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Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition)

Titel: Das Spiel der Götter 14: Die Stadt des blauen Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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beeindruckend«, sagte Mappo, während er den Kopf einzog und ins Innere des Tempels trat.
    »Ja, das ist es. Und jetzt folge mir.«
    Ein kurzer Korridor, von dessen Decke es tropfte, weiter in ein breiteres Querschiff, über einen schmuddeligen Mosaikfußboden, einen zweiten Korridor entlang, in dem es dieses Mal Nischen gab, die jeweils ein heiliges Objekt beherbergten – missgestaltete Klumpen aus rohem Erz, weiße, rosafarbene und purpurne Quarzkristalle und Amethyste, Sternsteine, Bernstein, Kupfer, Feuerstein und versteinerte Hölzer und Knochen. An seinem Ende öffnete der Korridor sich in ein größeres, von Säulengängen umgebenes Hauptzimmer, und hier warteten zwei Reihen von Akolythen, alle in braunen Roben und mit einer Fackel in der Hand.
    Die Akolythen sangen in irgendeiner geheimnisvollen Sprache, als der Hohepriester Mappo zwischen ihren Reihen hindurchführte.
    Am hinteren Ende des Raums, wo ein Altar hätte sein sollen, klaffte stattdessen ein Spalt im Fußboden, als ob die Erde selbst sich unter dem Altar geöffnet und ihn mitsamt dem Podest, auf dem er gestanden hatte, verschluckt hätte. Aus dem Spalt stieg bitterer, heißer Rauch auf.
    Der Priester mit dem traurigen Gesicht trat dicht an den Spalt heran, dann drehte er sich um und sah Mappo an. »Brands Tor erwartet dich, Trell.«
    Mappo trat zu ihm und blickte nach unten.
    Und sah vielleicht zwanzig Spannen tiefer geschmolzenes Felsgestein, das einem brodelnden trägen Fluss gleich dahinströmte.
    »Was du da siehst, ist natürlich nicht in dieser Sphäre«, sagte der Hohepriester. »Wenn dem so wäre, wäre Darujhistan jetzt ein Feuerball so hell wie die neugeborene Sonne. Die Gaskavernen und all das.«
    »Wenn ich da runterspringe«, sagte Mappo, »werde ich geröstet.«
    »Ja. Ich weiß, was du denken musst.«
    »Ach?«
    »Irgendein Tor.«
    »Oh, ja. Präzise genug.«
    »Du musst gegen diese Kräfte gewappnet werden. Das ist das Ritual, das ich vorhin erwähnt habe. Bist du bereit, Mappo Runt?«
    »Ihr wollt mir irgendeinen schützenden Spruch verpassen?«
    »Nein«, erwiderte der Hohepriester. Sein Gesicht sah aus, als würde er gleich anfangen zu weinen. »Wir wollen dich in Blut baden.«
    Barathol Mekhar konnte den Schmerz in Scillaras Augen sehen, wenn sie in einem unbeobachteten Moment nach innen blickte, und er sah, wie Chaur sich dicht bei ihr hielt, sie auf instinktive Weise beschützte wie ein Hund seinen verletzten Herrn. Wenn sie Barathol dabei ertappte, wie er sie musterte, erschien sofort ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht, und jedes Mal hatte er das Gefühl, als hätte etwas auf sein Herz eingeschlagen, wie eine Faust auf eine verschlossene Tür. Sie war in der Tat eine überaus schöne Frau, von einer Schönheit, die sich erst auf den zweiten Blick offenbarte – oder sogar erst auf den dritten – und sich dann entfaltete wie eine dunkle Blüte im schattigen Dschungel. Der Schmerz in diesen Augen machte seinen Kummer nur noch größer.
    Schlitzer war ein verdammter Narr. Ja, klar, es hatte da eine andere Frau gegeben – höchstwahrscheinlich seine erste Liebe –, aber sie war fort. Die Zeit war gekommen, die Ankerkette zu durchtrennen. Niemand konnte für immer ertrinken. Das hatte alles nur damit zu tun, dass er noch so jung war, und geschickt mit Messern umgehen zu können war ein armseliger Ersatz für die Fähigkeit, alles lebend überstehen zu können, was die Welt einem in den Weg stellen konnte. Sich nach etwas zu sehnen, was niemals sein konnte, war sinnlos, war vergeudete Zeit.
    Barathol hatte seine Sehnsüchte irgendwo im Sand des Reichs der Sieben Städte zurückgelassen. Ein Haufen regloser Körper, ein als unablässiger Wind getarntes spöttisches Lachen, eine Eidechse, die wie ein Geschenk auf einer gefühllosen, schwarz verkrusteten Hand hockte. Augenblicke des Wahnsinns – oh, lange vor dem Wahnsinn der T’lan Imass in Aren –, als er gegen die unbarmherzige Zeit gewettert hatte, dagegen, wie viel zu spät etwas war, das nicht zu ändern war – nicht mit Blut, das zu Füßen eines Gottes vergossen wurde, nicht mit einem Messer, das bereit war, das eigene Herz herauszuschneiden. Zu spät grinste ihn einfach nur an, leblos, zu schmerzlich, um geistig gesund zu bleiben.
    Jene beiden Worte hatten als Singsang begonnen, waren dann Schritt um Schritt zu einem hämischen Echo geworden, und im Lager der Banditen, inmitten von lauten Schreien und Waffengeklirr, hatten sie sich zu einem Gebrüll erhoben;

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