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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Christer
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vor?«, ruft ein Späher.
    »Hilfe! Warum
hilft
mir denn keiner?!«
    Gideon versucht sie zu beruhigen. »Ist schon gut! Es ist alles in Ordnung.«
    »Hilfe!«
Ihre Schreie werden immer lauter.
    Er setzt sich auf den Rand der hölzernen Bettstatt und versucht erneut, sie zu beruhigen. »Caitlyn, du träumst. Wach auf.« In dieser Situation duzt er sie instinktiv.
    Zwei von den Spähern treten in die Zelle, die Gesichter von ihren Fackeln grotesk beleuchtet.
    »Ist schon gut«, sagt Gideon, halb an die beiden gewandt. »Zündet die Wandfackeln an, dann wird sie sich wieder beruhigen. Sie hat nur Angst.«
    Er nimmt sie in den Arm und hält sie. »Keine Sorge, niemand wird dir etwas tun.« Die Worte bleiben ihm fast im Hals stecken. Lügner.
    Nun, da die Fackeln brennen, kriecht allmählich immer mehr Licht über die Wände.
    Aus dem Grauen ihrer Träume erwacht, sieht Caitlyn sich mit der steinharten Realität ihres Schicksals konfrontiert. Sie klammert sich an Gideon, sucht für einen Moment bei ihm Schutz. »Ich brauche ein bisschen Wasser.« Ihre Stimme klingt rau und wund.
    Die beiden Späher warten, bis Phönix seine Zustimmung gibt.
    »Bitte bringt ihr Wasser.«
    Der größere der beiden, der Gideon als Volans vorgestellt wurde, begibt sich in den hinteren Teil der Zelle und füllt einen Trinkbecher mit Wasser aus einem der Steintröge. Er reicht ihn Caitlyn, und sie trinkt begierig.
    Gideon betrachtet die beiden Männer. Irgendetwas an ihnen hat sich verändert. Ihre ganze Haltung. Die Art, wie sie dastehen. Er sieht ihnen ins Gesicht. Sie wirken besorgt und angespannt. Dann bemerkt er die Ausbuchtungen an ihren Gewändern.
    Sie sind bewaffnet. Beide tragen eine Waffe.

146
    Megan würde am liebsten hinter Smithsens Lieferwagen herrennen und ihn eigenhändig in einen Graben stoßen. Vielleicht würde sie dann erfahren, was der Kerl um vier Uhr morgens auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums zu suchen hat.
    Goran löst das Funkgerät von seinem Gürtel. »Echo-Teamleitung, hier spricht die Zentrale. Wir haben einen weißen Lieferwagen gesichtet, der Imber in Richtung Westen verlässt. Auf der Wagenseite steht der Name Smithsen – Sierra Mike India Tango Hotel Sierra Echo November. Erwarte Bericht, bis anderslautende Anweisung erfolgt.«
    Man hört ein lautes Zischen, und dann eine knisternde Antwort: »Verstanden, Zentrale.«
    Megan sieht Goran fragend an »Wer war denn das?«
    Goran grinst selbstgefällig. »Ich habe an sämtlichen Ecken des Kompasses Überwachungsteams platziert«, erklärt er. »Für eine Weile bringt das noch etwas. Wenn sich die Straßen dann füllen, wird es schwieriger. Das Echo-Team ist an dem Lieferwagen dran und wird uns Bericht erstatten.«
    »Ich wünschte, Sie hätten gesagt, dass Sie über derartige Mittel verfügen. Wie kann ich helfen, wenn ich das nicht weiß?«
    Das Grinsen des Amerikaners wird immer breiter. »Tut mir leid, Lady, aber ich fürchte, Sie werden über den Umfang meiner Mittel immer nur das erfahren, was Sie gerade wissen müssen.« Er sieht ihr an, dass ihr eine heftige Antwort auf der Zunge liegt, und kommt ihr zuvor: »Wir haben keine Zeit zum Streiten. Wir sollten zusehen, dass wir von hier verschwinden, bevor es richtig hell wird.«
    Megan funkelt ihn böse an. »Würden Sie denn nicht auch gerne wissen, woher dieser Wagen kam?« Sie blickt in Richtung Morgengrauen, in Richtung der militärischen Gefahrenzone – und in die Fahrtrichtung von Smithsens Lieferwagen.
    Ehe er ihr darauf antworten kann, erwacht Gorans Funkgerät erneut zum Leben. »Zentrale, hier spricht die Echo-Teamleitung. Wir haben ein Problem. Ich glaube, unser Zielfahrzeug hat uns gerade gesichtet.«

147
    Caitlyn wird nicht ganz schlau aus dem Mann, mit dem sie die Zelle teilt. Er hat sich ihr gestern als Gideon vorgestellt, aber ihr war zu dem Zeitpunkt so übel gewesen, dass sie nichts anderes tun konnte, als ihn misstrauisch zu beäugen. Warum ist er hier bei ihr? Was will er von ihr? Er ist gekleidet wie all die anderen, benimmt sich aber anders. Nicht so bösartig. Sie mustert ihn prüfend.
    Er tut sehr freundlich, als wäre er auf ihrer Seite. Trotzdem ist er einer von
denen
, darüber ist sie sich im Klaren. Er hat den anderen befohlen, die Fackeln an der Wand anzuzünden, und sie haben seiner Aufforderung ohne zu zögern Folge geleistet. Offenbar hat er bei diesen Männern das Sagen. Warum befindet er sich dann bei ihr in der Zelle?
    Als sie sich von ihrer Schlafstätte

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