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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich hatte Durst und fragte Suko, ob es ihm ähnlich erging. Er strich über seinen geschwollenen Hals, obwohl dies nichts mit seinem Durst zu tun hatte. »Ich könnte einen Eimer mit Wasser leertrinken. Wie ein Pferd.«
    Ich lachte nur. »Dann laß uns mal eine Tränke suchen.«
    »Du willst dich wirklich in dieser Gegend in eine Kneipe stellen?«
    »Warum nicht? Man muß alles mal gesehen haben.«
    »Und die Sternenjünger?«
    »Was ist mit ihnen?«
    Suko schaute mich schief an. »Sag nicht, daß du sie vergessen hast, John. Sag das nicht.«
    »Nein, habe ich auch nicht.«
    »Dann hoffst du, den einen oder anderen zu finden.«
    »So ist es.«
    Suko ballte seine rechte Hand zur Faust. »Und ich hoffe es auch, Alter. Denn da steht noch eine Rechnung offen. So etwas begleiche ich immer…«
    ***
    Wir passierten den Rover, und ich war froh, daß wir ihn heil vorfanden. Keine Kratzer, keine Beulen, es waren auch keine Reifen abmontiert. Hin und wieder mußten wir auch Glück haben.
    Wer hier ein Lokal betrieb, der kümmerte sich einen Dreck um die Sperrstunde. Großen Lärm hörten wir auch nicht, aber wir sahen im Licht der trüben Beleuchtung, daß schräg gegenüber noch ein Lokal geöffnet hatte.
    Lokal war der falsche Ausdruck. Kaschemme oder Dreckstall wäre zutreffender gewesen.
    Es gab eine Tür, aber die stand offen. Wir warfen einen Blick in den Nebel, der durch den Dunst zahlreicher Zigaretten gebildet worden war, und rochen auch den alten, muffigen und widerlichen Schweißgeruch. Er lastete in dem Lokal und drang auch nach draußen.
    Hier bestand nichts aus Sternenstaub und Sternenlicht, das hier war verdammt irdisch, und die Gäste waren es erst recht. Wie sollte ich sie bezeichnen?
    Gestrandete der Nacht? Geschöpfe aus der Gosse? Boten der Finsternis? Oder so ähnlich? Vielleicht auch nur arme Teufel, zwischen die sich ein paar Ganoven gemischt hatten? Ich betrat den Dunst. Uns beiden wurde die Luft knapp. Da war selbst die Schwüle draußen noch besser zu atmen. Wer sich freiwillig in diesen Gestank begab, konnte meiner Ansicht nach nicht normal sein.
    Einige Gäste hockten krumm an der Theke und stierten dumpf vor sich hin. Zumeist in Gläser, in denen eine dünne Biersuppe schwamm. Freie Plätze gab es genug. Wir wollten uns nicht auf schmierigen Hockern niederlassen, sondern blieben an der Theke stehen. In der Ecke hockte ein Mann mit struppigen Haaren und schlief. Er schnarchte vor sich hin. Zwei andere hatten aufgehört zu knobeln. Sie schauten uns an wie starre Standbilder.
    Keine einzige Frau hielt sich hierauf. Wahrscheinlich war das Ding selbst für die allerletzte Bordsteinschwalbe nicht gut genug. Der Wirt hatte auf ein Hemd verzichtet. Er trug schmutzige Shorts, bediente mit nacktem Oberkörper, auf dem Haare wie ein Pelz wuchsen. Die auf seinem Kopf waren dunkel, lang und fettig. Sie hingen ihm tief in den Nacken und sahen dort aus wie Strippen.
    »Was wollt ihr?«
    »Eine Auskunft.«
    »Haut ab!«
    »Erst wenn wir sie haben«, sagte Suko und schaute sich um. »Eigentlich hättest du längst geschlossen haben müssen, nicht?«
    Der Knabe tat, als hätte er nichts gehört. Er stellte einen Ventilator an, der sich über der Theke drehte und die widerliche Luft nur verteilte, sie aber nicht reinigte und erst recht keine Frische brachte.
    »Kannst du lesen?« fragte Suko.
    »Manchmal.«
    »Dann lies das hier.« Suko hielt ihm einen Ausweis hin.
    Erst jetzt drehte sich der Typ wieder um. »Na und?«
    »Wir sind vom Yard.«
    »Daß ihr den Bullengestank an euch habt, war mir schon klar.«
    »Kannst du überhaupt noch riechen bei diesem anderen Geruch?«
    »Bullen immer.«
    »Alles klar«, sagte Suko, »dann wissen wir ja, woran wir sind und können zur Sache kommen.«
    Er zischte durch die Zähne und gönnte sich ein Bier. Wir ließen ihn trinken, dann aber schnappte Suko zu und erwischte seinen Arm. Der Behaarte stemmte sich dagegen, nur bekam er es nicht fertig, stärker als Suko zu sein. Lächelnd zog der ihn zu sich heran und beinahe auch über die Theke hinweg.
    Der Kerl verzog das Gesicht zu einer säuerlichen Grimasse.
    »Willst du nun sprechen?«
    »Okay, okay!« preßte er hervor. »Was wollt ihr? Ich habe nichts getan, und die Überschreitung der Sperrstunde ist kein Verbrechen, das den Yard interessieren könnte.«
    »Da hast du recht.« Suko ließ ihn so plötzlich los, daß der Knabe beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Er taumelte und wedelte mit den Armen, dann hatte er sich

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