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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nieder. Sie kam lautlos, sie war durch nichts aufzuhalten, kein Widerstand stellte sich ihr entgegen.
    Sie griff zu.
    Suko und ich versanken in dieser absoluten, traumatischen Schwärze, die noch dicker als Tinte war.
    Eigentlich hätte auch das Monstrum darin versinken müssen, das aber war nicht der Fall.
    Es blieb bestehen, obwohl sich der lichtlose Teppich darüber senkte. Uns kam es wie ein Wunder vor, daß so etwas geschehen konnte, das war uns neu gewesen.
    Wieso war es dem Monstrum möglich, dem Spuk Widerstand zu leisten?
    Wir waren beide gespannt und konnten unsere Blicke nicht von dem gewaltigen Gesicht wegnehmen.
    Die Schwärze sank noch tiefer. Das Gestell war nicht mehr zu sehen, ich wußte nicht einmal mehr, wo sich mein Freund Suko befand, obwohl er nur eine Armlänge von mir entfernt saß.
    Aber die Riesenmaske war da.
    Fahl leuchtete das Licht durch die absolute Schwärze hindurch. Sehr deutlich sahen wir die beiden Augen und den weit geöffneten Mund, während das übrige, besonders der Rand, verschwunden war. Das hatte die Gestalt gepackt.
    Augen wie Tunnel, die in die Unendlichkeit des Weltalls führten. Fahles Licht, das auf der Erde nicht existierte, nur im All oder Licht aus der fernsten Vergangenheit war, das sich in der Gestalt des Monstrums konzentrierte.
    Im nächsten Moment geschah etwas Unheimliches. Wir konnten es uns ebenfalls nicht erklären, denn plötzlich bewegte sich die Maske und schwang vor unseren Augen in die Höhe.
    Zuerst hatten wir gedacht, es wäre eine Täuschung, aber das Monstrum aus Stonehenge bewegte sich tatsächlich. Lautlos löste es sich von seinem Podest und glitt davon.
    Schräg stieg es hinein in die Schwärze. Ein letztes Leuchten noch, dann war es vorbei.
    Neben mir und in der Schwärze verborgen, stöhnte Suko auf. »Das packe ich nicht, John.«
    »Ebenfalls.«
    »Hoffst du auf den Spuk?«
    »Ja, aber ich habe dabei ein etwas komisches Gefühl.«
    »Welches denn?«
    »Wahrscheinlich kommt der Spuk mit dieser Gestalt nicht zurecht. Möglicherweise hat er einen Gegner getroffen, der ihm überlegen ist, sehr überlegen sogar. Und jetzt braucht er Hilfe.«
    »Unsere?«
    »Sicher.«
    Ich schwieg, wollte es kaum glauben, konnte es nicht fassen. Aber warum sollte das nicht der Fall sein? Wir hatten schon so viele Überraschungen erlebt, daß es auf die eine oder andere auch nicht mehr ankam und wir uns zunächst fügen mußten.
    Dunkelheit bringt oft Kälte mit sich. So verhielt es sich auch hier. Wir waren von dem mächtigen Dämon umschlossen und spürten die Kälte wie einen Hauch auf unserem Körper. Als hätten sich die Schatten am Schweiß und an der Kleidung festgeklammert.
    Das war der Gruß aus der Urzeit, denn der Spuk gehörte zu den ersten, mächtigen Dämonen. Er hatte überlebt, er war einer der Großen Alten gewesen, aber es hatte auch noch eine Zeit vor diesem, inzwischen vernichteten Götzen gegeben, und möglicherweise bekamen wir jetzt darüber eine kleine Aufklärung.
    Was davor gewesen war, darüber konnten wir nur spekulieren. Wahrscheinlich die Geburt der Kreaturen der Finsternis, die Entstehung der Welt, der Erde, der Planeten, der…
    Meine Gedanken brachen ab, ich sah über mir etwas in der Schwärze leuchten.
    Zwei Augen.
    Oval geformt und rot glühend.
    Er schaute auf uns nieder, aber er sah nicht mehr das Monstrum aus Stonehenge, denn es war verschwunden und hatte sich seiner Rache entziehen können.
    Der Spuk hatte zwar keine kompakte Gestalt, er war wandelbar, was auch für seine Kommunikationsmittel galt, denn aus der finsteren Wolke hörten wir seine Stimme, die uns wie ein düsterer Singsang entgegendröhnte. »Vergeßt nicht, daß ich euch das Leben gerettet habe. Ihr wärt längst gefressen worden, aber das will selbst ich nicht.«
    Da hatte er recht. Obwohl der Spuk und wir nicht eben Freunde waren und manchmal auch hart aneinandergerieten, hatten wir doch gewisse gemeinsame Interessen, und so ließen die einen den anderen leben und umgekehrt, wobei wir wohl kaum in der Lage waren, den Spuk zu vernichten. Nicht mit den uns bisher bekannten Mitteln. Ich schaute gegen die Augen, die nicht auf einer Stelle verharrten, sondern sich leicht drehten. »Das stimmt, aber ich werde den Eindruck nicht los, daß du gewisse Probleme mit dem Stonehenge-Monstrum hast.«
    Damit hatte ich bei ihm eine schwache Stelle getroffen. Selbst er konnte emotional reagieren. Ich merkte, wie mich eine Kältewelle traf, die nichts mit der Kälte gemein

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