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Das Sterben in Wychwood

Das Sterben in Wychwood

Titel: Das Sterben in Wychwood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Pläne zu schmieden! Ich möchte sagen, ein bis zwei Tage sind wir noch sicher. Superintendent Battle kommt heute von London; von da an wird Whitfield unter Beobachtung stehen.»
    «Also ist tatsächlich alles in Ordnung, und wir können das Melodrama beenden.»
    Luke legte ihr die Hand auf die Schulter.
    «Bridget, bitte, bitte, tu nichts Unbesonnenes!»
    «Dasselbe gilt dir, Luke, Liebster!»
    Er drückte ihre Schulter fest, sprang in den Wagen und fuhr davon.
    Bridget kehrte ins Wohnzimmer zurück. Miss Waynflete schusselte ein wenig in ihrer sanften, altjüngferlichen Art herum.
    «Meine Liebe, Ihr Zimmer ist noch nicht ganz fertig; Emily ist schon dabei. Wissen Sie, was ich jetzt tun werde? Ich werde Ihnen eine gute Tasse Tee machen! Nach all diesen Aufregungen wird Ihnen das guttun.»
    «Das ist furchtbar lieb von Ihnen, Miss Waynflete, aber ich brauche wirklich keinen.»
    Was Bridget gern gehabt hätte, war ein starker Drink, aber sie ahnte ganz richtig, dass diese Erfrischung hier nicht zu haben sein würde. Sie mochte Tee überhaupt nicht, sie fand, er störe ihre Verdauung. Miss Waynflete jedoch hatte entschieden, dass Tee das war, was ihr junger Gast brauchte. Sie eilte geschäftig aus dem Zimmer und erschien strahlend nach ungefähr fünf Minuten wieder, ein Tablett in den Händen, auf dem zwei Meißner Tassen voll dampfenden Getränkes standen.
    «Echter China-Tee», sagte Miss Waynflete stolz.
    Bridget, die chinesischen Tee noch weniger ausstehen konnte als indischen, lächelte schwach.
    In dem Augenblick erschien Emily, ein kleines, plumpes Mädchen, und sagte:
    «Bitte, Miss, haben Sie die Kissenbezüge mit den Volants gemeint?»
    Miss Waynflete verließ eilig das Zimmer, und Bridget nahm die Gelegenheit wahr, um ihren Tee aus dem Fenster zu schütten, wobei sie fast Wonky Pooh, der auf dem Blumenbeet darunter saß, verbrüht hätte.
    Wonky Pooh nahm ihre Entschuldigung gnädig entgegen, sprang aufs Fensterbrett und von da auf Bridgets Schulter, wo er sich schmeichelnd und schnurrend an ihr rieb.
    «Na, mein Schöner!» sagte Bridget und strich ihm mit der Hand über den Rücken.
    Wonky Pooh krümmte seinen Schweif und schnurrte immer lauter.
    «Liebes Tier», sagte Bridget und kraulte ihm die Ohren. In dem Augenblick kehrte Miss Waynflete zurück.
    «Ach nein», rief sie aus, «wie Wonky Pooh auf Sie anspricht! Sonst ist er ziemlich unzugänglich! Aber achten Sie auf sein Ohr, meine Liebe, es war kürzlich entzündet und ist noch sehr empfindlich.»
    Die Warnung kam zu spät, Bridgets Hand hatte ihm schon weh getan; er fauchte sie an und zog sich beleidigt zurück.
    «O weh, hat er Sie gekratzt?» fragte Miss Waynflete.
    «Nicht der Rede wert», antwortete Bridget und sog an einem Kratzer, der quer über den Handrücken lief.
    «Soll ich etwas Jod draufgeben?»
    «Ach nein, es ist schon gut. Machen wir doch keine Geschichten.»
    Miss Waynflete schien ein wenig enttäuscht. Bridget fürchtete, unfreundlich gewesen zu sein, und sagte schnell. «Wie lange wird Luke wohl brauchen?»
    «Machen Sie sich keine Sorgen, meine Liebe. Ich bin sicher, Mr Fitzwilliam kann gut auf sich achtgeben.»
    «Oh, ich habe Angst!»
    In diesem Augenblick läutete das Telefon; Bridget eilte hin. Lukes Stimme erklang.
    «Hallo! Bist du’s, Bridget? Ich bin in der ‹Scheckigen Glocke›. Kannst du auf deine Sachen bis nach dem Lunch warten? Battle ist nämlich angekommen – du weißt, wen ich meine – »
    «Der Superintendent von Scotland Yard?»
    «Ja. Und er will gleich mit mir reden.»
    «Mir ist es recht. Bring mir meine Sachen nach dem Lunch und erzähl mir, was er zu allem sagt.»
    «Schön. Auf Wiedersehen, Darling.»
    «Auf Wiedersehen.»
    Bridget legte den Hörer auf und berichtete Miss Waynflete von dem Gespräch. Dann gähnte sie, ein Gefühl der Müdigkeit hatte ihre Erregung abgelöst.
    Miss Waynflete bemerkte es.
    «Sie sind müde, meine Liebe. Sie sollten sich ein wenig niederlegen – nein, das wäre vielleicht nicht gut gerade vor dem Essen. Ich wollte eben ein paar alte Kleidungsstücke einer Frau bringen, die nicht weit von hier wohnt – ein hübscher Weg über die Felder. Vielleicht kommen Sie mit? Wir haben gerade noch Zeit vor dem Lunch.»
    Bridget war sofort einverstanden.
    Sie gingen zur hinteren Türe hinaus. Miss Waynflete trug einen Strohhut und hatte, zu Bridgets Belustigung, Handschuhe angezogen.
    Als ob wir über die Bond Street gingen! dachte sie.
    Miss Waynflete plauderte während des

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