Das spirituelle Wunschgewicht
darauf an, dass Sie die beiden Grundfunktionen Ihres Geistes zu Ihren Gunsten einsetzen. Achten Sie darauf, was für Geschichten Sie sich erzählen, wenn Sie an Ihr Gewicht denken.
Ungünstig wäre diese: »Ach, was bin ich für ein armes Würstchen, dass ich so dick bin. Zur Strafe soll ich jetzt mein Essen einschränken. Es ist alles so furchtbar. Ich fühle mich so schlecht. Am besten, ich hole mir erst einmal eine ordentliche Portion Eis aus dem Kühlschrank. Dann sieht die Welt gleich ganz anders aus!«
Weiterhelfen würde Ihnen etwas anderes: »Ich bin zwar dick und war es lange, aber das heißt nicht, dass es immer so bleiben muss. Ich esse jetzt vor allem, um mich zu ernähren, nicht aus Langeweile oder zum Trost. Wenn ich mich schlecht fühle, finde ich einen anderen Weg, meine Laune zu verbessern. Ich bin froh, dass ich mich entschlossen habe, abzunehmen. Endlich ist Schluss mit dem schlechten Gewissen beim Essen und den Problemen mit dem Übergewicht. Ich bin richtig stolz auf mich!«
Was für Geschichten erzählen Sie sich, das Essen und Ihr Gewicht betreffend?
Sind es motivierende oder demotivierende Geschichten? Geschichten vom Gelingen oder Scheitern? Ermutigende oder entmutigende? Vom Können oder Nicht-Können? Von der Freiheit oder Unfreiheit? Von Versuchungen oder vom Standhalten? Geschichten von sich, Geschichten von anderen und von den Umständen? Von Hindernissen oder Hilfen? Von der Vergangenheit, der Gegenwart oder der Zukunft?
Sie sind diesen Erzählungen nicht ausgeliefert, sondern können sie lenken, so wie Sie beim Fernsehen von einem Kanal auf den anderen umschalten können.
Sie ändern Ihr Bewusstsein, indem Sie sich andere Geschichten erzählen.
6. Die Macht der Gefühle
Wenn es ums Körpergewicht geht, ist das Essen das letzte Glied in der Kette. Was, wann und wie viel man isst, hängt vom Denken und Fühlen ab.
Sehr viele Menschen glauben, ihren Gefühlen ausgeliefert zu sein. Speziell Übergewichtige meinen, dem Essen nicht widerstehen zu können, wenn sie der Heißhunger packt. Stimmt das wirklich? Bestimmen die Gefühle, was man tut?
Nehmen wir mal an, zwei sehr Wohlbeleibte stehen vor einem reichhaltigen Büfett mit den leckersten Speisen, die man sich denken kann. Beiden läuft das Wasser im Mund zusammen. Nur wenige Zentimeter trennen Sie von den herrlichsten Genüssen der Welt. Und nun geschieht das Unglaubliche: Während der eine nach Lust und Laune zugreift und einen ordentlichen Berg an Köstlichkeiten auf seinen Teller schaufelt, hält sich der andere merklich zurück. Er nimmt, worauf er Appetit hat, aber nur so viel, dass das Ziel, sein Wunschgewicht, nicht in Gefahr gerät.
Wie ist das möglich? Beide sind ausgesprochene Genießer, verspüren einen wahren Heißhunger auf die angebotenen Gaumenfreuden. Trotzdem verhalten sie sich vollkommen unterschiedlich. Steuern die Gefühle vielleicht doch nicht das Verhalten? Nur was ist es dann?
Erinnern Sie sich bitte an Situationen, in denen Sie gerne Ihren Emotionen nachgegeben hätten, sich am Ende jedoch anders entschieden haben. Bestimmt haben Sie schon darauf verzichtet, jemandem gehörig die Meinung zu sagen, sei es, weil derjenige Ihr Chef war oder ein Fremder mit zahlreichen Tätowierungen im Gesicht und einer Körpersprache, die nichts Gutes ahnen ließ. Mit Sicherheit haben Sie davon abgesehen, sich Dinge zu kaufen, die Ihr Herz höherschlagen ließen. Sie haben tage- oder wochenlang mit sich gerungen. Am Ende haben Sie Nein gesagt, weil Sie sich sonst finanziell ruiniert hätten.
An diesen Beispielen sehen Sie, wie Sie und jeder andere es schaffen kann, sich zu beherrschen. Nicht der Bauch entscheidet, nicht einmal das Herz, sondern der Kopf. Vor jedem Entschluss steht ein Abwägen. Man zieht seinen Arbeitsplatz dem Wutausbruch vor. Die Gesundheit ist einem wichtiger als die erregte Aussprache mit einem gefährlich aussehenden Fremden. Man verzichtet lieber auf den Kauf von teuren Gegenständen als auf seine Kreditwürdigkeit.
Solche Entscheidungen brauchen manchmal lange Zeit und manchmal nur Bruchteile von Sekunden. Sie gehen jeder Handlung voraus. Nicht einmal die heiße Herdplatte bringt einen automatisch dazu, seine Finger zurückzuziehen. Zwar geht der erste Impuls in diese Richtung. Aber aufgrund einer bewussten Entscheidung kann jeder, der Wert darauf legt, sich die Hände verbrennen.
So kann man auch weiteressen, obwohl man eigentlich satt ist, sogar noch, wenn einem bereits schlecht ist.
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