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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Autobombe getötet, was ihn wohl motiviert hat. In ihm hatten sie einen wirklich strammen Rekruten.«
    »Er hat keinen militärischen Hintergrund?«
    »Davon steht jedenfalls nichts in den Akten.«
    »Er kann nicht allzu hoch in der Hierarchie gewesen sein.«
    »Er war nur ein Analyst in der Planungsabteilung.
    Vermutlich hat er auf einen Computerbildschirm gestarrt und tonnenweise Papier gestapelt. Auf jeden Fall dauerte sein Gastspiel nur zwei Jahre. Dann haben sie ihn gefeuert.«
    »Gibt es einen Grund?«
    »Ungehorsam. Sie haben ihm einen Job gegeben, und er wollte ihn nicht. Als ihm einer seiner Vorgesetzten deswegen die Hölle heiß gemacht hat, wurde die Auseinandersetzung ein wenig heftiger. Unser junger Janos hat sich einen Hefter geschnappt und seinen Boß damit windelweich geprügelt.«
    »Er scheint wohl ein bißchen jähzornig zu sein.«
    »Das sind die Klügsten immer«, erwiderte Williams. »Ich halte ihn allerdings eher für ein Pulverfaß. Nachdem er ausgeschieden ist, hat er sich selbständig gemacht und für den Meistbietenden gearbeitet...«
    »Und jetzt ist er wieder im Geschäft.« Lowell nickte.
    »Diese Möglichkeit besteht«, räumte Williams ein und verstummte.
    »Was weiter?« fragte Lowell nach.
    »Nichts. Nach seiner Zeit im Geheimdienst Ihrer Majestät war Janos fünf Jahre lang von der Bildfläche verschwunden. Dann ist er eines Tages hier aufgetaucht, hat sich unter einer neuen Identität beim FBI beworben, wurde abgewiesen, weil er angeblich infiltrieren wollte, und ist wieder in der Versenkung verschwunden. Niemand hat jemals etwas von ihm gehört, das heißt, bis vor ein paar Tagen, als er seine ganze kostspielige Ausbildung benutzt hat, Ihr Seitenfenster einzuschlagen.«
    Williams ließ das Schweigen wirken und musterte seinen Boß scharf. Lowell erwiderte den Blick. Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. Lowell hob nicht ab. Je länger er seinen Assistenten ansah, desto klarer wurde ihm, daß das keine Kriegserklärung war, sondern ein Angebot.
    »Sir, wenn ich etwas für Sie tun soll...«
    »Das weiß ich zu schätzen, Williams. Doch bevor ich Sie bis zum Hals in diese Sache hineinziehe, wollen wir erst mal sehen, was wir noch finden können.«
    »Ichkönnte ...«
    »Glauben Sie mir, Sie sind für mich unersetzlich, Williams. Ich vergesse das nicht, aber jetzt fischen wir noch ein wenig.«
    »Unbedingt, Sir.« Williams lächelte. »Genau daran arbeite ich.«
    »Irgendwelche erwähnenswerten Spuren?«
    »Nur eine«, erwiderte Williams und deutete auf den Ordner. Ein Fax vom Financial Crimes Enforcement Network lag zuoberst. »Ich habe Janos' diverse Identitäten durch die Jungs vom FinCEN checken lassen. Sie haben ein ausländisches Konto gefunden, das bis nach Antigua führt.«
    »Ich dachte, an die kämen wir nicht heran ...«
    »Na ja, nach dem elften September sind einige Länder etwas kooperativer geworden. Vor allem, wenn man aus dem Büro des Generalstaatsanwaltes anruft.«
    Lowell grinste.
    »Angeblich befinden sich auf diesem Konto vier Millionen Dollar. Überweisungen einer sogenannten Wendell-Gruppe. Bis jetzt wissen wir nur, daß es eine Strohfirma mit einem vorgetäuschten Verwaltungsrat ist.«
    »Können sie die echten Besitzer aufspüren?«
    »Das haben sie vor«, erwiderte Williams. »Sie müssen ein bißchen unter die richtigen Spitzendeckchen schielen, aber ich habe die Jungs schon arbeiten sehen. Wenn ich die mit Ihrem Nachnamen füttere, finden sie das Sparbuch mit den zwölf Dollar, das Ihre Mutter für Sie eröffnet hat, als Sie sechs waren.«
    »Also sind wir in guten Händen?«
    »Ich will es so ausdrücken, Sir: Sie können sich ruhig einen Kaffee und ein paar Kekse holen. Bei Ihrer Rückkehr kann ich Ihnen Wendell, wer das auch sein mag, in den Schoß legen.«
    »Ich schätze Ihr Engagement sehr.« Lowell sah seinen Assistenten offen an. »Dafür stehe ich in Ihrer Schuld.«
    »Sie schulden mir gar nichts, Sir, nicht mal einen kanadischen Penny«, erwiderte Williams. »Sie haben es einmal selbst gesagt: Man legt sich nicht ungestraft mit dem Justizministerium an.«

64. KAPITEL
    »Das ist es?« Viv steigt aus dem Taxi und schaut nach oben. Wir sind in Downtown Arlington, Virginia. »Ich habe eigentlich einen riesigen Wissenschaftskomplex erwartet.«
    Vor uns erhebt sich ein modernes, zwölfstöckiges Bürogebäude. Hunderte von Pendlern strömen aus der nahe gelegenen Station und hasten an den Coffee Bars vorbei. Sie passen sich der Nervosität

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