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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Viv hatten nicht mal zehn Sekunden Vorsprung. Auf einer zweispurigen Straße war das gar nichts. Doch als er in seinen Explorer steigen wollte, hätte er sich beinahe den Kopf an der Dachkante gestoßen. Irgendwas stimmte nicht. Er trat zurück und betrachtete den Wagen. Dann fiel sein Blick auf die Reifen. Sie waren platt. Alle.
    »Mist!« schrie Janos, und schlug gegen den Seitenspiegel. Er zerbarst unter seiner Faust.
    Hinter ihm hörte er ein Knirschen im Kies.
    »Das ist der Kerl!« sagte jemand.
    Janos drehte sich herum, und sah vier gereizte Bergarbeiter, die ihn zwischen zwei Autos eingekesselt hatten. Bei ihnen war auch der Mann in dem Spring Break '94- T-Shirt. Er rang immer noch nach Luft.
    Die vier Männer marschierten drohend auf Janos zu und grinsten finster.
    Aber längst nicht so finster wie Janos selbst.

56. KAPITEL
    Mein Blick klebt am Rückspiegel, während ich vom Highway abbiege und dem Wegweiser zum Flughafen Rapid City folge. Vor uns schleicht ein rotbrauner Toyota ungewöhnlich langsam daher, aber ich lasse trotzdem den Spiegel nicht aus den Augen. Wir sind vor knapp zwei Stunden von der Mine geflüchtet, und bis wir in der Luft sind, kann Janos uns noch erwischen. Wenn es nach ihm ginge, würde er uns wohl am liebsten zwischen die Augen treffen. Ich hämmere auf das Steuerrad und hupe den Toyota an. »Nun fahr doch endlich!«
    Als er nicht reagiert, überhole ich ihn rechts auf der Standspur. Viv sieht nicht einmal hoch. Seitdem wir fahren, hat sie nicht einmal von dem Buch Midas-Projekt hochgeschaut.
    »Und ... ?«
    »Nichts.« Sie klappt das Ringbuch zu und wirft jetzt einen Blick in den Rückspiegel auf ihrer Seite. »Zweihundert Seiten Daten und zehnstellige Zahlen. Ab und zu hat jemand seine Initialen eingetragen, JM und VS und manchmal auch ein SC. Ansonsten sieht es aus wie ein Lieferplan.«
    Viv hält mir das Buch hin. Ich werfe einen kurzen Blick hinein.
    »Wie lautet das früheste Datum?« frage ich.
    Viv legt das Buch wieder auf ihren Schoß und blättert vor. »Vierter April, sieben Uhr sechsunddreißig. Fast sechs Monate. Artikelnummer 1015321410. Du hattest recht, sie arbeiten schon sehr lange daran. Vermutlich dachten sie, die Aufnahme in den Haushaltsplan wäre eine reine Formalität.«
    »Dank meiner und Matthews Hilfe war es ja auch so.«
    »Harris ...«
    Ich bin nicht in Stimmung für eine Diskussion. Ich deute auf das Ringbuch. »Gibt es keine Vergleichsliste, mit der man die Codes entschlüsseln könnte?«
    »Deshalb nennt man das ja Code. Nur Zahlen. 1015321410 ... 1116225727 ... 1525161210 ...«
    »Die Fotozellen!« unterbreche ich sie.
    »Was?« Sie sieht mich an.
    »Diese Strichcodes im Labor. Der letzte Code stand auf allen Kartons mit diesen Zellen.«
    »Daran kannst du dich erinnern?«
    Ich ziehe einen Aufkleber aus der Tasche, den ich von einem der Kartons abgerissen habe, und drücke ihn gegen das Armaturenbrett. Er bleibt kleben. »Habe ich recht?«
    Viv überprüft die Zahlen und nickt. Dann blickt sie schweigend in das Buch. Ihre Hand gleitet in ihre Hosentasche. Als Viv sie herauszieht, erkenne ich den rechteckigen Kongreßausweis. Sie wirft einen Blick auf ihre Mom. Ich tue, als würde ich es nicht bemerken.
    Den Haupteingang des Flughafens lasse ich links liegen, fahre direkt zu dem Privatflughafen und biege auf den Parkplatz vor dem gewaltigen blauen Hangar ein. Wir sind das einzige Fahrzeug dort. Ein gutes Omen.
    »Und wofür dienen deiner Meinung nach die Röhren, das Quecksilber und dieser sterile Geruch?« erkundigt sich Viv, als wir aussteigen.
    Ich schweige, während wir unter die hellrote Überdachung treten und dem Schild Lobby folgen. Dort wartet die Vorstandslounge mit den Eichenmöbeln, einem großen Flachbildfernsehgerät und einem Indianerteppich. Einen ähnlichen hatte Matthew auch in seinem Büro.
    »Sie gehören zu Senator Stevens?« fragt die kurzhaarige Blondine hinter dem Empfangstresen.
    »Richtig.« Ich deute über die Schulter. »Und der Wagen ... ?«
    »Keine Umstände. Den lassen wir abholen, Sir.«
    Eine Sorge weniger, trotzdem bessert sich meine Laune nicht besonders. »Ist das Flugzeug startbereit?«
    »Ich benachrichtige den Piloten.« Sie nimmt den Hörer ab. »Es dauert nur ein paar Minuten.«
    Mein Blick gleitet zu Viv und dem Ringbuch. Wir müssen herausfinden, was hier vorgeht. Nach meiner überstürzten Abfahrt aus Washington bleibt uns nur ein Weg. »Kann ich von hier aus telefonieren?« frage ich die Frau. »Am liebsten

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