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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen. Dann schlug Randi dem Treter plötzlich ins Gesicht. »Das mußte sein«, erklärte sie dem völlig Überraschten, dessen Wange sich rötete. »Ich mache so etwas nicht oft und sehr ungern, aber diesmal war es mir ein Bedürfnis.« Sie hatte mit einem großen Ernst gesprochen, und ich nahm ihr jedes Wort ab.
    Die drei Kerle zogen sich zurück.
    Ich holte tief Luft. »Endlich Platz zum Atmen«, sagte ich und hob das Messer auf.
    Randi gestattete ich durch diese Bewegung einen Blick auf meinen Rücken. »Du blutest ja«, sagte sie.
    Ich richtete mich wieder auf. »Ist nur ein Kratzer. Der läßt sich ertragen.«
    Randi war mißtrauisch geworden, und sie dachte auch über uns nach. Zuvor trank sie einen Schluck. »Wer seid ihr?« fragte sie leise, doch bestimmt. »Was steckt hinter euch?«
    »Ich heiße Suko.«
    »Und ich bin Randi. Aber darauf wollte ich nicht hinaus. Ich meine, ihr kommt mir sehr seltsam vor. Ich kann nicht genau sagen, was mich jetzt stört, es ist aber nicht schlimm…«
    »Augenblick, Randi«, sagte ich. »Würde es dich sehr stören, wenn ich dir sage, daß wir Polizisten sind?«
    Sie bekam für einen Moment große Augen. »Polizisten?« hauchte sie.
    »Tatsächlich… Bullen…?«
    »Ja.«
    Für einen Moment verdeckte sie das Gesicht mit beiden Händen.
    »Das gibt es nicht, das kann es nicht sein, das ist nicht möglich!«
    »Warum nicht?«
    »Die Ausstrahlung, John, um die ging es mir. Sie… sie war nicht negativ, sondern…«
    »Warum sollte sie denn negativ gewesen sein?« erkundigte sich Suko, der einiges nicht begriff.
    »Weil man das von einem Polizisten nicht gewohnt ist. Ich habe alles erlebt, muß sagen, daß…«
    »Es gibt auch andere.« Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Wir werden diesen gastlichen Ort verlassen. Einverstanden?«
    »Und dann?«
    »Werde ich versuchen, dir einiges zu erklären.«
    Randi blitzte mich aus ihren klaren Augen an. »Warum nur versuchen?« flüsterte sie. »Traust du mir nicht zu, gewisse Vorgänge zu begreifen?«
    »Das nicht, aber es ist doch ein wenig kompliziert.«
    »Hängt es mit den Steinen zusammen?«
    »Auch.«
    »Und womit noch?«
    »Ich übertreibe nicht, wenn ich dir sage, daß die Anfänge des gesamten Seins auch eine Rolle spielen.« Da bekam sie eine Gänsehaut. Suko nickte mir zu. Ich schob Randi weiter, und sie ließ sich schweigend wegführen.
    Suko und ich hielten die Augen offen. Doch von unseren nächtlichen Freunden bekamen wir nichts zu sehen.
    Verschwunden waren sie nicht, nur abgetaucht. Wenn der Zeitpunkt für sie günstig war, würden sie schon erscheinen.
    Darauf freute ich mich wirklich nicht…
    ***
    Wir hatten einen quer auf dem Boden liegenden Baumstamm gefunden und darauf Platz genommen. Der Stamm lag etwas weiter vom eigentlichen Lager entfernt, so hatten wir eine relative Ruhe, und auch die Umgebung war ziemlich gut einsehbar.
    Und noch etwas kam hinzu.
    Wir saßen in Sichtweite der Steine!
    Es war ein imposantes Bild, denn wir schauten direkt gegen die Formation aus Menhiren. Wir sahen die verschiedenen Ringe, wir sahen aber auch die Lücken in ihnen, durch die das Sonnenlicht fiel und dem Gebiet einen sehr bestimmten Glanz gab.
    In seiner Farbe kam er mir irgendwie unirdisch vor, aber er paßte dazu, und die große Formation hob sich wie eine Schatten-Performance vor uns ab.
    Nichts rührte sich dabei, nichts veränderte sich an den Steinen selbst, die dort wie eine Warnung standen, als wollte die Urzeit in die Gegenwart eingreifen.
    Uns umgab die besondere Atmosphäre von Stonehenge, die wir schon auf der Herfahrt gespürt hatten. Auch hier wehte uns der Geruch des Wacholders entgegen. Jeder Fußbreit Boden atmete die Vergangenheit aus, in jeder Steinpore steckte die Erinnerung an Zeiten, die von den heute lebenden Menschen nicht verstanden werden konnten. Ich dachte beim Anblick des Monuments an Avalon, an König Artus, an die Ritter der Tafelrunde, aber ich dachte auch an Nadine Berger, die in Avalon ihre zweite Heimat gefunden hatte. Nach wie vor war mir die Insel ein Rätsel. Sie würde es auch immer bleiben, vorausgesetzt ich schaffte es, einige ihrer Geheimnisse zu lüften.
    Und eines davon hieß – ja, wie hieß dieser mächtige Urzeit-Dämon eigentlich? Er hatte keinen Namen. Das Monstrum.
    Das Monstrum von Stonehenge, das war alles, und daran würden wir uns auch halten.
    Suko hatte uns erklärt, daß die Sternen jünger auf den Einbruch der Dunkelheit warteten, und dort sollte sich dann

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