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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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gewonnen und dem rechtmäßigen König zu seiner Krone verholfen. Aber es bleibt noch viel zu tun, und Richmond … der König wird Hilfe brauchen. Ich denke nicht, dass ich jetzt irgendwo anders als hier in England sein wollte.«
    Janet sah ihn mit einem wissenden Lächeln an. »Tja. Wir müssen abwarten, wie wir damit zurechtkommen, dass wir das erreicht haben, was wir wollten.«
    »So ist es. Aber wie dem auch sei. Es kann auf keinen Fall schaden, einen Seefahrer in der Familie zu haben, denn die Welt wird größer.«
    Janet nickte, stand auf und trat ans Fenster. Mit einiger Mühe öffnete sie den ewig verklemmten linken Flügel.
    Julian gesellte sich zu ihr, legte den Arm um ihre Schultern, und sie sahen in den Hof von Waringham Castle hinab. Julianaund Harry hatten irgendwo zwei Tennisschläger aufgetrieben und schlugen einen Ball hin und her. Alice, die hochschwanger war, saß auf dem Mauervorsprung der Kapelle und schaute ihnen zu. Andrew Devereux, ihr Gemahl, saß neben ihr und fütterte sie mit mundgerechten Stücken einer Birne, die er mit seinem Dolch zurechtschnitt. Sie steckten die Köpfe zusammen, sagten irgendetwas und lachten dann. Robin, Edmund und John schlenderten Richtung Torhaus – wahrscheinlich auf dem Weg ins Dorf, um das Bier im Wirtshaus zu probieren −, doch sie mussten zwei Reitern Platz machen, die ihnen entgegenkamen.
    »Jasper«, sagte Julian.
    »Und mein Bruder Ralph!«, rief Janet erfreut.
    »Der unversöhnlichste Lancastrianer und der einstmals treueste Yorkist reiten einträchtig in meine Burg ein«, murmelte Julian kopfschüttelnd. »Ist das zu fassen?«
    Janet legte den Kopf an seine Schulter und sah in den verhangenen Himmel. »Wie du schon sagest: Die Welt ist größer geworden.«
     
    Blanche saß mit einem Buch im Schoß am Tain. Sie hatte sich zu der kleinen verwunschenen Lichtung im Wald gestohlen, weil sie allein sein und nachdenken wollte. Das Buch war lediglich ihr Alibi, falls irgendwer sie sah und fragte, warum sie sich zurückzog. Doch nachdem sie einmal angefangen hatte zu lesen, war sie bald völlig in ihre Lektüre versunken. Natürlich kannte sie die Geschichte von König Artus, den Rittern seiner Tafelrunde und der Suche nach dem Gral, aber niemand hatte sie je auf diese Weise erzählt.
    So kam es, dass sie mit einem unwilligen Stirnrunzeln aufblickte, als das Knacken der Zweige und das Rascheln im langen Waldgras ihr einen Besucher ankündigte. »Wer du auch sein magst, du störst«, brummte sie.
    »O je. Das ist kein guter Anfang«, erwiderte Jasper Tudor seufzend, und tatsächlich war sein Schritt untypisch zögerlich, als er die letzten Zweige beiseiteschob und auf die Lichtung trat.
    Blanche markierte die Stelle in ihrem Buch mit einem Finger, wie Megan es früher immer getan hatte, und sah zu ihm auf. »Und?«, fragte sie. »Wie war’s?«
    Jasper deutete ein Achselzucken an. »Erträglich. Wir haben ein paar höfliche Worte gewechselt, dann haben wir uns ewige Treue geschworen und uns anschließend einvernehmlich auf Nimmerwiedersehen getrennt. Sie ist …« Er brach ab und räusperte sich nervös. »Katherine Woodville ist eine vernünftige Frau.« Man konnte hören, dass diese Eigenschaft seiner frisch gebackenen Gemahlin ihn überrascht hatte.
    Blanche nickte, lächelte unverbindlich und senkte den Kopf wieder über ihr Buch.
    Jasper kam näher, ließ sich neben ihr nieder und sah ihr über die Schulter. »Was liest du da?«
    »Eine wunderbare Geschichte über wahres Rittertum«, antwortete sie, ohne aufzuschauen. »Le Morte D’Arthur.«
    »Dann würde es Richmond … dem König gewiss gefallen. Er ist versessen auf Artus-Geschichten. Er will gar seinen ersten Sohn Arthur nennen.«
    »Ich bin überzeugt, du kannst ihm ein Exemplar kaufen. Master Caxton hat es gedruckt. Ein Mann namens Thomas Malory hat es geschrieben.«
    »Malory?« Jasper brach in Gelächter aus. Es war ein übermütiges Lachen purer Heiterkeit, und Blanche schaute überrascht auf, denn dergleichen war sie von ihm nicht gewohnt.
    »Was ist so komisch?«, fragte sie krötig. »Ich sitze hier in Einsamkeit und tröste mich mit einem Buch, während du in London bist und Buckinghams verfluchte Witwe heiratest , und dann fällt dir nichts Besseres ein, als dich über die einzige Quelle meines Trosts lustig zu machen, du Schuft ?«
    Jasper schlug die Hand vor den Mund und bemühte sich ohne großen Erfolg, seine unangebrachte Heiterkeit zu unterdrücken. »Es ist nur … Thomas Malory war

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