Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
eine.«

    Mac hatte alle Händevoll zu tun. Die Medien hatten einen Riesenzirkus veranstaltet und zogen alle Register in dem Versuch, an Darcy heranzukommen. Ständig riefen irgendwelche Reporter an und baten um Interview-Termine und persönliche Angaben.
    Nationale und Lokalpresse brachten ähnlich lautende Schlagzeilen: »Darcy aus Kansas findet den Topf voll Gold am Ende des Regenbogens«, »Der letzte Dollar brachte ihr die Million«, »Von der Bibliothekarin zur Millionärin – Darcy knackt den Jackpot«.
    Normalerweise hätte ihn das amüsiert, und die Publicity für das »Comanche« war einfach unbezahlbar. Die Zahl der Zimmerreservierungen war raketenartig in die Höhe geschossen, und Mac zweifelte nicht daran, dass der Spielbetrieb voll ausgelastet sein würde, solange diese Story im Umlauf war.
    Nur gut, dass er diese Ablenkung hatte. Sonst hätte er nämlich an nichts anderes gedacht als an eine kleine Frau mit großen Augen und einem scheuen Lächeln.
    Dabei hatte er keineswegs vor, eine ernsthafte Beziehung einzugehen. Schon gar nicht mit einer unschuldigen und naiven Frau, die nicht einmal den Unterschied zwischen einem »Straight« und einem »Flush« kannte.
    Er hielt sich eigentlich für einen recht disziplinierten Mann, der seine primitiven Instinkte zu kontrollieren verstand und Versuchungen durchaus zu widerstehen wusste. Er spielte nicht mit der Liebe wie sein Bruder Duncan. Aber er wischte die Liebe auch nicht wie seine Schwester Amelia beiseite wie eine lästige Fliege. Und ganz bestimmt hatte er an diesem Punkt in seinem Leben nicht das geringste Bedürfnis, sich endgültig niederzulassen und eine Familie zu gründen wie seine Schwester Gwen.
    Natürlich, irgendwann würde die Liebe sich schon einstellen, wenn die Zeit reif war und die Chancen gut standen, alle Chips einzufahren.
    Er wollte das haben, was seine Eltern hatten. Vielleicht war ihm wirklich nicht klar gewesen, welches Band zwischen den beiden bestand, bis Darcy ihn darauf hingewiesen hatte. Aber er hatte die beiden schon immer als Maßstab genommen, wenn es um Beziehungen ging.
    Sicherlich war das der Grund, warum er bisher jeder langfristigen Beziehung aus dem Weg gegangen war.
    Er mochte Frauen, aber sich weiter als bis zu einem bestimmten Punkt mit ihnen einzulassen führte zu Komplikationen. Und Komplikationen wiederum führten unweigerlich dazu, dass man sich gegenseitig verletzte. Er hatte immer besonderen Wert darauf gelegt, keine der Frauen zu verletzen, die für eine gewisse Zeitspanne zu seinem Leben gehört hatten.
    Das war eine seiner Regeln. Die er nicht vorhatte zu brechen.
    Was Darcy Wallace anbelangte, so war er überzeugt, dass jeder bei dieser Wette nur verlieren konnte. Sie war zu unerfahren, verletzlich.
    Deshalb würde er auch die Finger von ihr lassen. Freundschaft, mehr nicht, befahl er sich selbst. Ihr unter die Armen greifen, bis sie festen Boden unter den Füßen hatte, nicht mehr.
    Dann betrat er den Dachgarten und sah sie. Sie saß an einem der Tische, die großen Elfenaugen aufmerksam auf seinen Großvater gerichtet. Die beiden steckten die Köpfe zusammen wie Verschwörer, und Mac überlegte, was zum Teufel die beiden wohl miteinander zu besprechen hatten.
    Sie sah so … so zerbrechlich aus, so zierlich, mit diesen schlanken, ringlosen Fingern, die Hände brav gefaltet wie ein Schulmädchen. Unter dem Tisch wippte sie mit einer Sandalette, die sie von ihrem Fuß gelöst hatte, die Zehennägel schimmerten in einem sanften Rosa.
    Als ihm unwillkürlich das Bild vor Augen trat, wie er an diesen hübschen Zehen knabbern und sich dann mit dem Mund an diesem wohlgeformten Bein hinaufarbeiten würde, fluchte Mac unter angehaltenem Atem.
    Lust war etwas, das er normalerweise akzeptierte und auch genoss, aber jetzt trieb sie ihn halb in den Wahnsinn.
    Die Irritation stand noch immer in seinen Augen, als er durch die Palmen an den Tisch trat.
    Daniel lehnte sich zurück und strahlte ihn an. »Na mein Junge, möchtest du eine Tasse Kaffee?«
    »Könnte nicht schaden.« Mac kannte seinen Großvater, und genau deshalb traute er ihm keinen Zentimeter weit über den Weg. Er schnappte sich einen Stuhl, setzte sich rittlings darauf und musterte argwöhnisch Daniels fröhliche Miene. »Was geht hier vor?«
    »Was soll schon vorgehen? Ich frühstücke mit diesem hübschen jungen Ding, was du übrigens auch tun würdest, wenn du nur einen Funken Grips im Kopf hättest.«
    »Ich muss ein Casino leiten«, entgegnete Mac

Weitere Kostenlose Bücher