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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Anzeige. Die gleiche Seite mit den gleichen Fotos. Mit einer kleinen Ausnahme. Im Nips hat jemand ein Bild in der untersten Reihe ausgetauscht. Nur in diesem einen Magazin. In den anderen nicht. Wieso?«
    Fred Nickier hustete. »Ich weiß es wirklich nicht, Myron. Passen Sie auf: Ich klär das und sag Ihnen Bescheid. Hier wartet noch eine Unmenge Anrufe auf mich. Ich muss mich beeilen. Tschüss.«
    Ein weiteres Klicken.
    Myron lehnte sich zur ück. Fred Nickier geriet langsam in Panik.
    Mit zitternden Fingern tippte Fred Nickier die Nummer ein. Nach dem dritten Klingeln ging jemand ran. »County Police.« Fred räusperte sich. »Paul Duncan, bitte.«

22
    Neun Uhr abends.
    Myron rief Jessica an. Er erz ählte ihr, was er herausbekommen hatte.
    »Glaubst du wirklich, dass Kathy eine Affäre mit dem Dekan hatte?«, fragte Jessica.
    »Ich weiß es nicht. Aber seit ich seine Frau gesehen habe, glaube ich es nicht so recht.«
    »Hübsch?«
    »Außerordentlich«, sagte Myron. »Und sie kennt sich mit Basketball aus. Sie hat sogar geweint, als ich verletzt wurde.«
    Jessica grummelte abf ällig. »Die perfekte Frau.«
    »Höre ich da einen leichten Anflug von Eifersucht heraus?«
    »Träum weiter«, sagte Jessica. »Die Tatsache, dass ein Mann mit einer hübschen Frau verheiratet ist, bedeutet nicht, dass er keine Affären mit Studentinnen haben kann.«
    »Wohl wahr. Die Frage lautet also: Wie ist Dekan Gordons Name auf die berüchtigte Adressenliste geraten?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte sie. »Aber ich habe heute auch etwas Interessantes erfahren. Mein Vater war bei Nancy Serat, Kathys Mitbewohnerin, und zwar am Morgen des Tages, an dem er ermordet wurde.«
    »Warum?«
    »Weiß ich Noch nicht. Nancy hat eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen. Wir sind in einer Stunde verabredet. «
    »Gut. Ruf mich an, wenn du sonst noch was Neues hörst.«
    »Wo bist du heute Abend?«
    »Ich verdiene mir bei Chippendale's noch etwas dazu«, sagte Myron. »Mein Künstlername ist Zorro.«
    »Tiny wäre treffender.«
    »Autsch.«
    Sie versanken in unbehagliches Schweigen. Jessica brach es schlie ßlich. »Warum kommst du heute Nacht nicht noch vorbei?«, fragte sie betont unverfänglich.
    Myrons Herz pochte. »Wahrscheinlich wird es aber ziemlich spät.«
    »Macht nichts. Ich schlafe nicht viel. Klopf einfach an mein Schlafzimmerfenster, Zorro.«
    Sie legte auf. Die n ächsten fünf Minuten saß Myron ganz still da und dachte an Jessica. Ungefähr einen Monat vor dem plötzlichen Ende seiner Karriere waren sie zum ersten Mal miteinander ausgegangen. Sie war auch danach bei ihm geblieben. Sie hatte ihn gepflegt. Sie liebte ihn. Er hatte sie unter dem Macho-Vorwand, sie beschützen zu wollen, von sich gestoßen. Doch sie war nicht gegangen. Jedenfalls nicht gleich.
    Esperanza kam ohne anzuklopfen ins Zimmer. Sie sah ihn an und fauchte: »Hör auf damit.«
    »Womit?«
    »Du machst wieder so ein Gesicht.«
    »Was für ein Gesicht?«
    Sie ahmte es nach: »Dieses widerliche liebeskranke Welpengesicht. «
    »Ich mach überhaupt kein Gesicht.«
    »Okay. Du kotzt mich an, Myron.«
    »Vielen Dank.«
    »Weißt du, was ich glaube? Ich glaube du bist mehr darauf aus, Jessica wieder an die Wäsche zu gehen, als ihre Schwester zu finden.«
    » Herrgott, was zum Teufel ist mit dir los?«
    »Ich war dabei, weißt du noch? Als sie dich verlassen hat.«
    »Hey, ich bin schon groß. Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    Esperanza sch üttelte den Kopf. »Schon wieder ein Dèjà-vu.«
    »Was?«
    »Du und auf dich selbst aufpassen. So'n Blödsinn. Du benimmst dich wie Chaz Landreaux. Ihr habt sie doch beide nicht mehr alle.«
    Esperanzas finsteres Gesicht erinnerte ihn an lange N ächte mit lateinamerikanischen Rhythmen, goldgelbe Sandstrände, den Vollmond vor dem Sternenlosen Himmel. Es hatte den einen oder anderen Moment der Versuchung gegeben, doch dann war mindestens einem von ihnen doch immer bewusst geworden, was das bedeutet hätte, und es war nichts weiter passiert. Inzwischen gerieten sie nicht mehr in Versuchung. Neben Win war Esperanza Myrons engste Vertraute. Ihm war klar, dass sie sich wirklich Sorgen machte.
    Er wechselte das Thema. »Gibt es einen Grund dafür, dass du hier reinplatzt, ohne zu klopfen?«
    »Ich hab was entdeckt.«
    »Was?«
    Sie las es von ihrem Stenoblock ab. Er wusste nicht, was sie mit dem Stenoblock wollte. Sie konnte weder ein Diktat aufnehmen noch Schreibmaschine schreiben. »Ich hab endlich

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