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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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da.«
    »Vielleicht hat jemand vergessen, sie einzutragen.«
    »Sie waren längst eingetragen. Ich habe es selbst kontrolliert, als ich die Lobbyistenformulare ausgefüllt habe.«
    »Wenn sie jetzt nicht mehr da sind ...«
    »Hat jemand sie herausgenommen oder die Datei gelöscht«, sagt Barry. »Ich habe jede mögliche Schreibweise von Wendell kontrolliert. Ich habe das ganze System überprüft. Es ist, als wären sie nie unsere Klienten gewesen.«
    »Guten Morgen.« Ein kleiner Mann in einem teuren Nadelstreifenanzug nickt Viv zu, als er an der Tür vorbeigeht.
    Sie schaut mich an. Allmählich trudeln die ersten Leute ein. »Harris, je länger wir hier sind ...«
    »Schon klar.« Ich lasse Barry nicht aus den Augen. »Was ist mit Sicherungskopien? Gibt es irgendwas, was beweisen könnte, daß Pasternak mit Wendell zusammengearbeitet hat?«
    Barry ist seit seiner Geburt blind. Er kann Panik riechen. »Ich nehme an, es gibt noch Pasternaks Klientendateien ...«
    Wir zucken zusammen, als ein lautes Piepen ertönt.
    »Was ist...?«
    »Feueralarm!« ruft Viv.
    Wir warten ein paar Sekunden, ob es sich als Fehlalarm entpuppt und aufhört. Soviel Glück haben wir nicht.
    Viv und ich sehen uns an. Der Alarm heult weiter. Falls Janos hier ist, wäre das die perfekte Methode, das Gebäude zu leeren.
    »Harris,bitte ...«
    Ich schüttle den Kopf. Noch nicht.
    »Verwahrt Pasternak seine Dateien noch in seinem Büro auf?« rufe ich Barry über dem Lärm zu.
    »Ja, warum?«
    Mehr wollte ich nicht wissen. »Los!« Ich winke Viv in den Flur.
    »Warte ...!« Barry springt auf und folgt uns.
    »Lauf weiter!« befehle ich Viv, die ein paar Schritte vor mir ist. Falls Barry nichts damit zu tun hat, will ich ihn auf keinen Fall mit in die Sache hineinziehen.
    Als er in den Flur hinaustritt, sehe ich mich nach ihm um und überzeuge mich, daß er klarkommt. Der kleine Mann in dem Nadelstreifenanzug will ihm nach draußen helfen. Barry schüttelt ihn ab und stürmt hinter uns her. »Harris, warte!«
    Er ist schneller, als ich dachte.
    »Mist!« ruft Viv, während wir um die Ecke biegen. Als wir zu den Aufzügen kommen, sehen wir, daß dies keine Übung ist.
    Alle drei Aufzugtüren sind geschlossen, und der Aufzugalarm piept mit dem Feueralarm um die Wette. Ein Angestellter schiebt die eiserne Notausgangtür ins Treppenhaus auf, worauf eine Wolke grauen Rauchs in den Raum dringt. Der Geruch läßt keinen Zweifel offen. Da brennt etwas.
    Viv schaut sich nach mir um. »Glaubst du, daß Janos ...?«
    »Weiter.« Ich laufe an ihr vorbei.
    Ich renne ins Treppenhaus, doch statt nach unten laufe ich nach oben, zur Quelle des Rauchs.
    »Was hast du vor?« ruft Viv, obwohl sie die Antwort kennt.
    Ohne Pasternaks Aufzeichnungen gehe ich hier nicht raus.
    »Harris, da mach ich nicht mehr mit...«
    Eine ältere Frau mit gefärbten schwarzen Haaren und einer Lesebrille um den Hals kommt langsam die Treppe herunter.
    Jemand zupft an meinem Hemd.
    »Woher weißt du, daß das keine Falle ist?« erkundigt sich Viv.
    Ich antworte nicht, reiße mich los und laufe die Treppe hinauf. Der Gedanke, daß Pasternak gegen uns arbeitet ... Haben sie ihn deshalb umgebracht? Weil er mit dringesteckt hat? Ganz gleich, wie die Antwort ausfällt, ich muß sie erfahren.
    Ich nehme zwei Stufen auf einmal und erreiche das Obergeschoß. Dort zwänge ich mich zwischen zwei Lobbyisten hindurch, als sie ins Treppenhaus treten.
    »Harris!« Der eine lacht freundlich. »Wie wär's mit Frühstück?«
    Es ist absurd. Selbst bei einem Feuer denkt ein Lobbyist an nichts anderes als an Politik.
    Ich stürme zu Pasternaks Büro und folge dem Rauch, der nun den schmalen Korridor ganz ausfüllt. Er brennt mir in den Augen. Zum Glück bin ich diesen Weg jahrelang gelaufen und würde selbst in pechschwarzer Nacht hierher finden.
    Als ich um die letzte Ecke biege, knistert es. Die Hitze trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht, aber die Hand, die meinen Arm festhält, erschreckt mich mehr. In dem Rauch kann ich den Mann erkennen.
    »Falsche Richtung«, erklärt eine tiefe Stimme.
    Ich reiße mich los und balle die Faust, bereit, zuzuschlagen.
    »Sir, dieser Bereich ist geschlossen. Sie müssen zur Treppe zurückgehen.« Seine Stimme übertönt den kreischenden Alarm. An seiner Brust schimmert das goldblaue Abzeichen des Sicherheitsdienstes. Der Mann ist nur ein Wächter.
    »Sir, haben Sie mich verstanden?«
    Ich nicke, ohne auf ihn zu achten. Mein Blick ist über seine Schulter auf die Quelle

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