Das Stonehenge-Monstrum
löste er sich auf, als sich das Licht der Sterne gegen ihn wandte.«
»Das war abgesprochen.«
»Tatsächlich?«
»Ja. Whisper hat uns verraten, deshalb mußte er von dem Götzen bestraft werden.«
»Sehr schön…«
»Hör auf, Sinclair. Du kommst hier nicht raus. Du wirst uns auch nicht daran hindern, weil wir dich aus dem Verkehr ziehen werden. Das ist alles, was ich dir sagen wollte.«
Randi hatte zugehört, aber kaum etwas begriffen. Unser Gespräch mußte für sie mehr als fremd sein. Urplötzlich wurde sie mit Dingen konfrontiert, an die sie im Traum nicht gedacht hatte. Sie war eine Person des Friedens, sie suchte den Weg der Erfüllung auf ihre Art und Weise, und wurde jetzt buchstäblich in das kalte Wasser geworfen. Mich würde interessieren, was sie jetzt über mich dachte. Wahrscheinlich war ich bei ihr unten durch.
Ich schaute sie an. Sie rührte sich nicht. Zwischen ihren Augen hatte sich eine kleine, steile Falte gebildet, ein Zeichen, daß sie schon nachdachte, und mit beiden Händen hielt sie den Krug fest. Ich dachte auch an Suko. Er war plötzlich verschwunden, und ich hoffte, daß es ihm besser erging als mir und er sich nicht hatte einfangen lassen.
»Wer sind diese Kerle?« fragte Randi.
»Nicht eben meine Freunde.«
»Das habe ich gemerkt. Sie sollen verschwinden. Sie sind zu negativ. Ich spüre, daß sie nicht hierher gehören. Ich mag sie nicht, nein, ich mag sie nicht.«
Randi wollte sich umdrehen, sie war aber zu langsam. Der Typ hinter ihr hob seinen Arm. Er spreizte die Finger. Dann umklammerte er ihren Nacken. Eisern hielt er fest. Er drückte ihren Kopf nach vorn, als wollte er das Gesicht in die Krugöffnung tauchen. »Halte du dich da raus, Schwester, sonst durchbohren wir dich ebenfalls.«
»Ich habe keine Angst.«
»Du wirst bald…« Er keuchte plötzlich und sah aus, als wollte er jeden Moment nach rechts zusammenbrechen. Nur mühsam hielt er sich auf den Beinen. Ich sah, daß in seinen Augen Tränen schimmerten und konnte mir den Grund dafür vorstellen.
Wahrscheinlich hatte Randi zugetreten.
Knallhart und blitzschnell.
Der Typ saugte die Luft ein. Ich wollte mich ebenfalls bewegen, aber das Messer in meinem Rücken vereitelte dies. »Du bleibst ganz ruhig, Hundesohn.«
Randi drehte sich.
Mit dem Kniestoß hatte sie nicht gerechnet. Es war ein hinterlistiger Angriff gewesen, und das Knie hatte sie in Bauchhöhe getroffen. Sie verzog den Mund, konnte nicht mehr sprechen, nur würgen, und preßte ihre Hände auf den Magen.
»Kleine Rache«, sagte der Getretene. »Sei froh, daß wir mit dir nicht noch mehr anstellen. Du hast es besser als Sinclair.«
»Glaube ich nicht!«
Drei Worte reichten aus, um die Typen hinter mir erstarren und mich innerlich jubeln zu lassen. Ich hatte Sukos Stimme erkannt, und mein Freund sprach auch weiter. »Eine Kugel ist immer schneller als der Stich mit einem Messer, du Held. Was du da so angenehm kalt an deinem Nacken spürst, ist der Druck einer Mündung. Das ist kein Scherz, und ich bin auch kein Geist. Laß es lieber fallen, denn du weißt, daß wir am längeren Hebel sitzen.«
Suko brauchte den Befehl nicht zu wiederholen. Mein Rücken war plötzlich frei. Einen Moment später hörte ich den Laut, mit dem das Messer zu Boden fiel.
Jetzt drehte ich mich um, bekam noch mit, daß Randi ihre Hände gegen den Magen gepreßt hielt und sah Sukos Gesicht. Mein Freund stand hinter den Typen, ich vor ihnen. Wir hatten sie perfekt in die Zange nehmen können.
»Wißt ihr nun Bescheid?«
Kein Wort drang über ihre Lippen. Sie schwiegen verbissen. Dafür redete Randi. »Sie sind schlecht, abgrundtief schlecht und negativ. Sie haben sich auf einen gefährlichen Weg begeben, der sie ins Verderben stürzen wird.«
»Habt ihr gehört? Sie spricht die Wahrheit. Wenn ihr einen Rat haben wollt, macht zu, daß ihr wegkommt. Verschwindet, haut ab! Laßt euch in unserer Nähe nicht mehr blicken. Aber zuvor will ich wissen, wie ihr es schaffen wollt, in das neue Leben oder die neue Existenz einzutauchen. Das würde mich interessieren.«
»Ich weiß es, John!« meldete sich Suko. »Sie brauchen nichts zu sagen, das können wir alles ohne sie.«
»Noch besser.«
»Willst du sie ausschalten?«
»Nein, sie können verschwinden.« Während der Worte hatte ich meinen rechten Fuß auf das Messer gestellt. Keiner sollte auf die Idee kommen und sich bücken, um die Waffe aufzuheben.
Wahrscheinlich hatten sie mir nicht geglaubt, denn sie blieben
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