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Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Titel: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Ryan
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sie zwar so getan, als mache es ihr nichts aus, als Ian ihre Großmutter im Altersheim anrief, aber die Adern an ihrem Hals hatten pulsiert, als würden sie gleich explodieren.
    » Was glaubst du, mit was für Konsequenzen ich rechnen muss? « , frage ich Ian.
    » Ich weiß nur, dass deine nächste Challenge dadurch schwerer wird. «
    » Weil es bisher noch nicht schwer genug war, oder wie? « , stöhne ich.
    Risk lässt uns für den Augenblick in Ruhe, wahrscheinlich ist es Zeit für eine Werbepause, vielleicht findet aber auch noch irgendwo anders eine Preisrunde statt. Die Spieler auf der anderen Seite des Tisches greifen natürlich gleich zum nächsten Bier. Während sie vor sich hin rülpsen, lehne ich mich an Ian und träume davon, wie es wäre, tatsächlich seine Freundin zu sein. Er flüstert mir ins Ohr, dass ich mich toll halte, und noch ein paar andere Nettigkeiten, die durch seinen heißen Atem an meinem Hals noch verlockender klingen. Wer braucht schon Challenges, um sein Leben aufregend zu machen, wenn allein eine Berührung so elektrisierend sein kann?
    Aber mein Tagtraum währt nur kurz, denn Gayle erscheint wieder auf dem Bildschirm und informiert uns, dass die nächste Challenge ansteht. Sie leckt sich die Lippen.
    » Seid ihr bereit? «
    Keiner außer Ty zeigt sich begeistert. Wir wissen alle, dass es grausam werden wird. Ich sehe auf mein Handy. Noch eine Stunde und vierzig Minuten.
    Gayle nimmt eine Pose ein, als wollte sie gleich eine Arie singen. » Die nächste Challenge wurde ganz individuell auf jeden Einzelnen von euch zugeschnitten. An der Wand gegenüber der Tür befinden sich vier Zugänge zu speziellen Räumen. Gespielt wird diese Runde in zwei Gruppen. Sobald wir euren Namen aufrufen, geht ihr zu der offenen Tür. «
    Die erste Tür in der Wand schwingt auf. Führt sie wieder zu so einem perversen Zimmer? Oder zu einem Sprungbrett vom Dach? Mir würde es wahrscheinlich schon reichen, den Gestalten zu begegnen, die sonst zu den Gästen dieses Clubs gehören.
    Guy erscheint neben Gayle und ruft Ian auf. Ian umarmt mich kurz und geht zur Tür. Falls es ihn nervös macht, der Erste zu sein, zeigt er es jedenfalls nicht.
    » Sobald du die Tür hinter dir zumachst, wird eine Zeitschaltuhr in Gang gesetzt, die sie erst nach fünfzehn Minuten wieder öffnet « , erklärt Gayle, » es sei denn, es wird Feueralarm ausgelöst. «
    Interessant, dass wir bei der Challenge eingeschlossen werden und diese Falle auch noch selbst auslösen müssen. Ian macht achselzuckend die Tür hinter sich zu, wahrscheinlich will er das, was ihn erwartet, so schnell wie möglich hinter sich bringen. Mir geht es genauso, gleichzeitig habe ich Angst davor, in einem verschlossenen Raum sein zu müssen. Aber mein Name wird in der ersten Runde nicht mit aufgerufen. Samuel, Micki und Ty betreten die nächsten Räume und lassen mich mit Daniella und Jen zurück.
    Während unsere Partner gefoltert oder mit Ratten zusammen eingesperrt werden, gehe ich mit den Mädchen zum Barschrank, und wir teilen uns die Schokoladentafel, die ebenfalls darin liegt. Dabei fällt mir auf, dass wir jeweils die schwächere Hälfte der Paare sind. Warum? Damit man uns besser terrorisieren kann?
    Jen knabbert an ihrem Schokoladenstück und wischt sich über die Mundwinkel.
    » Micki ist gar nicht so abgebrüht, wie sie immer tut. Das Spiel macht sie nur fertig. «
    » Oder es bringt ihre wahre Persönlichkeit zum Vorschein « , sage ich, weil ich an Jens Partnerin kein gutes Haar lassen will. » Aber vielen Dank, dass du sie vorhin zurückgepfiffen hast. Es ist total verrückt von ihr zu glauben, ich würde für Risk arbeiten. «
    Jen hebt die Augenbrauen. » Tatsächlich? «
    Mir fällt der Unterkiefer herunter. » Absolut! «
    Sie schlägt mir spielerisch auf den Arm. » Das war doch nur ein Witz. Wenn jemand ein Verräter ist, dann Samuel. Der Typ ist einfach zu still. «
    Daniella schaudert. » Ich hab Angst im Dunkeln. Ihr glaubt doch nicht, dass wir allein in einem Raum ohne Licht sitzen müssen, oder? «
    Ich ziehe meinen Rock zurecht. » Jetzt, wo sie deine Angst kennen, wäre das gut möglich. « Ich will eigentlich gar nicht so bissig sein, aber sie sollte allmählich begreifen, dass jede Schwäche, die sie hier eingesteht, gegen sie verwendet werden kann.
    Ihre Schultern beben erneut.
    Ich lächle sie aufmunternd an. » Es passiert bestimmt nichts Schlimmes. Wenn sie wirklich das Licht ausmachen, dann versuch einfach ein bisschen zu

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