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Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige

Titel: Das Spiel der Könige - Gablé, R: Spiel der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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in seine Rippen, und er überlegte, ob er wohl noch einen abgebrochen hatte. Dann drehte Rhys ihn rüde mit der Fußspitze auf den Rücken, stellte einen Stiefel auf seine Schulter und hob das Schwert mit beiden Händen.
    Julian starrte auf die Klinge und betete. Er musste feststellen, dass es auch bei einer zweiten Hinrichtung nicht leichter wurde, sich nicht zu bepinkeln.
    Das Schwert fuhr nieder und landete klirrend auf einem zweiten, das plötzlich von links in Julians Blickfeld gekommen war und den Hieb abfing.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte eine junge, aber tiefe Stimme. Julian wandte den Kopf ein wenig und blinzelte gegen die Sonne. Es war Richmond, der ebenso turmhoch über ihm aufragte wie Rhys.
    Der ließ sein Schwert sinken und trat zurück.
    Julian setzte sich auf und stützte einen Moment den Kopf in die Hände. Dann kam er auf die Füße.
    »Julian, was geht hier vor?«, verlangte Richmond zu wissen.
    Doch Julian schüttelte den Kopf. »Das musst du ihn fragen.«
    »Und das tu ich«, gab der jüngere Mann zurück und machte einen Schritt auf Rhys zu. »Wieso wolltest du diesen Mann feige ermorden, der so großen Anteil an unserem heutigen Sieg hatte, Onkel?«
    Rhys’ Gesicht arbeitete. Gehetzt sah er von Richmond zu Julian und wieder zurück, schlug die Augen nieder und murmelte etwas auf Walisisch.
    »Sprich englisch!«, fuhr Richmond ihn an.
    »Weil ich es geschworen habe.«
    »Verstehe. Er kannte dein dunkles Geheimnis, wie?«
    Sowohl Rhys als auch Julian starrten ihn an. »Ich … ich weiß nicht, wovon du sprichst«, stammelte der Waliser und wich vor dem zornigen Blick seines Neffen noch einen Schritt zurück.
    Richmond betrachtete ihn und schüttelte langsam den Kopf. »Du hast meinen Vater verraten, nicht wahr? Damals in Carmarthen? Du hast ihn Black Will Herbert und der Pest ausgeliefert.«
    Rhys sagte nichts mehr. Er ließ sein Schwert ins Gras gleiten, fiel vor Richmond auf die Knie und weinte stumm.
    »Woher wusstest du es?«, fragte Julian.
    »Weil er mir nie in die Augen sehen konnte. Und weil er mich immer gehasst hat. Ich habe das von Anfang an gespürt, aber erst viel später verstanden. Als er sich als Stallknecht in Pembroke eingeschlichen hat, um auf mich Acht zu geben, hat er immer weggeschaut, wenn ich ihn wirklich gebraucht hätte. Weil ich die wandelnde Erinnerung an seine Schande war. Das konnte er nicht aushalten. Und darum war es auch kein Missgeschick, als er auf unserer Flucht nach der Schlacht von Tewkesbury Malachy Devereux zu uns geführt hat.« Er sah auf seinen Onkel hinab, und der Schmerz über dessen Verrat und Zurückweisung stand in seinen Augen. »Ist es nicht so?«
    Rhys wagte nicht mehr, den Kopf zu heben. Aber er nickte.
    Richmond spuckte vor ihm aus. »Sei froh, dass ich heute König von England geworden bin. Ich würde dich gern töten,Rhys, weißt du. Wäre ich einfach nur Henry Tudor, würde ich es tun. Aber ich fürchte, als König Henry darf ich das nicht. Pack dich. Ich denke, es ist besser für uns beide, wenn wir uns nie wiedersehen.«
    Rhys schluchzte und kam ungeschickt auf die Füße, doch er hielt sich unterwürfig geduckt, als er davonlief. Als wolle er sichergehen, dass sein Neffe es sich nicht noch anders überlegte.
    Julian wartete, bis er mit Richmond allein war. »Danke.«
    Richmond hob abwehrend die Linke und steckte sein Schwert ein. »Ich bin froh, dass ich ein einziges Mal etwas für dich tun konnte.«
    Julian kniete sich vor ihn und streckte ihm entgegen, was er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. »Hier, mein König. Ihr habt sie Euch gerade zum zweiten Mal an diesem Tag verdient.«
    Richmond zog eine Braue in die Höhe. »Weil ich dem treuesten der Lancastrianer das Leben gerettet habe?«
    Julian schüttelte den Kopf. »Weil Ihr Eure persönlichen Gefühle hintangestellt und Rhys das Leben geschenkt habt. Es war eine königliche Entscheidung, wie Ihr sagtet.«
    Richmond nickte, den Blick auf die Krone gerichtet. »Steh auf, Julian, um Himmels willen. Es beschämt mich, wenn gerade du vor mir kniest.«
    »Ihr werdet Euch daran gewöhnen.«
    »Nicht eher als zwingend notwendig.«
    Julian kam auf die Füße. Er betrachtete seinen jungen König mit einem stolzen Lächeln und setzte ihm die Krone aufs Haupt. »Passt«, bemerkte er. »Und sie steht Euch hervorragend.«
    König Henry hob langsam die Hand und befühlte den ungewohnten Kopfschmuck. »Aber sie drückt«, stellte er nüchtern fest.
    Julian nickte. »Oh ja. Ich

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