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Das stählerne Geheimnis

Titel: Das stählerne Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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meldete den eben errungenen Erfolg und befreite auch Staatssekretär Harding von seinen Zweifeln und Sorgen.
     
    Eine schwere, staubbedeckte Limousine rollte mit verhaltener Kraft durch das Portal des Trenton-Werkes, fuhr an dem neuen Kanal entlang, an der großen Gießhalle vorbei und hielt vor dem Verwaltungsgebäude. Auf der Freitreppe stand Roger Blake zusammen mit Griffith und Cranford, bereit, den Besuch zu empfangen. Noch einmal schärfte er den beiden Oberingenieuren ihre Instruktionen ein.
    »Sie beantworten nur die technischen Fragen, die Ihren Geschäftsbereich betreffen. Alles andere überlassen Sie mir, ich werde den Herren schon sagen, was sie zu wissen brauchen.«
    Blake eilte die Treppe hinab, um den Präsidenten Price zu begrüßen, der soeben, von Direktor Curtis gefolgt, aus dem Auto stieg.
    »Wie geht’s, Mr. Price? Freue mich aufrichtig, Sie hier zu sehen. Tag, Mr. Curtis! Die Herren haben dreihundert Kilometer hinter sich. Darf ich Sie erst einmal zu einem kleinen Imbiß in unser Kasino bitten?«
    Price nickte.
    »Ist eine gute Idee von Ihnen, Blake. Nach der Fahrt können wir’s vertragen. Man ist doch einigermaßen durchgeschüttelt. Tüchtige Leistung übrigens von meinem Chauffeur. Er hat den Weg in zwei Stunden zurückgelegt, ist auf der Autobahn immer mit mehr als hundertachtzig Kilometer gefahren.« Unter der Führung von Blake erreichten die Herren von der Corporation einen behaglichen Speiseraum, in dem sie es sich bequem machten.
    »Ja, mein lieber Blake«, sagte Price zwischen Suppe und Fisch, »da wären wir ja nun einmal bei Ihnen. Als Gäste natürlich nur, denn von Geschäfts wegen haben wir hier ja nichts zu suchen.«
    »Vorläufig, Mr. Price«, erwiderte Blake lächelnd. »Wer weiß, wie schnell sich das ändern kann? Vielleicht in sechs Wochen, vielleicht in einem Monat schon könnte das Werk Ihnen gehören. Auf unserm wunderlichen Planeten ist alles möglich.«
    Price spitzte die Ohren. »Meinen Sie wirklich, Mr. Blake? Wird es so schnell zur Bildung eines Kuratoriums kommen? Haben Sie neue Nachrichten?«
    »Keine direkten, Mr. Price. Es sind andere Gründe, die mich zu der Annahme veranlassen … Nehmen Sie von diesem Roastbeef, Mr. Price, ich kann es Ihnen mit gutem Gewissen empfehlen. Unser Kasino führt eine ausgezeichnete Küche. Bedienen Sie sich auch, Mr. Curtis. Wir haben nachher einen langen Weg vor. Ich möchte die Gelegenheit benutzen, Ihnen unser ganzes Werk zu zeigen. Sie verstehen ja einiges von Stahlwerken, Mr. Price. Sie werden sicherlich Ihre Freude daran haben.«
    Für die nächsten Minuten war Price vollauf mit dem Essen beschäftigt, erst beim Nachtisch kam das Gespräch wieder in Gang. »Hat das Werk gut zu tun?« fragte der Präsident.
    Blake nickte. »Wir können nicht klagen, Mr. Price. Die meisten Abteilungen sind voll beschäftigt. Einige arbeiten sogar mit doppelter Schicht.
    »Alle Wetter, Blake! Ich wollte, ich könnte das von unsern Werken auch sagen. Wo haben Sie die Aufträge her?«
    »Meistens Ausland, mein lieber Präsident.« Blake rührte nachdenklich in seinem Kaffee, während er langsam weitersprach. »Vieles geht nach Westen über See. Von den Aufträgen aus den Staaten könnten wir nicht satt werden.«
    Curtis, der bisher mit Griffith und Cranfort über technische Dinge geplaudert hatte, mischte sich ins Gespräch.
    »Sie müssen tüchtige Vertreter draußen haben, Blake. Es ist jetzt verdammt schwer, gegen die Konkurrenz Aufträge hereinzubekommen.«
    Blake ließ sich mit der Antwort Zeit, als ob er vorher jedes Wort sorgfältig überlegen müßte.
    »Unser Werk hat draußen eine alte Stammkundschaft, Mr. Curtis, die lieber bei uns als bei anderen kauft.«
    »Aber die Preise, Blake, die Konkurrenzpreise«, rief Price dazwischen, »schließlich bekommt doch immer der Billigste den Auftrag.«
    »Noch nicht immer, Mr. Price«, bog Blake den Einwand ab. »Wir haben draußen einen guten Ruf. In der Güte sind wir der Konkurrenz immer noch ein tüchtiges Stück voraus.«
    Price zuckte die Achseln.
    »Auf wie lange noch, Mr. Blake? Die Japaner spionieren überall herum, machen uns unsere Geheimnisse nach und verdrängen uns schließlich von den Auslandsmärkten. Bei der Höhe der amerikanischen Löhne scheint diese Entwicklung unaufhaltsam zu sein.«
    »Wir denken darüber nicht ganz so wie Sie«, erwiderte Blake vorsichtig. »Es wäre nicht ausgeschlossen, daß das Trenton-Werk in nächster Zeit sogar aus Japan einen größeren

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