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Das Sternenprogramm

Das Sternenprogramm

Titel: Das Sternenprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken MacLeod
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ich
hinzufügen – wurde an der gleichen Stelle vor wenigen
Stunden zerstört. Kurz darauf stürzte Ihr eigenes
Systeminterface ab, was wahrscheinlich der neuen AI zuzuschreiben
ist. Anschließend haben Sie einen Dämonenangriff
gestartet, der auf Grund eines weiteren zufälligen
Zusammentreffens das Labor zerstörte, in dem ich
Nachforschungen angestellt hatte. Sie, Doktor Van, sind für
die Forschung Ihrer Firma, die für diese gefährliche
Wesenheit von so großem Interesse ist, juristisch
verantwortlich. Ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit werde ich
als Gradmesser für den Wahrheitsgehalt Ihrer Behauptung
nehmen, von einer solchen Verbindung nichts zu wissen. Und was
Mrs. Lawson betrifft, so ist ihr hoch anzurechnen, dass sie mich
von sich aus kontaktiert hat, nachdem sie auf erste Hinweise auf
das Phänomen gestoßen ist.«
    So war das also. Donovan vermutete, dass hier irgendetwas
vertuscht werden sollte. Lawson hatte ihn kontaktiert und war
offenbar im selben Moment zu dem Schluss gekommen, dass es ratsam
wäre, gleichzeitig auch die Behörden einzuschalten.
Bleibtreu-Fèvre, der vermutlich rasend darüber war,
dass ein unter normalen Umständen bedeutungsloser
Laboreinbruch in seinem Revier zu einer Softwaresicherheitskrise
eskaliert war, hatte sicherlich alle Telefongespräche in der
Gegend überwacht und sich auf die Gelegenheit
gestürzt.
    »In welchem Zusammenhang?«, fragte Van, wodurch es
Donovan erspart blieb, seine Neugier kundtun zu müssen. Das
Engel-Atavar streifte mit der Flügelspitze am Man in Black;
sie verständigten sich im Geheimen, dann sagte Mrs. Lawson:
»Ich habe Nachforschungen hinsichtlich eines Eindringens
des Schwarzen Plans in unsere Firmensysteme
angestellt.«
    »Das ist interessant«, meinte Donovan. »Ich
bin dem Schwarzen Plan im gleichen Zusammenhang wie der neuen
Wesenheit begegnet – verdammt noch mal, wir können
auch gleich vom Uhrmacher reden. Es kursieren alle möglichen
Gerüchte hinsichtlich einer Verbindung zwischen
beiden.«
    »Tatsächlich?«, fragte
Bleibtreu-Fèvre. Er schwieg eine Weile, während sein
Avatar den kaum zu kontrollierenden abwesenden Ausdruck annahm,
den Stasis-Agenten stets zeigten, wenn sie sich mit ihren
Kopfimplantaten ins Netz einklinkten. Unvermittelt war er wieder
voll da.
    »Wie haben Sie reagiert, als Ihre Konstrukte auf
den… Uhrmacher getroffen sind?«
    Donovan seufzte. Noch vor wenigen Stunden war es ihm vor allem
darum gegangen, Moh Kohns Beleidigung zu rächen. Jetzt
erschien ihm dies nurmehr als kindische Kabbelei.
    »Ich untersuchte einen Konflikt mit einem
gewöhnlichen Söldner, der… äh…
gestern Abend im Verlauf einer bewaffneten Aktion gewisse Regeln
verletzt hat…« Er verstummte und blickte
Bleibtreu-Fèvre stirnrunzelnd an. »Sie
erwähnten, das Drogenforschungsprojekt sei von
informationsbeschaffenden Agenten angezapft worden.«
    »Ja.«
    »Also, Moh Kohn, dieser Söldner, hat sich eindeutig
am System zu schaffen gemacht.« Donovan
vergegenwärtigte sich seine Unterhaltung mit Cat.
»Außerdem hatte er kurz zuvor das auf dem Campus
gelegene Labor aufgesucht. Das Labor, in das eingebrochen
wurde.«
    Bleibtreu-Fèvres Augen fingen regelrecht Feuer. Er
wandte sich an Van.
    »Haben Sie Kontakt mit Janis Taine, der Forscherin,
aufgenommen?«
    »Bedauerlicherweise ist sie verschwunden«,
erwiderte Van. »Vielleicht steht das in Zusammenhang mit
Ihrer Intervention.«
    Bleibtreu-Fèvre funkelte ihn an.
    Van erwiderte unverwandt seinen Blick. »Die Botschaft,
die sie hinterlassen hat, war nicht
zurückzuverfolgen«, fügte er hinzu.
    »Dann hält sie sich in Norlonto auf«, sagte
Melody Lawson. »Das ist der einzige Ort in Reichweite, wo
diese Art Verschlüsselung legal ist.«
    »Und wo die Stasis nicht hin kann«, setzte Donovan
maliziös hinzu. »Sie müssen die Angelegenheit an
die Weltraumverteidigung übergeben.«
    »Wir stehen hier vor einem Problem«, erwiderte
Bleibtreu-Fèvre gewandt. »Die Stasis ist die erste
Verteidigungslinie in Fällen wie diesem. Sollten wir
versagen, ist es Aufgabe der WV, eine Übernahme der
Datensphäre durch eine sich menschlicher Kontrolle
entziehende AI zu verhindern. Es steht mir nicht frei, offen
darüber zu reden, aber es bieten sich da Formulierungen wie sauberer Bruch und Neubeginn an. Ihre Reaktion auf
eine drohende Beeinträchtigung der Datensphäre
könnte äußerst drastisch ausfallen.«
    Donovan nahm diese

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