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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eng an ihn schmiegen in dem Wissen, willkommen zu sein. Erwartet zu werden. Sie wollte diese ganz bestimmten Blicke mit ihm tauschen, die nur Menschen tauschten, die einander wirklich kannten und die diese Blicke wie zärtliche Worte benutzten.
    Sie wollte, dass ihre Liebe erwidert wurde.
    Das war keine einfache Angelegenheit.
    Aber irgendetwas an ihr weckte sein Verlangen, und das allein war schon ein Wunder. Wenn er sie begehrte, gab es vielleicht eine hauchdünne Chance auf mehr. Es war nicht weniger unmöglich als die Chance, einen Hebel zu ziehen und zwei Millionen Dollar zu gewinnen.
    Etwas getröstet kuschelte sie sich aufs Sofa, legte ihren Kopf auf das große, weiche Kissen und schloss die Augen.
    Sie träumte von langbeinigen Showgirls in glitzernden knappen Kostümen mit wippenden bunten Federn. Sie stand mitten unter ihnen, viel zu klein und unscheinbar, um überhaupt aufzufallen. Ein brauner Spatz unter schillernden Paradiesvögeln.
    Lange Beine flogen gestreckt nach oben, geschmeidige Körper drehten und streckten sich verführerisch, und sie stolperte linkisch und tollpatschig über die Bühne. Sie konnte nicht mithalten, niemals. Sosehr sie sich auch bemühte, sie würde immer zurückliegen.
    Mac stand da und beobachtete sie, ein kleines amüsiertes Lächeln auf den Lippen. Schönheiten umkreisten ihn, tanzten um ihn herum, lächelten verheißungsvoll, lockten ihn, sich eine von ihnen auszusuchen.
    Sein Blick kam auf ihrem Gesicht zu liegen, als sie vor ihm stand. Wo kommst du denn her? Du gehörst nicht hierhin.
    Aber ich will bleiben.
    Er tätschelte nur ihre Wange und schob sie in die andere Richtung. Schau, dass du weiterkommst, Darcy aus Kansas. Das hier ist kein Ort für dich. Du weißt ja nicht einmal, wo du bist.
    Doch, das weiß ich. Und es könnte der richtige Ort für mich werden. Der Ort, an dem ich sein will.
    Und dann war Gerald plötzlich da. Er griff nach ihrer Hand und zog sie fort. Auf seinem Gesicht stand dieses ungeduldige, missbilligende Stirnrunzeln, das sie so verabscheute.
    Es ist Zeit, mit diesem Unsinn aufzuhören. Wenn du weiterhin darauf bestehst, dich für etwas auszugeben, das du nicht bist, wirst du dich nur zum Narren machen. Ich habe es satt, darauf zu warten, dass du wieder Vernunft annimmst. Wir gehen nach Hause.
    »Ich gehe nicht zurück.« Sie murmelte es, während sie aus den Tiefen ihres Traums auftauchte. »Ich gehe nicht zurück«, sagte sie jetzt entschlossener, öffnete die Augen und sah, dass es mittlerweile dunkel geworden war.
    Sie blieb noch einen Moment liegen und befahl dem Traum und der Trauer und Enttäuschung, die er mit sich gebracht hatte, sich zu verflüchtigen.
    »Ich bleibe hier.« Sie schlang ihren Arm um das Kissen. »Egal, was passiert.«

7. K APITEL
    Darcy wohnte nun schon seit fast einer Woche im »Comanche« und war erstaunt, wie viel es in dem Hotel noch immer zu erforschen gab.
    Sie hatte sich das atemberaubende Reitturnier angeschaut, das zweimal am Tag im Amphitheater aufgeführt wurde, wo reinrassige Pferde und tollkühne Reiter in authentischer Komantschen-Tracht atemberaubende Kunststücke vorführten.
    Sie war um den verschwenderisch ausgestatteten Swimmingpool, abgeschirmt durch Palmen und hohe Farne und gespeist durch einen künstlichen Wasserfall, herumgewandert und hatte die Finger in das kühle, klare Wasser gehalten. Sie hatte sich in der Bäderabteilung und im Schönheitssalon verwöhnen lassen, fast die Hälfte der Boutiquen abgegrast, aber bis jetzt hatte sie noch nicht die Zeit gefunden, sich auch nur eines der drei Theater anzuschauen oder durch die vielen Ballsäle und Konferenzräume zu spazieren.
    Je länger sie Gast im »Comanche« war, desto größer schien es zu werden.
    Als sich jetzt die Aufzugtüren zum Dachgarten hin öffneten, betrat sie eine mit üppigen Palmen und exotischen Schlingpflanzen bewachsene Oase. Das Licht der Morgensonne glitzerte im kristallklaren blauen Wasser des Pools wie funkelnde Diamanten.
    Für die Sonnenanbeter gab es Liegen und Stühle in den Hotelfarben Smaragdgrün und Saphirblau. Und wer den Schatten der Sonne vorzog, konnte es sich unter einem Sonnenschirm bequem machen.
    An einem der Glastische unter einem grün-blau gestreiften Sonnenschirm saß Daniel MacGregor. Er erhob sich, als er sie kommen sah, und Darcy war erneut von der Vitalität des Mannes beeindruckt.
    »Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben, Mr. MacGregor.«
    Er winkte ab und zog ihr galant einen

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