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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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die Bonbons finanziert wurden, die darin versteckt waren.
    »Wir haben ein Dutzend Mitgliederanträge, aber alles andere ist so gelaufen wie immer«, erklärte Dinah.
    »Alle unsere Ersuchen sind drin?« erkundigte sich Cordeil.
    Dinah nickte. Natürlich wollte er seine Projekte vordringlichst bedacht haben.
    »Haben wir auch die Ersuchen von Watkins und Lorenson durchgekriegt?«
    Wieder nickte Dinah. Watkins und Lorenson waren Kongreßmitglieder und bekamen brandneue Besucherzentren für ihre Wahlbezirke. Außerdem waren sie die Vorsitzenden der Unterausschüsse für Transport beziehungsweise Energie und Wasser. Wenn Cordeil ihre Ersuchen in die Haushaltsvorlage brachte, garantierten sie ihm acht Millionen Dollar für eine Umgehungsstraße sowie zwei Millionen Dollar für eine Äthanol-Forschung an der Arizona State University. Zufälligerweise lag die in seinem Wahlbezirk.
    »Der einzige Stolperstein sind die baulichen Verbesserungen im Weißen Haus«, erklärte Dinah. »Apelbaum hat sie gestrichen, was eigentlich keine große Rolle spielt. Es sei denn, das Weiße Haus ist genervt...«
    »... dann nehmen sie unsere Projekte ebenfalls unter die Lupe. Ich regle das.« Cordell schaute auf die Notizen. »Wieviel haben Sie ihm angeboten?«
    »Dreieinhalb Millionen. Apelbaums Leute meinten, er würde sich darauf einlassen. Er wollte nur Wirbel machen, damit sein Name in die USA Today kommt.«
    »Noch etwas?«
    »Nichts Großes. Sie sollten wohl bei O'Donnells Oklahoma-Ersuchen einlenken. Seine anderen Nachfragen haben wir fast alle abgeschmettert. Dann hat er das Gefühl, er bekommt wenigstens etwas. Außerdem haben wir auch diese Landvergabe in South Dakota drin. Eine alte Goldmine. Das hat Matthew als letztes aus der Zuk-kerdose stibitzt.«
    Cordell nickte. Dinah wußte, daß er keine Ahnung hatte, worum es bei dem Projekt ging, aber da sie es im Zusammenhang mit Matthews Namen erwähnt hatte, würde Cordeil bei der Konferenz in dem Punkt niemals nachgeben.
    »Übrigens, was Matthew angeht...« Cordeil räusperte sich.
    »Ja?«
    »Seine Eltern haben mich gebeten, bei seiner Beerdigung zu sprechen.«
    Dinah wartete, doch es kam nicht mehr. Natürlich wußte sie, worauf er hinauswollte. Sie war ein kluges Mädchen.
    »Ich schreibe einen Entwurf für den Nachruf, Sir.«
    »Großartig. Das wäre großartig. Ich dachte mir schon, daß Sie als seine Kollegin sicher den ersten Entwurf verfassen wollten.« Er blickte wieder in das Memo. »Und jetzt zu diesem Punkt, den Kutz für den Iditarod Trail will...«
    »Ich habe alles so markiert, wie Sie es wollten«, erklärte Dinah, zupfte an ihrem Känguruhbeutel und ging zur Tür. »Ein K bedeutet, wir sollten es halten, ein G heißt, wir können darauf verzichten. Ehrlich gesagt, war es ein sehr einfaches Jahr.«
    »Wir haben also alles, was wir wollen?«
    Dinah stand in der Tür und drehte sich herum. Sie lächelte, und ihre Zähne blitzten. »Wir haben alles und noch mehr, Sir.«
    Sie ging hinaus, warf dem jungen Mann in dem Jeanshemd und der Fliege am Empfangstresen ein Lächeln zu und fischte sich den letzten Kirschriegel aus der Schale auf dem Tisch.
    »Diese gierigen Achtkläßler haben mich regelrecht ausgenommen«, erklärte er.
    Dinah marschierte durch den Empfangsbereich in den Flur. Sie sah sich um, konnte jedoch die Person, nach der sie suchte, nicht finden. Bis sie hinter der großen Arizona-Flagge vor Cordells Büro hervortrat.
    »Dinah?« Barry legte ihr die Hand auf die Schulter.
    »Was ...?« Sie wirbelte herum. »Erschreck mich nicht so!«
    »Entschuldige.« Er nahm ihren Ellbogen und ging neben ihr durch den Flur. »Alles erledigt?«
    »Alles erledigt.«
    »Wirklich erledigt?«
    »Vertrau mir. Wir haben das Rätsel soeben gelöst, ohne auch nur einen einzigen Vokal zu kaufen.«
    Sie schwiegen, bis sie um eine Ecke bogen und in einen leeren Aufzug traten.
    »Noch mal danke, daß du mir geholfen hast«, sagte Barry.
    »Wenn es wichtig für dich ist...«
    »Es war wichtig für Matthew. Nur deshalb engagiere ich mich so in der Sache.«
    »Wenn es für dich wichtig ist, ist es auch für mich wichtig«, wiederholte Dinah, als die Aufzugtüren zuglitten.
    Barry schwang seinen Blindenstock und neigte lauschend den Kopf. »Wir sind doch allein, habe ich recht?«
    »Allerdings.« Sie trat dichter an ihn heran.
    Barry griff erneut nach ihrer Schulter und strich leicht mit den Fingern über die Träger ihres Büstenhalters. »Dann möchte ich mich ordentlich bei dir

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