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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hin.
    Im ersten Augenblick sah ich wirklich nichts. Bis mir klar wurde, daß sich der Himmel an einer bestimmten Stelle verändert hatte. Auf einer gewissen Breite war er dort tiefschwarz geworden. Schwärzer ging es eigentlich nicht.
    Suko ließ mich eine Weile schauen, bevor er fragte: »Weißt du jetzt Bescheid, Alter?«
    »Ich denke schon…«
    »Und was sagst du?«
    Ich schaute noch einmal hin, aber den bestimmten Identifizierungspunkt entdeckte ich nicht. Trotzdem war ich mir sicher. »Es ist der Spuk!« flüsterte ich.
    »Genau…«
    ***
    Das war ein Hammer, aber diesmal ein positiver, denn wir gingen beide davon aus, daß es der Spuk geschafft hat, die Kerle zu vertreiben. Sie mußten die schwarze Wolke entdeckt haben, und weil dies so gewesen war, mußten sie auch über den Spuk informiert gewesen sein, sonst hätten sie die Gegend hier nicht so fluchtartig verlassen und sogar noch ihren Götzen im Stich gelassen.
    Mir rann eine Gänsehaut über den Rücken. Ich war mir sicher, daß wir beide dicht davorstanden, etwas Gewaltiges zu erleben, einen Vorgang, der sich zwar hier abspielte, dessen Motive aber weit, sogar sehr weit zurückreichten.
    Der Spuk blieb noch in einer gewissen Höhe. Er näherte sich uns lautlos, und wo er auch hinkam, verschwand das Licht.
    Eine Nacht ist nie stockfinster oder absolut schwarz. Auch hier war das nicht der Fall. Doch wo der Spuk hinkam, da gab es kein Licht mehr. Da saugte es auch die letzten Reste weg, denn er brachte die absolute Schwärze des Alls.
    Ich drehte mich um, weil ich sehen wollte, was mit dem Monstrum aus Stonehenge geschah.
    Es stand da. Es glotzte mit offenem Maul. Noch immer Licht in den Öffnungen seines Gesichts, sehr bleiches Sternenlicht, blaß, aber nicht direkt hell, als würde es von kalten Schatten durchweht, die in jeden Winkel krochen.
    Wir kannten den Spuk. Wir wußten auch, wie er uns gegenüberstand. Er war ein mächtiger Dämon, der letzte der Großen Alten, er war der Herr im Reich der getöteten Dämonenseelen. Er stammte aus der grauen Urzeit, er kam von den Sternen, er hatte eine Wechselwelt durchlebt und sich als Tarnung die absolute Lichtlosigkeit genommen. In seinem Besitz befand sich auch der Trank des Vergessens, der eigentlich Kara, der Schönen aus dem Totenreich, gehörte.
    Das alles war uns bekannt, doch wir mußten immer wieder feststellen, daß wir zuwenig über ihn wußten, besonders was die Dinge anging, die seine Vergangenheit oder Herkunft betrafen.
    Daß die Freunde des Götzen vor dem Spuk geflohen waren, ließ für uns gewisse Rückschlüsse zu.
    Sie wußten Bescheid, und sie wußten auch, daß der Spuk und das Monstrum nicht eben Freunde waren.
    Für uns hatte der Fall erst vor knapp drei Stunden begonnen. Plötzlich erschien dieser schwarze, amorphe Dämon, und ich fragte mich, ob der Fall damit schon beendet war.
    Der Spuk kam, er würde das Monstrum als seinen Feind ansehen und wahrscheinlich auch vernichten. So einfach war das. War es das wirklich?
    »Denkst du das gleiche wie ich?« fragte Suko.
    »Wahrscheinlich schon.«
    »Das kann nicht alles gewesen sein, John. Ich will es einfach nicht glauben.«
    »Stimmt.«
    Beide wußten wir nicht so recht, wo wir hinschauen sollten. Zum Monstrum oder zum Spuk. Ich entschied mich für die schwarze Wolke, die noch immer näher kam, ihre Form aber verändert hatte und jetzt ziemlich flach geworden war, so daß sie aussah, als würde sie direkt über unserem Gebiet schweben.
    Das war auch der Fall.
    Die Wolke, der Spuk, hatte ein Ziel. Wir waren es. Der Hof, das Gelände hier. Dieser mächtige Dämon wollte uns einen Besuch abstatten – mal wieder.
    Also ging der Fall weiter.
    Die Schwärze senkte sich. Sie hatte sich auseinandergezogen und wirkte jetzt wie ein gewaltiger Teppich, der sich trotzdem auf einen bestimmten Raum begrenzte.
    Es kam näher und näher, er saugte alles Licht in sich hinein, so daß sich über uns die absolute Dunkelheit senkte.
    Sie packte überall zu. Selbst mein Kreuz wurde von ihr nicht verschont, denn es verwandelte sich in einen schattigen Gegenstand, bei dem das Silber kaum auffiel.
    »Was wird er tun?« murmelte Suko und rieb seinen Nacken.
    »Frag lieber, was mit dem Monstrum wird.«
    »Jetzt bin ich mir der nächste.«
    »Stimmt.«
    Das Monstrum stand vor uns. Eine gewaltige Maske aus Stein, bei der das Sternenlicht aus den Augenhöhlen und dem weit geöffneten Mund hervorströmte.
    Und auch auf dieses Gebilde senkte sich die schwarze Wolke

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