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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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habe Matthew überredet, mit seinen Flügeln zu schlagen, und jetzt taumeln Viv und ich in einem Hurrikan umher.
    »Die Welt da draußen ist sehr groß«, fährt Minsky fort. Er redet weiter zu Viv. »Ich kann unmöglich für jeden in meinem Forschungsbereich sprechen. Verstehen Sie das, Miß ... Wie war noch mal Ihr Name?«
    »Wir müssen gehen.« Ich springe auf.
    »Ich dachte, der Kongreßabgeordnete wäre unterwegs«, sagt Minsky, während wir schon zur Tür unterwegs sind.
    »Wir haben bereits, was wir brauchen.«
    »Aber die Konferenz ...«
    Es ist wirklich erstaunlich. Da haben wir einige vorsichtige Hinweise über ein Regierungsprojekt fallenlassen, bei dem möglicherweise Plutonium produziert werden könnte, und er denkt nur an seinen Einfluß. Meine Güte, was ist mit dieser Stadt bloß los? »Ich werde ihm ausrichten, wie hilfsbereit Sie waren«, versichere ich ihm, reiße die Tür auf und schiebe Viv hinaus.
    »Bestellen Sie ihm bitte meine besten Grüße!« ruft Minsky uns nach.
    Er sagt noch etwas, aber wir sind bereits im Eilschritt zu den Aufzügen unterwegs.
    »Wohin gehen wir jetzt?« erkundigt sich Viv.
    Zu dem einzigen Ort, an den wir uns nach Janos' Meinung niemals wagen würden. »Zum Capitol.«

69. KAPITEL
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Williams, während er die Wendeltreppe hinunterhastete. »Wohin gehen wir?«
    »Wohin wohl?« Lowell eilte an dem Schild für das Erdgeschoß vorbei zur Tiefgarage.
    »Nein, ich meine, danach. Wohin gehen wir danach? Sollten wir nicht jemanden benachrichtigen?«
    »Und was sollen wir sagen? Daß wir wissen, wem Wendell wirklich gehört? Daß sie nicht die sind, die sie vorgeben zu sein? Sie sind zwar mit Janos verbunden, aber solange wir nicht alles wissen, nützt es uns nichts. Wir haben nichts zu sagen.«
    »Was sollen wir dann tun?«
    »Nicht wir«, korrigierte Lowell ihn. »Ich.« Er sprang die letzten drei Stufen hinunter, stieß die Tür auf und stürmte in die Tiefgarage. Er mußte nicht weit laufen. Der Stellvertretende Generalstaatsanwalt hatte einen Parkplatz ganz vorn. Er hätte in wenigen Sekunden in seinem Wagen sitzen können, aber er hielt inne und überzeugte sich, daß Janos nicht auf ihn wartete.
    Der silberfarbene Audi war leer.
    Lowell entriegelte mit der Fernbedienung die Türen und stieg ein.
    »Was haben Sie vor?« fragte Williams, als Lowell die Tür zuziehen wollte.
    »Ich suche einen Freund auf«, erwiderte Lowell und startete den Motor.
    Es war keine Lüge. Er kannte Harris seit über zehn Jahren, seit sie beide in Senator Stevens' Büro gearbeitet hatten. Deshalb war Janos ja überhaupt zu ihm gekommen.
    Er hatte bereits versucht, Harris bei der Arbeit, zu Hause und auf seinen beiden Handys zu erreichen. Falls Harris sich versteckte, gab es nur einen Ort, an dem er sein konnte. Den Ort, den er am besten kannte. Wenn Lowell den Rest der Geschichte hören wollte, mußte er Harris finden.
    »Warum nehmen Sie nicht wenigstens Verstärkung mit?« fragte Williams.
    »Warum? Damit sie meinen Freund in die Mangel nehmen? Vertrauen Sie mir, ich weiß, wie Harris denkt. Wir wollen ihn zum Reden bringen, nicht ihn in Panik versetzen.«
    »Aber, Sir ...«
    »Auf Wiedersehen, William.« Lowell schlug die Tür zu und gab Gas. Der Wagen schoß mit einem Satz aus der Parklücke. Lowell dachte gar nicht daran, seine Meinung zu ändern. Er wußte genau, mit wem er es zu tun hatte. Wenn er mit einer bewaffneten Eskorte im Capitol auftauchte, würde Harris niemals mitmachen. Von dem allgemeinen Aufsehen einmal ganz abgesehen.
    Lowell schaltete das Radio ein und versuchte, zur Ruhe zu kommen. Als aus dem Lautsprecher die neuesten Nachrichten des Tages drangen, atmete er tief durch. Eine Minute lang vergaß er Harris, Wendell und den Rest des Chaos, das durch seinen Kopf wirbelte. Deshalb übersah er auch die schwarze Limousine, die sich in etwa dreißig Meter Abstand auf seine Fährte setzte, als er aus der Tiefgarage hinausfuhr.

70. KAPITEL
    »Vertrauen Sie mir! Ich weiß, wie Harris denkt. Wir wollen ihn zum Reden bringen, nicht ihn in Panik versetzen.«
    »Aber, Sir...«
    »Auf Wiedersehen, William ...«
    Janos verfolgte den Wortwechsel vom Vordersitz seiner schwarzen Limousine aus. Er stand nur einen Parkplatz von Lowell entfernt zwischen zwei anderen Fahrzeugen. Er sah die Falte auf Lowells Stirn, die Verzweiflung auf seinem Gesicht, selbst die hängenden Schultern seines Assistenten. Lowell forderte Williams auf, ruhig zu bleiben, und der

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