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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Einigung, die für beide Seiten vorteilhaft war«, betonte er, »keine Erpressung.« Er griff an sein Bein und zuckte zusammen. »Das war die ganze Geschichte, Mann.«
    »Du hast was ausgelassen.«
    »Was?«
    »Die Vergewaltigung im Umkleideraum.«
    Er zeigte keine Überraschung. Er lächelte schief und sagte: »Vergewaltigung? Mann, du hast nicht richtig zugehört. Die Frau hatte Hortys drei große H: Heiß, Hungrig, Hure. Scheiße, die wäre nackt in 'nen Haufen Steine gesprungen, wenn sie ge dacht h ätte, dass da 'ne Schlange drin ist. Hat ihr Spaß gemacht. Wir hatten alle viel Spaß.«
    Win sah Myron an. Der Blick sagte: Ruhig bleiben.
    »Wie viele wart ihr?«, fragte Myron.
    »Sechs.«
    »Warum«, sagte er mit beherrschter Stimme, »hast du nicht einfach das Geld kassiert, Horty? Warum musstet ihr sie vergewaltigen?«
    »Ich hab dir doch grad gesagt, Mann -«
    »Sie ist nicht in den Umkleideraum gekommen, um dort einvernehmlichen Sex mit sechs Leuten zu haben. Ihr habt sie vergewaltigt.«
    »Kann gar nicht sein, Mann«, sagte er mit einem Kopfschütteln. »Die ist 'ne Hure durch und durch. Und einmal 'ne Hure, immer 'ne Hure. So ist das halt. Die verdammte Fotze hat so fein und pingelig getan. Die Freundin vom Quarterback. Miss Scheiß Cheerleader von Amerika. Wofür hat die sich gehalten? Ja, ich hab's ihr gezeigt. Ich hab sie dran erinnert, wo sie herkommt, was sie eigentlich ist. Nicht so 'ne Ballkönigin, 'ne Schlampe, 'ne schwanzgeile Hure.«
    Win trat jetzt vor Myron. Vorbeugende Ma ßnahme.
    »Außerdem«, fuhr Horty fort, »war ich ihrem Freund noch was schuldig. Und nicht zu knapp.«
    »Christian Steele?«
    »Genau. Der hat mich gelinkt. Ich hab ihn gelinkt. Seine kleine Nutte rumgereicht. Nur ein bisschen was heimgezahlt, Mann. Dem Arsch, der mich aus dem Team geboxt hat.«
    »Nein«, sagte Myron, »Christian war's nicht.«
    »Wovon redest du?«
    »Ich hab mit Coach Clarke gesprochen. Zwei Jungs sind high zu einem Spiel aufgetaucht. Deshalb seid ihr rausgeflogen. Christian hatte nichts damit zu tun.«
    »Oh«, sagte Horty achselzuckend. »Kuck einer an.«
    »Deine Reue«, sagte Myron, »ist rührend.«
    »Ich brauch einen Arzt, Mann. M ein Bein tut weh wie Sau.«
    »Hattet ihr keine Angst, erwischt zu werden?«
    »Was?«
    »Hattet ihr keine Angst, dass sie Anzeige erstatten würde?«
    Horty machte ein Gesicht, als spr äche Myron plötzlich Japanisch. »Spinnst du, Mann? Wem sollte sie's denn erzählen? Sie hatte mir grade 'ne Menge Kohle gegeben, damit ich dichthalte. Wenn sie's ausgeplaudert hätte, wär das alles aufgeflogen. Die ganze hässliche Wahrheit. Jeder hätte es gewusst - Christian, ihre Mami, ihr Daddy, ihre Dozenten. Alle hätten erfahren, für was sie das ganze Schweigegeld bezahlt hatte. Und wenn sie blöd genug gewesen wäre, es rumzuerzählen? Es gab Fotos und Zeugen, wie sie's Willie und mir bei der Party besorgt hatte. Wer hätte ihr danach noch geglaubt, dass sie vergewaltigt worden ist?«
    Dekan Gordon hatte genauso argumentiert, erinnerte sich Myron. Gro ße Geister dachten offenbar ähnlich.
    »Hey, Mann, mein Bein tut säuisch weh.«
    »Hast du Kathy danach nochmal gesehen?«, brachte Myron heraus.
    »Nee.«
    »Hast du ihren Slip weggeworfen?«
    »Nee. Den hatte einer von den anderen Jungs. Wollte ihn als Souvenir behalten. Als er gehört hat, dass sie vermisst wird, hat er's mit der Angst gekriegt und ihn weggeschmissen.«
    »Wer?«
    »Ich verrat keine Namen.«
    » Doch «, sagte Win. »Tust du.« Er setzte seinen Fuß auf das gebrochene Schienbein. Das genügte.
    »Okay, okay. Ich sag ja, wir waren sechs. Drei Brothers, zwei weiße Typen, ein Schlitzauge.«
    Chancengleichheit beim Vergewaltigen.
    »Einer war der Place Kicker. Tommy Wu. Und dann Ed Woods, Bobby Taylor, Willie und ich.«
    »Das sind erst fünf.«
    Horty z ögerte. »Jetzt lass mal stecken, Mann. Der andere war der, der den Slip weggeschmissen hat. Aber das ist 'n Freund von mir, Mann. Schiebt immer noch mal was rüber, wenn ich knapp bei Kasse bin, wie? Den kann ich nicht einfach dranhängen. Der ist 'ne große Nummer.«
    »Wie meinst du das, 'ne große Nummer?«
    »Profi-Footballer. Den Namen kann ich euch nicht geben.«
    Win übte leichten Druck auf das Bein aus. Horty bäumte sich auf.
    »Ricky Lane.«
    Myron erstarrte. »Der Running Back von den Jets?« Blöde Frage. Wie viele Ricky Lanes, die jetzt Profi-Footballer waren, hatten in Reston studiert?
    »Genau. Also, Mann, mehr weiß ich nicht.«
    Win

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