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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Stuhl zurecht. »Wenn eine hübsche Frau mich um ein Treffen unter vier Augen bittet, müsste ich schon ein Narr sein, um abzulehnen.« Er nahm seinen Platz auf der anderen Seite des Tisches wieder ein. Gleich darauf erschien ein Kellner mit einer Kaffeekanne. »Möchten Sie Frühstück, Kindchen?«
    »Nein.« Sie lächelte unsicher. »Ich bin so nervös, ich glaube, ich würde keinen Bissen runterkriegen.«
    »Dann ist ein ordentliches Frühstück genau das Richtige. Sie müssen etwas Fleisch auf die Rippen kriegen, Mädchen. Bringen Sie uns beiden Schinken und Eier auf Toast«, sagte er an den Kellner gewandt.
    »Sofort, Mr. MacGregor.«
    Und so, überlegte Darcy, während der Kellner davoneilte, reagierte wohl jeder im Einzugsbereich von Daniel MacGregor. Sofort, hieß es da nur, und dann beeilte man sich, um es zu erledigen.
    »So.« Er griff nach seiner Tasse. »Erst werden Sie mal was essen, danach fühlen Sie sich bestimmt schon sehr viel ruhiger. Ist ja kein Wunder, dass Sie etwas überreizt sind. Immerhin hat sich bei Ihnen in kurzer Zeit sehr viel verändert. Ich hoffe, mein Enkel kümmert sich ordentlich um Sie?«
    »Oh ja. Er ist wunderbar. Sie alle sind wunderbar.«
    »Aber der Boden unter Ihren Füßen scheint immer noch ein bisschen zu schwanken, was?«
    »Ja.« Sie atmete tief durch, erleichtert über sein Verständnis. »Es ist alles so … aufregend und neu. Ich fühle mich, als wäre ich mitten in einem Roman gelandet, von dem ich nicht weiß, wie er ausgeht.«
    »Was Sie nicht daran hindern sollte, das Kapitel, in dem Sie sich gerade befinden, zu genießen.«
    »Nein, das tue ich auch.« Verlegen hob sie eine Hand und fingerte an den goldenen Spiralen, die an ihren Ohrläppchen baumelten. »Aber ich muss trotzdem darüber nachdenken, was passiert, wenn ich eine Seite umblättere. Ich kann schließlich nicht ewig nur neue Kleider und Ohrringe kaufen und für den Moment leben. Geld bedeutet eine Verantwortung, nicht wahr?«
    Er lehnte sich mit geschürzten Lippen in seinen Stuhl zurück, um sie zu betrachten. Sie mochte ja zierlich sein, aber ihr Verstand war messerscharf. Realistisch und zugleich offen für Neues. Umso besser, dachte er. Die Frau seines Enkels sollte schon Geist mitbringen und kein oberflächliches Püppchen sein. »So ist es«, bestätigte er und lächelte sie an.
    Das Lächeln verwirrte sie. Es war so … verschlagen. Und in diesen blauen Augen schienen Geheimnisse aufzuleuchten. Ein bisschen verlegen griff sie nach ihrer Kaffeetasse. Dass sie normalerweise Milch hinzugab, hatte sie gänzlich vergessen. »Auf meinem Anrufbeantworter waren heute Morgen Dutzende von Anrufen.«
    »Das war zu erwarten.«
    »Ja, ich weiß. Mac hat es mir schon prophezeit, aber ich habe nicht gedacht, dass es so viele sein würden. Reporter …« Sie lachte leise. »Namen, die ich nur aus Zeitungen kenne, Leute, die ich im Fernsehen gesehen habe – sie alle wollen plötzlich mit mir reden. Dabei habe ich doch gar nichts getan. Es ist ja nicht so, als hätte ich die endgültige Kur gegen die Grippe gefunden oder Vierlinge zur Welt gebracht.«
    Daniel riss die Augenbrauen hoch. »Kommen Mehrlingsgeburten häufiger in Ihrer Familie vor?«
    »Nein.«
    »Schade«, murmelte er. Zwillinge wären wirklich nicht schlecht gewesen. Aber er beließ es dabei, vor allem, weil Darcy ihn so verständnislos anschaute. »Für Sie ist ein Traum in Erfüllung gegangen, den jeder Mensch träumt. Sie sind über Nacht reich geworden. Außerdem sind Sie jung und hübsch, kommen aus einer Kleinstadt im Mittleren Westen und waren bis auf den letzten Dollar abgebrannt. Es ist eine gute Story. Die Leute sehen Sie und hoffen darauf, dass es ihnen eines Tages ebenso ergehen könnte.«
    »Ja, wahrscheinlich. Also ist es nur fair, wenn ich darüber rede und …« Sie brach ab, als in diesem Augenblick der Kellner mit zwei Riesentellern an ihren Tisch trat.
    Daniel widmete sich seiner Portion mit Gusto. »Essen Sie, Mädchen. Sie müssen Energie tanken.«
    Darcy nahm ihre Gabel in die Hand. »Ich wusste gar nicht, dass man hier oben auch essen kann.«
    Daniel grinste. »Kann man normalerweise nicht. In der Regel gibt es hier nur Getränke. Aber es ist gut, wenn man die Regeln dann und wann bricht. Sie wollten ein Gespräch unter vier Augen«, erinnerte er sie. »Und hier kommen morgens nicht so viele Leute herauf. Die Restaurants dagegen sind um diese Zeit gerappelt voll.«
    »Es gibt insgesamt sechs Restaurants«, sagte sie jetzt

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