Das Spiel geht weiter
wirklich an zu rauchen.« Doch vorerst begnügte sie sich lieber mit einem Schluck Wasser. »Er hätte dich nicht aufziehen dürfen. Ich meine, das mit dem Ausflug.«
Mac drückte die Zigarre aus. »Er hat beschlossen, dass du die geeignete Frau für mich bist.«
»Oh.« Sie dachte einen Moment darüber nach, und bei der Vorstellung wurde ihr ganz warm ums Herz. »Wirklich?«
»Der Herzenswunsch des Großen MacGregors ist es, alle seine Enkelkinder verheiratet zu sehen, damit sie dann ein Kind nach dem anderen in die Welt setzen. Und je mehr er bei der Realisierung dieses Wunsches mitmischen kann, desto besser. Er hat es tatsächlich arrangiert, dass meine Schwester und zwei meiner Cousinen die Männer kennenlernen, die er für sie ausgesucht hatte.«
»Und wie ist es ausgegangen?«
»Es hat funktioniert. Was es jetzt nur noch schwieriger macht, ihn unter Kontrolle zu halten. Er meint, er hat jetzt die Zügel fest in der Hand. Und im Moment …«, Mac legte den Kopf schräg und musterte Darcy eindringlich, »… hat er beschlossen, dass du zu mir passt.«
»Ich verstehe.« Sie nahm an, dass das Triumphgefühl, das sich in ihr meldete, völlig unangebracht war. Trotzdem konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Ich fühle mich geschmeichelt.«
»Das solltest du auch. Ich bin immerhin der älteste Enkel, und er ist sehr pingelig, was die Familie anbelangt.«
»Aber es ärgert dich.«
»In gewisser Hinsicht schon«, räumte er ein. »Sosehr ich ihn auch liebe, habe ich doch nicht die Absicht, mich von ihm in seinen großen Plan einbauen zu lassen. Ich entschuldige mich für ihn, wenn er dich heute hierher bestellt hat, um dir irgendwelche Rosinen in den Kopf zu setzen, aber ich denke überhaupt nicht ans Heiraten.«
Ihre Augen wurden groß und dunkel. »Wie bitte?«
»Als ich zufällig erfuhr, dass ihr beide hier oben sitzt, hatte ich gleich den Verdacht, dass er versucht, ein Samenkorn einzupflanzen.«
Die Wärme, die sie gerade noch erfüllt hatte, verwandelte sich in Eis. »Und jemand wie ich wäre für eine solche Idee nur zu empfänglich, nicht wahr?«
Sie sprach so leise, so gefasst, dass ihm die Spitze völlig entging.
»Er kann nichts dafür. Und dass du auch noch Wallace heißt, ist natürlich das Tüpfelchen auf dem i. Gutes schottisches Blut«, ahmte er den rollenden Akzent nach. »Ihm musst du ja wie maßgeschneidert vorkommen, um meine Kinder zu gebären.«
»Aber da du dem Heiratsmarkt nicht zur Verfügung stehst, dachtest du, es sei nur fair, die zarten Keime, die er in meinen leicht zu beeinflussenden Kopf gesetzt hat, mit Stumpf und Stiel gleich wieder auszureißen.«
Jetzt hörte er den kalten Unterton doch heraus. »So ungefähr«, räumte er vorsichtig ein. »Darcy …«
»Du arroganter, eingebildeter, absolut unverschämter Kerl!« Sie sprang so abrupt auf, dass der Tisch wackelte. Das Wasserglas fiel um, rollte über den Tischrand und zerschellte auf den Fliesen, während Darcy mit geballten Fäusten dastand und vor Wut zitterte. »Ich bin wahrlich nicht das oberflächliche und naive Dummchen, für das du mich offensichtlich hältst.«
»So meinte ich das doch gar nicht.« Mehr als nur beunruhigt stand er auf. »Wirklich nicht.«
»Wage es nicht, mir zu sagen, was du nicht gemeint hast. Ich weiß, dass man mich allgemein für leicht herumzukommandieren hält. Du bist nicht der erste Mann, dem dieser Irrtum unterläuft, aber ich schwöre, dass du der letzte bist. Ich weiß sehr gut, dass du mich nicht willst.«
»Ich habe nie gesagt …«
»Glaubst du, ich weiß nicht, dass ich nicht dein Typ bin?« Wütend schob sie den Stuhl an den Tisch zurück und schickte damit das nächste Glas zu Boden. »Du bevorzugst langbeinige Showgirls mit ausladender Oberweite und ellenlangen Haaren.«
»Was? Wie kommst du denn jetzt darauf?«
Das hatte sie aus ihrem Traum von letzter Nacht, aber das würde sie ihm natürlich nicht sagen. »Ich mache mir keine falschen Hoffnungen auf dich. Nur weil ich mit dir geschlafen hätte, will ich dich noch lange nicht vor den Altar zerren. Wenn ich auf eine Ehe aus wäre, hätte ich auch bleiben können, wo ich war.«
Seiner Meinung nach sah sie immer noch aus wie eine Elfe. Allerdings wie eine, die einen unvorsichtigen Mann jederzeit in einen blökenden Esel verwandeln würde. »Bevor du noch mehr Gläser zerbrichst, erlaube mir, mich zu entschuldigen. Ich wollte nur nicht, dass mein Großvater dich in eine unangenehme Lage bringt.«
»Das hast
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