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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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der Megan nichts wissen darf. »Hier ist Aquila«, sagt er. »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber möglicherweise haben wir ein Problem.«

118
    Der Henge-Meister sitzt im flackernden Kerzenlicht seiner Kammer und denkt über das schwierige Thema des richtigen Zeitablaufes nach. Noch drei Tage bis zum ersten Zwielicht des ersten Vollmonds nach der Sommersonnenwende. Um diese Zeit muss das Ritual beginnen. Er darf sich da keinen Fehler erlauben. Die Opferung muss am kommenden Sonntag während des astronomischen Zwielichts ihren Anfang nehmen und mit dem Einsetzen des nautischen Zwielichts am Montagmorgen abgeschlossen sein.
    Vieles ist noch zu planen. Es gilt, Träger auszuwählen und Späher zu instruieren. Bald werden aus der ganzen Welt Jünger ihres Vertrauens eintreffen. Sie werden als Gäste in den Häusern ihrer britischen Brüder untergebracht werden.
    Die Aktivitäten der Polizei haben etwas nachgelassen, sind aber immer noch beträchtlich – zu beträchtlich, um Risiken einzugehen. Die Zeitungen berichten immer noch ausführlich über die junge Frau, die nur wenige Meter von ihm entfernt gefangen gehalten wird. Mittlerweile macht sie nicht mehr so viele Probleme. Sechs Tage ohne Nahrung haben ihr die Kampflust genommen. Seit ihrem sinnlosen Fluchtversuch ist sie viel ruhiger geworden. Er dankt den Göttern auch für solch kleine Segnungen.
    Nicht zu vergessen Gideon. Die Tagebücher, die er mitgebracht hat, liegen aufgeschlagen in der Kammer des Meisters. Er wird aus ihnen nicht schlau. Vermutlich hat der Junge Kopien gemacht. Dumm ist er ja nicht, ganz im Gegenteil. Er scheint genau so klug zu sein wie Nathaniel. Ihm durchaus ebenbürtig. Sollte er die Initiation überleben, dürfte er sich eher zu einem Gewinn als zu einer Belastung entwickeln.
    Die Tür der Kammer öffnet sich, und Draco tritt ein, von seiner Kapuze halb verhüllt.
    »Was gibt es?« Der kurz angebundene Ton des Meisters verrät seine wachsende Anspannung.
    »Danke, dass du dir so kurzfristig für mich Zeit genommen hast. Ich habe heute Morgen einen Anruf von unserem Bruder Aquila erhalten. Seine Frau, die als Detective Inspector fürs Präsidium arbeitet, beginnt allmählich die Art von Verbindungen herzustellen, über die wir nicht glücklich sind.«
    »In Bezug worauf?«
    »Bezüglich des amerikanischen Mädchens und ihres englischen Freundes. Sie mutmaßt, dass die beiden wegen der Sonnenwende unterwegs nach Stonehenge waren und die Amerikanerin ganz in der Nähe entführt wurde.«
    Der Meister wirkt keineswegs beunruhigt. »Das habe ich in der Regenbogenpresse auch schon gelesen. Die Polizei wird kaum ihr Hauptaugenmerk darauf richten. Jeder weiß doch, dass die Presse ständig neue Geschichten erfindet.«
    »Aber diese Frau ermittelt auch wegen des Selbstmords von Nathaniel Chase«, erklärt Draco. »Und wegen einer vermissten Person. Es handelt sich dabei um den jungen Mann, der zuletzt von uns geopfert wurde.«
    Der Meister nickt. »Nun verstehe ich, was du meinst. Gut, dass du das Thema zur Sprache gebracht hast. Es war auch gut, dass Aquila uns seine Bedenken mitgeteilt hat. Ich werde dafür sorgen, dass sich jemand um die Polizistin kümmert.«

119
    Jimmy Dockery ist verschwunden.
    Er ist nicht zur Arbeit erschienen. Niemand hat ihn gesehen, und der Computer an seinem Schreibtisch ist ausgeschaltet. Er geht nicht an sein Funkgerät. Er hat sich nicht krankgemeldet, und zu Hause ist er auch nicht. Megan hat das überprüfen lassen. Kein Auto in der Auffahrt, keine Zeichen von Leben.
    Natürlich könnte es irgendeine ganz einfache Erklärung für sein Verschwinden geben, doch das glaubt Megan nicht. Aus gutem Grund. Gideon Chase ist ebenfalls unauffindbar. Er geht weder an sein Festnetz noch an sein Handy. Sie kommt gerade zurück aus Tollard Royal. Keine Spur von ihm
    Kann es sein, dass Jimmy und Gideon gemeinsam unterwegs sind? Das wäre die naheliegendste Erklärung. Aber warum? War Jimmy den Spuren gefolgt, über die sie gesprochen hatten? Sie verdrängt alle schlimmeren Gedanken. Am liebsten würde sie Dockery senior auf der Stelle zur Rede stellen. Von Angesicht zu Angesicht. Nur allzu gern würde sie den stellvertretenden Polizeichef mit ihren Blicken durchbohren, um herauszufinden, ob er etwas über das Verschwinden seines Sohnes weiß. Megan kann selbst nicht fassen, was ihr da gerade durch den Kopf geht. Sie muss an Adams warnende Worte denken. Dass es beruflicher Selbstmord wäre, mit Kollegen über die Theorien zu

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