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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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den H örer ab. Er wählte Sternchen, Sechs und Neun.
    Er h örte ein Klingelzeichen.
    Er rieb sich das Kinn. Dann folgte eine Ansage vom Band: »Die von Ihnen gewählte Nummer ist zurzeit besetzt. Wir rufen Sie zurück, sobald der Anschluss frei ist. Vielen Dank.«
    Christian legte auf. Er blieb auf dem Bett sitzen und wartete. Um ihn herum wurde immer noch gefeiert. Er konnte mindestens drei oder vier verschiedene Partys ausmachen. Jemand schrie »Juhuu!« Ein Fenster splitterte. Menschen johlten. Ein paar seiner kräftiger gebauten Teamkameraden spielten Fassschleudern, eine ArtDiskuswerfen mit Bierfässern.
    Das Telefon klingelte.
    Er schnappte nach dem H örer, als wäre es ein freier Ball auf dem Spielfeld. Er hörte das Klingeln am anderen Ende der Leitung - genau wie bei der schwangeren Frau im Werbespot. Nach dem vierten Klingeln klickte es.
    Ein Anrufbeantworter.
    Eine Stimme sagte: »Hallo. Wir sind leider gerade nicht da.
    Bitte hinterlassen Sie nach dem Pfeifton eine Nachricht, damit wir Sie zur ückrufen können. Danke.«
    Christian rutschte der H örer aus der Hand. Eine kalte Hand streichelte seinen Nacken. Ein Geräusch - eine ArtRöcheln -kam zwischen seinen Lippen hervor. Er versuchte etwas zu sagen, brachte aber nichts heraus.
    Der Anrufbeantworter. Die Stimme.
    Es war Kathy.

5
    Von Schlafmangel v öllig benommen, stolperte Myron in sein Büro. Er hatte sich letzte Nacht nicht die Mühe gemacht, sich noch ins Bett zu legen. Er hatte zu lesen versucht, doch die Worte waren vor seinen Augen zu sinnlosen Mustern verschwommen. Im Fernsehen war Nick at Nite gelaufen, das kulturelle Gegenstück zu Käse aus der Sprühdose. Dann drei Stunden ununterbrochen alte Folgen von F Troop. Larry Storchs Darstellung von Agarn war, kurz gesagt, einfach genial. Wer hätte geahnt, dass es so komisch sein könnte, jemanden mehrmals mit einem großen Hut zu schlagen?
    Doch nicht einmal so hochwertige Unterhaltung hatte seine Gedanken vom immer wieder gleichen Punkt abzulenken vermocht: Jess war wieder da. Und Win hatte es richtig erkannt -ihr Zusammentreffen war kein Zufall gewesen.
    Um Mitternacht war seine Mutter im Morgenmantel zu ihm heruntergekommen.
    »Schatz? Ist alles in Ordnung?«
    »Mir geht's gut, Mom.«
    »Du bist schon den ganzen Abend so komisch.«
    »Mir fehlt nichts. Ich hab nur eine Menge Arbeit.«
    Sie musterte ihn mit ihrem ungl äubigen »Eine-Mutter-sieht-so-etwas-und-lässt-sich-nicht-belügen-Blick«. »Wenn du meinst.«
    Mit 31 Jahren lebte Myron immer noch bei seinen Eltern. Er hatte seinen eigenen Bereich, sein eigenes Schlafzimmer und sein eigenes Bad im Keller. Trotzdem lie ß es sich nicht verleugnen. Myron wohnte noch bei Mami.
    F ünf Minuten nachdem seine Mutter wieder ins Bett gegangen war, rief Christian Steele Myron unter seiner Privatnummer an. Das Telefon im Keller klingelte sehr leise, damit seine Eltern nicht aufwachten, deren extrem leichten Schlaf sich Myron nur dadurch erklären konnte, dass sie in einem früheren Leben einmal in irgendeinem Getto Wache gestanden haben mussten. Christian erzählte Myron von den seltsamen Anrufen.
    Myron kannte die Sternchen-Sechs-Neun-Funktion, den so genannten Return Call. Die Telefongesellschaft nahm daf ür eine feste Gebühr - etwa 75 Cents. Allerdings verfolgte der Return Call die Nummer des Anrufers nicht zurück. Der Computer der Telefongesellschaft wählte nur automatisch die Nummer des letzten eingegangenen Anrufs, teilte einem jedoch nicht mit, welche Nummer das war. Dazu hätte Christian Sternchen, Fünf, Sieben - die Anrufrückverfolgung - wählen müssen, wobei die Nummer dann nicht an den Rückrufenden selbst, sondern nur an dessen Telefongesellschaft übermittelt wird, die sie dann ausschließlich an die zuständigen Behörden weitergeben darf.
    Dennoch w ürde Myron ein paar seiner alten Informanten bei der Telefongesellschaft anrufen und versuchen, etwas herauszubekommen. Sternchen, Sechs, Neun funktionierte nur innerhalb bestimmter Ortsnetze. Also war es kein Ferngespräch gewesen. Ein Anfang. Besser als nichts. Außerdem würde er an Christians Telefon die Caller ID aktivieren. Heutzutage zapfte man ein Telefon nicht mehr so an, wie man es aus dem Fernsehen kannte, wo der Held sich redlich abm ühte, den Anrufer so lange wie möglich am Telefon zu halten. Das Ganze lief automatisch ab. Caller ID zeigte einem die Nummer des Anrufers schon, bevor man den Hörer abnahm.
    Aber das waren natürlich alles keine Antworten auf die

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