass ihr diesen armseligen Irrglauben. Lächle, ja, und nicke – und wie, beim Abgrund, sind die da denn hier reingekommen?«
    Die Bhokarala versammelten sich mit wippenden Köpfen hinter der Hohepriesterin.
    Sie drehte sich um. »Ich weiß es nicht. Es gibt Schutzzauber … es sollte unmöglich sein. Das ist in der Tat überaus beunruhigend.«
    »Mach dir nichts draus«, sagte Iskaral Pustl. »Geh voraus, Untergebene.«
    Eine schmale Augenbraue wölbte sich. »Du behauptest, der Magus des Hohen Hauses Schatten zu sein – das ist eine ziemlich kühne Behauptung. Kannst du es beweisen?«
    »Beweisen? Ich bin, was ich bin, und damit hat sich die Sache. Bete, bete. Bete, ich meine, sprich deine Gebete, und vielleicht werden alle Arten von Erleuchtungen dich – dein demütiges Ich – heimsuchen und aus dir nichts als bewundernde Bewunderung machen. Oh«, fügte er hinzu, »warte nur, bis sie genau das macht! Oh, das Lied wird sich dann verändern, und wie! Von wegen Dienerinnen, die sich meiner Laune hingeben – es wird diese prächtige Frau sein!«
    Sie starrte ihn noch einen Augenblick lang an, drehte sich dann mit wirbelnden Gewändern um und bedeutete ihm mit einer Geste, ihr zu folgen. Die Anmut, die sie zweifellos zeigen wollte, wurde beinahe unverzüglich durch Bewegungen ersetzt, die alles andere als anmutig waren, als sie sich durch den Haufen Bhokarala treten und kämpfen musste, die alle in übermütigem, aber stummem Lachen die Zähne bleckten. Sie warf einen Blick nach hinten, auf Iskaral Pustl, aber nicht rechtzeitig genug, dessen war er sich sicher, um sein lautloses Lachen zu erblicken.
    Sie schritten ins Allerheiligste.
    »Nicht lange«, flüsterte Iskaral Pustl. »Diese Türen brauchen einen neuen Anstrich, ja. Ganz und gar nicht mehr lange …«
    »Bei den Göttern hienieden«, keuchte der Wächter, »du bist ja größer als ein Barghast!«
    Mappo Runt zog den Kopf ein. Er schämte sich, dass er den vorbeigehenden Wächter so erschreckt hatte. Der Mann war zurückgetaumelt, hatte sich kurz an die Brust gegriffen – ja, er war über sein bestes Alter hinaus, aber es schien, als wäre die Geste genau das gewesen – eine Geste –, und das anfängliche Entsetzen des Trell, dass er unabsichtlich den ersten Bürger, dem er begegnete, durch das Tor des Vermummten hatte stolpern lassen, machte langsam einem Gefühl der Scham Platz. »Es tut mir leid, mein Herr«, sagte er jetzt. »Ich wollte Euch nur eine Frage stellen, weiter nichts.«
    Der Wächter hob seine Laterne ein bisschen höher. »Bist du dann also ein Dämon?«
    »Stoßt Ihr bei Euren Patrouillen öfter auf Dämonen? Das ist wirklich eine außergewöhnliche Stadt.«
    »Natürlich nicht. Ich meine, es kommt nur selten vor.«
    »Aha. Ich bin ein Trell, aus den Ebenen und Hügeln östlich von Nemil, was westlich der Jhag Odhan im Reich der Sieben Städte liegt.«
    »Und wie lautet deine Frage?«
    »Ich suche Brands Tempel, mein Herr.«
    »Ich glaube, es ist am besten, wenn ich dich dorthin begleite, Trell. Du hast dich in dieser Nacht an die Gassen gehalten, oder?«
    »Ich hielt es für das Beste.«
    »Mit gutem Grund. Und du und ich, wir beide werden das Gleiche machen. Wie auch immer, du bist im Gadrobiviertel, während der Tempel, zu dem du willst, im Daruviertel liegt. Wir müssen ein ziemliches Stück gehen.«
    »Ihr seid sehr

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