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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen war.
    »Je später der Abend, desto netter die Gäste. Das ist eine Freude.«
    »Hör auf, Sinclair.«
    »Warum?«
    »Es ist keine Zeit, um Scherze zu machen.«
    »Das will ich auch nicht.« Ich winkte ihm zu. »Komm her, Whisper. Ich habe dich gern direkt in meiner Nähe.«
    Erst wollte er nicht, dann hob er die Schultern und umging den Wagen. Keiner von uns ließ ihn aus den Augen. Wir waren auf alles gefaßt, auch auf einen schnellen Angriff, aber Whisper war nichts anderes als ein Bündel Angst.
    Zwischen mir und Suko blieb er stehen. Mein Freund hielt sich dabei in Whispers Rücken auf. Er schnitt ihm damit den Fluchtweg ab, und vor ihm stand ich wie eine deutsche Eiche.
    »Also, Whisper, wir hören.«
    Er nickte. »Es ist schwer…«
    »Sollen wir dir helfen?«
    »Nein.«
    »Ich versuche es trotzdem, bin Tierfreund. Du hast mich reingelegt. Du hättest mich auch erschossen, Whisper. Du gehörst zum Götzen, nicht wahr?«
    Er nickte. »Aber ich wollte nicht, Sinclair, das mußt du mir glauben. Verflucht, ich wollte es nicht.«
    »Mal sehen, was ich dir glaube. Wer hat dich denn gezwungen?«
    »Cortez!«
    »Warum?«
    »Er… er hat gesagt, daß ihr eine Gefahr für ihn werden könntet. Das hat er gesagt.«
    »Und du hast ihm geglaubt?«
    »Richtig.«
    »Er hat recht gehabt.«
    »Ja«, flüsterte Whisper, wobei er seinem Namen wieder alle Ehre machte. »Deshalb mußte ich es tun. Weil meine Angst eben so groß war. Ich konnte nicht dagegen an.«
    »Schön, verstanden. Ich frage mich nur, warum du jetzt hier bist, mein Freund.«
    »Es ging nicht anders.« Er gab es zu und senkte dabei den Kopf wie jemand, der sich seiner Zugeständnisse wegen schämte.
    »Warum nicht?«
    »Ich habe euch gesucht.«
    »Das ist keine Antwort.«
    Whisper hob den Kopf an. Er sah aus wie ein reuiger Sünder, doch ich blieb auf der Hut. Noch einmal wollte ich mich nicht von ihm linken lassen.
    »Ich sollte euch suchen.«
    »Klingt schon besser. Hat dir Cortez den Auftrag gegeben?«
    »Ja.«
    »Jetzt hast du uns gefunden. Was nun?«
    Er kaute, obwohl er nichts im Mund hatte. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht mehr weiter.«
    »John, der will uns leimen.«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    Whisper drehte sich wieder. »Er hat mich zu euch geschickt. Cortez weiß Bescheid. Er weiß auch, daß ihr einen Helfer bekommen habt. Aber noch hat er nicht verloren. Das Monstrum existiert. Ihr sollt nicht versuchendes zu suchen. Ihr sollt euch damit abfinden und dann aufgeben. Das soll ich euch bestellen.«
    »Warum sagt er uns das nicht selbst?«
    »Er ist nicht mehr da.«
    »In seiner Bude?«
    Whisper nickte.
    »Davon wollten wir uns gerade überzeugen, aber dann bist du gekommen«, sagte ich und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wir haben im Auto noch Platz. Ich freue mich direkt darauf, mit dir eine kleine Spazierfahrt machen zu können. Steig ein, und dann werden wir uns gemeinsam um unseren Freund kümmern.«
    Whisper erbleichte so schnell und stark, wie ich es selten bei einem Menschen erlebt hatte. Die Angst war in sein Gesicht wie eingemeißelt worden. Er zitterte, und mein Griff verstärkte sich. Auch Suko faßte zu. Er umklammerte seinen rechten Arm. »Es ist wirklich besser, Whisper, wenn du dich nicht sträubst.«
    »Ich sterbe.«
    »So leicht nicht«, sagte Suko.
    »Doch, doch«, flüsterte er hastig. »Doch, ich werde sterben. Das weiß ich genau. Ich bin nicht frei. Er ist überall, in meinem Körper, in meinen Gedanken. Er hat mich so erfüllt, wie er auch die anderen erfüllen wird. Glaubt mir.«
    »Wer hat was erfüllt?«
    »Das Monstrum!« keuchte Whisper. »Wer es einmal gesehen und seine Kraft erlebt hat, der kann ihm nicht mehr entwischen.« Er nickte und wirkte wie jemand, der gleich anfing zu weinen.
    Diesmal meinte er es ehrlich. Diese große Angst war nicht gespielt. Sie saß tief, sehr tief in seinem Innern und folterte die Seele des Mannes. Auch Suko war skeptisch geworden. Ich kannte ihn. Während ich den Rover aufschloß, kümmerte er sich um Whisper. »Du mußt jetzt ruhig sein. Darfst nicht die Nerven verlieren, was immer auch geschehen ist. Versprichst du mir das?«
    »Wir kommen nicht dagegen an. Es ist zu mächtig. Es liebt oder bestraft dich mit seinem Blick.«
    »Abwarten.« Suko öffnete die linke Fondtür und schob das zitternde Bündel Mensch in den Wagen.
    Ich schaute den beiden im Innenspiegel zu. Wenn ich ehrlich sein sollte, gefiel mir Whisper immer weniger. Unter unserem Schutz hätte

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