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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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sie.
    »Ich würde sagen, das muss sich herausstellen«, entgegnete er ein wenig unbehaglich. »Wie du sicher weißt, besitze ich die Gabe nicht. Ich kann nicht so wie Vater oder Blanche in Pferde hineinhorchen, um zu wissen, wie es um sie bestellt ist.«
    Lady Juliana erwiderte mit einem kleinen Lächeln: »Bei dir ist es eher umgekehrt: Die Pferde horchen in dich hinein, um zu wissen, wie es um dich bestellt ist, weil sie dich alle so vergöttern.«
    Er hob abwehrend die Linke. »Ein guter Pferdezüchter zu sein wird mir jedenfalls nicht in den Schoß fallen. Ich hab heute früh mit Geoffrey gesprochen, und wir haben ein paar Pläne gemacht, aber ob wir …« Die Worte blieben ihm im Halse stecken, als er seinen toten Cousin Robert hinter der Kapelle zum Vorschein kommen sah. Ein so gewaltiger Schreck durchfuhr ihn, dass er das Blut in den Ohren singen hörte. Erst auf den zweiten Blick erkannte er seinen Irrtum. Der Mann, der mit zögernden Schritten, aber einem warmen Lächeln auf seineMutter zutrat, sah Robert of Waringham verblüffend ähnlich, war aber mindestens zehn Jahre älter.
    Lady Juliana erhob sich aus dem Gras – mühelos wie ein junges Mädchen. »Daniel!«
    Der Fremde nahm ihre ausgestreckten Hände in seine und küsste sie nacheinander. »Ich hab erst vor drei Tagen erfahren, was passiert ist, Juliana. Es tut mir leid.« Seine Stimme klang tief und biergeölt. »Was für eine verfluchte Schurkerei.«
    Der junge Earl war ebenfalls aufgestanden. »Daniel?«, fragte er unsicher. »Onkel Raymonds …«
    »Bastard, ganz recht«, antwortete der Fremde mit einem spitzbübischen Augenzwinkern und deutete eine Verbeugung an. »Mein teurer Bruder Robert, das kleine Ungeheuer, hat mich aus Waringham verbannt, als unser alter Herr starb, und versprochen, mich im Keller einmauern zu lassen, wenn ich meine Nase hier je wieder zeigen sollte. Aber jetzt, da endlich die Würmer an ihm nagen, dachte ich, ich könnte einen kurzen Besuch riskieren.«
    Julian hatte Mühe, sich ein breites Grinsen zu versagen. Ihm war, als gleite ein erdrückendes Gewicht von seinen Schultern. Die zwanglose Unverfrorenheit dieses Mannes hatte etwas Erlösendes. »Dann sei willkommen zu Hause, Cousin.«
    Daniel warf Julians Mutter einen erstaunten Blick zu, dann sah er dem jungen Lord in die Augen. »Danke. Ich werde Eure Gastfreundschaft nicht über Gebühr in Anspruch nehmen, Ihr habt mein Wort. Nur lange genug, um das Grab meiner Mutter zu sehen, dann verschwinde ich wieder, My…«
    »Nein, sag es nicht«, wehrte Julian mit einem scheuen Lächeln ab. »Mich schaudert jedes Mal, wenn ich es höre. Nenn mich Julian, wenn du so gut sein willst.«
    »Also dann, Julian.« Daniel lachte verschmitzt, aber man konnte sehen, dass die Schüchternheit und die aufrichtige Freundlichkeit in dem jungen Gesicht ihn rührten. »Dir muss all dies so vorkommen, als wär dir das Haus auf den Kopf gefallen, wenn ich so drüber nachdenke. Du hast wohl kaum damit gerechnet, Lord Waringham zu werden.«
    Julian nickte. »Ein herber Schlag.« Die Fassungslosigkeit, die seiner Miene immer noch anzusehen war, hatte etwas Komisches.
    »Ich schätze, du wirst dich daran gewöhnen«, mutmaßte Daniel.
    »Ja, das sagen alle. Noch merke ich leider nichts davon. Wo bist du all die Jahre gewesen, Daniel?«
    »Im Krieg, und als er verloren war, bei der Garnison in Calais. Aber dort kann ich nicht bleiben. Der Earl of Warwick wird der neue Kommandant von Calais, heißt es, und ich habe nicht die Absicht, die gleiche Luft zu atmen wie dieser kleine Wichtigtuer.«
    Julian fuhr fast unmerklich zusammen, ging aber nicht darauf ein. »Nun, es trifft sich gut, dass du heimgekommen bist«, eröffnete er seinem Cousin. »Und keinen Tag zu früh. Morgen kommt der Sheriff her, um deine Schwester Alys aufzuhängen.«
    Schockiert sah Daniel von Julian zu dessen Mutter, die ihm in wenigen Worten erklärte, was genau vorgefallen war.
    Daniel hatte die Stirn gefurcht, seine Miene war finster. »Robert gehörte aufgehängt«, grollte er. »Nicht sie.«
    Lady Juliana hob seufzend die Schultern. »Du hast Recht. Aber wir können nichts tun.«
    »Vielleicht doch«, entgegnete ihr Sohn unsicher. »Ich … hätte eine Idee. Aber ich weiß nicht, ob es funktioniert. Auf jeden Fall bräuchte ich Hilfe, und es ist … ziemlich riskant. Wir könnten uns in Schwierigkeiten bringen.«
    Daniel verschränkte die Arme und sah ihn an. »Das klingt, als sei deine Idee genau nach meinem

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