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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Alle mit Befestigungsmaterial zum Aufhängen. Daneben standen drei kleine Fernsehmonitore. Auch von Panasonic, die Art, die Sicherheitsdienste in Bürogebäuden verwendeten. Zwei Videorecorder. Toshiba. Jede Menge Kabel und Drähte und sonstiges Zubehör.
    Doch die Ger äte beunruhigten sie gar nicht allzu sehr. Für die Anschaffung einer solchen Elektronik-Ausrüstung mochte es viele Gründe geben. Aber zwei andere Gegenstände verdunkelten das Bild. Sie zogen Myrons Blick an und fesselten ihn wie eine glänzende Münze den Blick eines Babys. Sie waren der Katalysator, der das Ganze in eine Ekel erregende Mixtur verwandelte, die sie einfach nicht mehr ignorieren konnten.
    An der Wand lehnte ein Gewehr. Und daneben lagen Handschellen auf dem Fu ßboden.
    Jessica fragte: »Was zum Teufel hat er hier gemacht?«
    Myron wusste, was sie dachte. Die toten M ädchen, die man in der Nähe gefunden hatte. Die schrecklichen Fernsehbilder ihrer übel zugerichteten, verwesten Leichen kamen ihnen in den Sinn.
    »Wann hat er das Zeug gekauft?«, fragte er.
    »Vor zwei Wochen.« Ihr Blick war klar und beherrscht.
    »Pass auf, ich hatte Zeit, über alles nachzudenken. Selbst wenn unsere schlimmsten Befürchtungen zutreffen, erklärt das so gut wie nichts. Was ist mit dem Foto in dem Magazin? Und mit Kathys Handschrift auf dem Briefumschlag? Mit den Anrufen? Und auch mit seinem Tod?«
    Myron sah sie an. Er wusste, dass sie nach einer Erkl ärung suchte - irgendeiner anderen Erklärung als die, die sie vor Augen hatten. »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Sie verschr änkte die Arme unter den Brüsten, legte die H ände um die Ellenbogen, als umarme sie sich selbst: »Ich fühle mich entwurzelt.«
    »Verträgst du noch mehr?«
    Ihre H ände fielen herab. »Warum? Was?«
    Er z ögerte.
    Sie explodierte. »Verdammt, pack mich nicht in Watte!«
    »Jess-«
    »Du weißt genau, dass ich solchen Scheiß nicht ausstehen kann! Ich bin kein kleines Frauchen, das man beschützen muss! Sag mir, was los ist!«
    » In der Nacht, in der Kathy verschwunden ist, wurde sie von mehreren Jungs aus Christians Mannschaft vergewaltigt.«
    Jessica sah aus, als h ätte man sie geohrfeigt. Myron streckte die Hand aus. »Tut mir Leid«, sagte er.
    »Erzähl einfach, was passiert ist. Alles.«
    Er gehorchte. Ihr klarer, beherrschter Blick erstarrte. Sie blieb ungew öhnlich schweigsam.
    »Schweine«, stieß sie hervor. »Gottverdammte Schweine.«
    Er nickte.
    »Einer von denen hat sie umgebracht«, sagte sie. »Oder alle zusammen. Damit sie nicht redet.«
    »Möglich.«
    Sie überlegte. Dann kehrte wieder Leben in ihre Augen zurück. » Nehmen wir mal an«, begann sie langsam, »dass mein Vater von der Vergewaltigung erfahren hat.«
    Myron nickte.
    »Was hätte er dann getan?«, fuhr sie fort. »Wie würdest du reagieren, wenn es um deine Tochter ginge?«
    » Ich wäre wütend«, antwortete Myron.
    »Hättest du dich unter Kontrolle?«
    »Kathy ist nicht meine Tochter«, sagte er. »Und ich weiß so schon nicht genau, ob ich mich unter Kontrolle habe.«
    Jessica nickte. »Vielleicht, nur vielleicht, erklärt das den ganzen Krempel hier. Die Elektronik, die Handschellen, das Gewehr. Vielleicht hat er dieses Versteck im Wald benutzt, um sich einen der Vergewaltiger zu schnappen und ein bisschen Selbstjustiz zu üben.«
    »Kathy wurde von mehreren Männern vergewaltigt. Sechs oder sieben. Das hier sieht eher nach einem aus.«
    »Aber«, fuhr sie mit einem kurzen gequälten Lächeln fort, »nimm mal an, dass mein Vater in der gleichen Lage war wie wir.«
    »Ich kann dir nicht folgen.«
    »Was ist, wenn er nur den Namen eines einzigen Vergewaltigers kannte. Vielleicht den von diesem Horton. Was hätte er dann getan? Was würdest du tun?«
    »Könnte sein«, sagte Myron, »dass ich ihn entführen und zum Reden bringen würde.«
    »Genau.«
    »Aber das ist ziemlich weit hergeholt. Warum sollte ich das auf Video aufnehmen? Wozu brauche ich die Kameras und die Monitore?«
    »Um das Geständnis aufzunehmen, um zu sehen, ob jemand die Straße entlangkommt, was weiß ich. Hast du eine bessere Erklärung?«
    Hatte er nicht. »Hast du dir den Rest des Hauses schon angesehen?«, fragte er.
    »Dazu bin ich noch nicht gekommen. Der Makler hat mich hergebracht. Als er das Zeug hier gesehen hat, hat er fast einen Herzanfall gekriegt.«
    »Was hast du ihm erzählt?«
    »Dass ich über die ganze Sache Bescheid gewusst hätte. Dass mein Vater Privatdetektiv war und verdeckt ermittelt

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