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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Augen.
    »Überwältigend«, brachte er heraus.
    Sie lehnte sich zur ück und lächelte. »Nicht schlecht.«
    Es klopfte. Wahrscheinlich der Zimmerservice. Keiner von ihnen bewegte sich.
    »Mach doch mal auf«, sagte sie.
    »Meine Beine«, sagte er. »Ich kann sie nicht bewegen. Womöglich werde ich nie wieder laufen können.«
    Es klopfte wieder.
    »Ich habe nichts an«, sagte sie.
    »Und ich, bin ich etwa für eine Pressekonferenz angezogen?«
    »Du könntest schonungslose Enthüllungen machen.«
    Myron st öhnte über den Witz.
    Es klopfte zum dritten Mal.
    »Mach schon, Myron. Wickel dir ein Handtuch um deinen Knackarsch und komm in die Gänge.«
    Schon die zweite Frau heute, die seinen Arsch erw ähnte. Heissa! Er schnappte sich das Badehandtuch und ging zur Tür. Es klopfte noch einmal.
    »Sekunde.«
    Er öffnete die Tür. Es war nicht das Essen.
    »Zimmermädchen«, sagte Win. »Darf ich das Bett aufschütteln?«
    »Hast du das »Bitte nicht Stören«-Schild nicht gesehen?«
    Win warf einen Blick auf die Klinke. »Sorry. Nixe verstehn Englisch.«
    »Wie zum Henker hast du uns gefunden?«
    »Ich hab deine Kreditkarte verfolgen lassen«, sagte er, als wäre das die normalste Sache der Welt. »Ihr habt hier um zwanzig Uhr zweiundzwanzig eingecheckt.« Win streckte den Kopf durch die Tür. »Hallo, Jessica.«
    Aus dem Badezimmer: »Hi, Win.« Myron hörte, wie sie aus dem Whirlpool stieg. Das mentale Bild des Wassers, das von ihrem nackten Körper herabströmte, traf ihn wie ein Tiefschlag.
    »Komm schon rein«, grummelte er.
    »Danke.« Win überreichte ihm einen braunen Umschlag. »Ich dachte, das könnte dich interessieren.«
    Jessica kam aus dem Badezimmer. Der Bademantel war jetzt fester zugebunden. Sie trocknete sich das Haar. »Was gibt's?«, fragte sie.
    »Die Polizeiakte eines gewissen Fred Nickier, alias Nick Fredericks«, sagte Win.
    »Fantasievolles Pseudonym«, sagte Myron.
    »Für einen fantasievollen Menschen.«
    Jessica setzte sich aufs Bett. »Das ist der Pornoherausgeber, oder?«
    Myron nickte. Die Liste der Vorstrafen war nicht sehr lang. Er fing bei den neuesten Eintr ägen an. Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung, zwei Mal Trunkenheit am Steuer, eine Verhaftung wegen Postbetrugs.
    »Achtundsiebzig«, sagte Win.
    Myron übersprang einiges. 30. Juni 1978. Fred Nickier war verhaftet worden, weil er das Wohl eines Kindes in Gefahr gebracht hatte. Die Anklage war fallen gelassen worden.
    »Und?«
    »Mr. Nickier hatte mit Kinderpornografie zu tun«, erklärte Win. »Er war damals nur ein unbedeutender Fotograf. Aber man hat ihn sozusagen in flagranti ertappt. Genauer gesagt beim Fotografieren eines achtjährigen Jungen.«
    Jessica sagte: »Mein Gott.«
    Myron erinnerte sich an ihre Begegnung. »»Nur ein Geschäftsmann, der versucht, sich durch ehrliche Arbeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen.««
    »In der Tat.«
    Jessica fragte: »Warum wurde die Anklage fallen gelassen?«
    »Ah«, sagte Win und hob einen Finger, »da wird es interessant. Das ist in vieler Hinsicht eine sehr gewöhnliche Ge schichte. Fred Nickier war nur der Fotograf. Ein kleiner Fisch. Die Beh örden wollten den größeren Fisch. Der kleine Fisch verpetzt den großen Fisch und kam im Gegenzug ungeschoren davon. «
    »Und die Anklage wurde komplett fallen gelassen?«, fragte Myron. »Man hat ihm nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit angehängt?«
    »Nicht einmal das. Offenbar hat Mr. Nickier sich darüber hinaus bereit erklärt, der Polizei von Zeit zu Zeit zur Hand zu gehen.«
    »Und was hat das mit uns zu tun?«
    »Dieses ganze Arrangement wurde zwischen Nickier und dem Beamten, der die Untersuchung geleitet hat, ausgehandelt«, sagte Win. Er warf Jessica einen kurzen Blick zu.
    »Der Beamte, der die Untersuchung geleitet hat, ist dein Freund Paul Duncan.«

38
    »Das ist unser Mann«, sagte Win. »Mr. Junior Horton.«
    Horty sah aus wie ein Ex-Footballspieler. Er war gro ß und breit, Venen und Muskelberge traten hervor. Seine Arme erinnerten an verschnürte Holzbündel. Sein Outfit hätte in ein Rap-Video gepasst. Das St.-Louis-Cardinals-Baseballhemd hing ihm aus der Hose. Die weiten Shorts reichten bis unter die Knie. Keine Socken. Schwarze Reebok-Stiefel. Eine Baseballkappe mit Chicago-White-Sox-Emblem. Dunkle Sonnenbrille und jede Menge Schmuck.
    Es war neun Uhr morgens. 132 nd Street in Manhattan. Eine ruhige Stra ße. Horty verkaufte gerade Drogen. Er hatte den Knast schon h äufiger von innen gesehen, und die

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