Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das stählerne Geheimnis

Titel: Das stählerne Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
haben. So entschloß er sich, die Katze aus dem Sack zu lassen.
    »Ich glaube, Mr. Blake«, eröffnete er die Verhandlung, »daß niemand in den Staaten Ihnen ein günstigeres Angebot für das Trenton-Werk machen kann als die Corporation.«
    Blake schüttelte den Kopf und schwieg.
    »Verstehen Sie mich recht«, fuhr Palmer fort, »ich meine ein anständiges, von Sachverständigen begutachtetes Angebot, das dem vollen Wert des Werkes entspricht, so daß Sie vor allen Regreßansprüchen sicher sind. Welchen Preis würden Sie selber für angemessen halten?«
    Blake bewegte die Hand, als ob er etwas vom Tisch schieben wollte.
    »Geben Sie sich keine Mühe, mein lieber Palmer, ich beabsichtige nicht zu verkaufen. Die Gründe dafür habe ich Ihnen schon auseinandergesetzt.«
    »Schade drum!« platzte Palmer heraus. Er hätte die beiden Worte am liebsten gleich wieder verschluckt, denn er fühlte, daß er sich damit eine Blöße gegeben hatte. Blake sah ihn an und lachte.
    »Daß Mr. Price Sie hierhergeschickt hat, werden Sie mir nicht abstreiten wollen. Lassen Sie es!« schnitt er eine Entgegnung Palmers ab. »Es hat wirklich keinen Zweck. Wir wollen mit offenen Karten spielen. Ich befinde mich augenblicklieh in einer etwas heiklen Lage, mein lieber Palmer. Ich möchte Mr. Price nach Möglichkeit gefällig sein, um so mehr, als ich die Corporation für die einzige wirklich in Betracht kommende Käuferin des Trenton-Werkes halte. Aber ich darf andererseits nichts tun, aus dem mir die Erben Roddingtons etwa später irgendwie einen Strick drehen könnten. Sie kennen die Absichten von Mr. Price sicherlich besser als ich. Vielleicht können Sie mir einen Rat geben?«
    Palmer druckste eine Weile, bevor er mit seinem Vorschlag herausrückte. »Vielleicht könnte das Trenton-Werk im Augenblick Geld brauchen …«
    »Geld kann man immer brauchen, mein lieber Palmer«, lachte Blake gutmütig. »Sie meinen wohl, das Werk könnte in irgendeiner Form eine Anleihe aufnehmen und sich dabei der Hilfe der Corporation bedienen. Ich glaube, das würde ich vor den Erben verantworten können, wenn – die Bedingungen dafür müßten allerdings wesentlich günstiger als die zur Zeit am offenen Geldmarkt üblichen sein. Sprechen Sie doch darüber mit Mr. Price. Ich könnte die Aufnahme einer solchen Anleihe mit der Notwendigkeit begründen, das Betriebskapital zu vergrößern. Die Corporation würde sich dadurch eine Art von Erstkaufrecht auf das Werk sichern. Vergessen Sie bitte auch nicht, bei dieser Gelegenheit Mr. Price meine besten Empfehlungen auszurichten.«
    Eigentlich hätte Palmer jetzt gehen müssen, um der Anregung Blakes entsprechend Anweisungen von Price zu holen. Daß er es nicht tat, war wieder ein Fehler. Nicht ohne Grund schloß Blake daraus, daß er diese Anweisungen bereits hatte und darauf brannte, die Verhandlungen sofort weiterzuführen.
    Hoffentlich kommt man in Washington nicht auf die törichte Idee, die Todesnachrichten zu widerrufen, bevor wir abgeschlossen haben ging es ihm durch den Kopf, während er äußerlich vollständig ruhig abwartete, was Mr. Palmer weiter vorbringen würde. Er brauchte nicht lange zu warten.
    »Wie hoch denken Sie sich die Anleihe etwa?« fragte der Agent.
    »Im Interesse der Corporation würde es liegen, sie so hoch wie möglich zu nehmen, mein lieber Palmer. Das Trenton-Werk steht mit zwanzig Millionen zu Buch. Eine Anleihe bis zu fünfzig Prozent des Buchwertes würde ich meinen Vollmachtgebern gegenüber vertreten können.«
    »Das wären zehn Millionen.«
    »Richtig gerechnet, Sir! Sagen wir also, die Corporation verschafft dem Trenton-Werk durch ihre Bankverbindungen eine Anleihe von zehn Millionen Dollar. Ob sie die Obligationen nachher unter das Publikum bringt oder in ihren Tresor legt, braucht mich nicht zu kümmern.«
    Palmer griff nach seinem Notizbuch und schrieb sich Zahlen auf.
    »Zehn Millionen, Mr. Blake, zu – sagen wir zu vier Prozent …«
    Blake schüttelte den Kopf. »Nein, mein Lieber! Sagen wir zu dreieinhalb Prozent, sonst kann ich das Geschäft nicht auf meine Kappe nehmen.«
    Vergeblich bemühte sich Palmer, um den Prozentsatz zu handeln.
    »Zu vier Prozent würde man mir das Geld in Wallstreet nachwerfen«, schnitt Blake seine Einwände kurzerhand ab, »wenn ich mich dort um eine Anleihe bemühen wollte. Vergessen Sie nicht, Palmer, daß ich es überhaupt nur tue, um Mr. Price und der Corporation gefällig zu sein. Entweder zu dreieinhalb Prozent oder

Weitere Kostenlose Bücher